Re: Elementarresonanz


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Geschrieben von herschel am 26. Oktober 2004 05:41:40:

Als Antwort auf: Re: Elementarresonanz geschrieben von Gabi am 26. Oktober 2004 02:26:02:

Hi Gabi,

da ich früher in der Papierindustrie als Verfahrenstechniker tätig war, erlaube ich mir noch eine ergänzende (technische) Bemerkung:

>Ich habe schon lange gewusst, dass das Papierformat Stickstoffresonanz (=Holz, Z=7) hat.

Die heutigen Office-Papier werden in der Papiermachersprache als "holzfrei" bezeichnet (im Unterschied zu billigem Zeitungspapier), weil sie vorwiegend aus Zellstoff und viel Wasser (!) angesetzt werden. Dazu kommen noch bestimmte Additive, Farbstoffe und Leim (Stärke). Hochwertigeres Banknotenpapier besteht sogar gänzlich aus Baumwolle (Kämmlinge, die bei den Spinnereien abfallen) sowie erkennungstechnischen "Merkmalstoffen", Melierfasern (die unter UV sichtbar werden) und dem metallenen Faden. Die Wasserzeichen werden durch rotierenden Kupfer- oder Bronze-Siebe (Egoutteure) eingeprägt.

>Damit richten sich bei der Papierherstellung die Fasern nach einer der Kanten aus, es wird dann etwas dichter, ganz von selbst.

Das mag früher so gewesen sein. Dem wirkt man heute durch Einsatz sog. Nipco-Walzen entgegen, die ein definiertes Querprofil mittels hydraulischer Druckbeufschlagung auf den Walzenmantel ermöglichen. Solches Papier verlässt die Papiermaschine (ein Monster von 100 Meter Länge) dann als "maschinenglatt". Soll es zudem satiniert sein, wird es anschliessend durch einen Superkalander gezogen, danach auf Rollmaschinen auf die gewünschte Breite zugeschnitten und in einem Querschneider aufs Format geschnitten und anschliessend abgepackt.

PAPIERMASCHINE

Papiertechnologie (die "weisse Kunst") ist natürlich ein hochkomplexes Metier über das man mühelos dicke Bücher schreiben kann. Insbesondere die Farbregelung ist eine Wissenschaft für sich.

mfg, herschel




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