Wir haben Felix Würth besucht


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Geschrieben von Gabi am 29. August 2003 15:49:22:

Wir sind soeben zurück von einem Besuch bei Felix Würth (gestern). Eher hatte es mit dem Termin auf beiden Seiten nicht geklappt.
Hier schon mal ein Bild von dem neuen Getriebe. Ausführlicher Text in den nächsten Tagen.
Es war ein sehr gutes, herzliches, offenes und produktives Gespräch. Habe selten so spannende Stunden erlebt.

Die Sache mit dem neuen Getriebe ist aber verzwickter als ich annahm. Habe mir erstmal mehr Verwirrung als Klärung eingefangen, aber beim Nachgrübeln im Laufe der letzten Nacht ist mir doch so einigermaßen alles klargeworden. Es ist eine völlig andere Bewegungsform als die andere Maschine mit den im 15-Grad-Winkel hängenden Zahnradscheiben. Dort ähnelte der Torkado eher einem plattgedrückten Dorntorus.
Das neue Getriebe arbeitet vollautomatisch mit den Eigenschwingungen des (mehrfach gefalteten) Armes. Er ist wie eine frei schwingende Feder, die auch ohne Umdrehung (aufgrund der hohen Masse) vertikal schwingen kann, beim Rotieren nach außen gestreckt wird und vom Material dann im kurzen Sägezahnteil periodisch zurückgezogen wird, wahrscheinlich während das System nach oben wippt (ohne Stroboskop nicht zu erkennen). Während der Drehung vollführt die Schwungmasse keinen Kreis mehr um die kleine Drehachse, sondern wandert nur wenige Grad horizontal auf dem Bogen hin und her. Das bedeutet, sie macht einen kleinen Spiraltorus (r << R, sehr schmaler Schlauch), der mal dichter und mal dünner gewickelt ist. Ich bin am Überlegen, ob man es im mitbewegten System als Lemniskate mit wechselnder Drehrichtung sehen kann, dann wäre das eine mäandrische Bewegung.
Die Vertikalschwingung geht in zwei Stufen von unten nach oben. Damit ist gesichert, daß oben die Schwingamplituden größer sein können als unten (wenn synchron mit unten, da ist dann oben Addition), - das ist der größere Nordpol.
Es ist erstaunlich, wie leicht man mit so dicken Stahlteilen normale Feder- und Drehschwingungen erzeugen kann.

Die Vermessung der Baugrößen war sehr aufschlußreich, mehr demnächst, wenn auch der Film entwickelt ist.

Blick von oben auf den einen Rotor, der zweite ist genauso. Drehung im Uhrzeigersinn von oben. (Diese Maschine geht NICHT AUCH ANDERSHERUM, im Gegensatz zu den anderen Modellen. Zumindest müßte dann das Spiralgalaxisteil spiegelverkehrt montiert sein.) Im zweiten Bild Blick von hinten. Das untere gelbe Teil (Form Spiralgalaxie) ist fest mit der Achse und dem An- und Abtrieb verbunden. An Mittelachse: Das obere rote Zahnrad ist nur so dran, tut momentan gar nichts. Das untere rote (kleinere) Zahnrad sitzt nicht fest auf der Achse, es verkoppelt/synchronisiert nur (leicht, nicht straff) die beiden Rotorarme.

Vielen vielen Dank Felix !

MfG
Gabi und Frithjof




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