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[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Philipp am 19. März 2007 04:33:31:

Als Antwort auf: Re: Galaxis gleich Atom und Galaxis-Haufen gleich Molekühl? geschrieben von Gabi am 18. März 2007 14:27:27:

>Schon das Sonnensystem ist ein Wasserstoffatom, falls man nur den Jupiter als "Elektron" zählt.
>Sonne und Sirius sind zusammen entweder H2 oder H2O, wenn die "dunkle Mittelsonne" sind als Sauerstoffatom entpuppen sollte.

ich finde, dass man solche Vergleiche als Analogie gelten lassen kann, als Metapher. Aber nicht als ernsthaften Vergleich.


>>Dann könnten auch Galaxien-Haufen ganze Molekühle bilden.
>Die fangen sogar schon an, Zellen zu bilden. Man hat gefunden, dass sie sich bevorzugt auf Ebenen aufhalten, die leere Räume umspannen.

hier kommt ganz deutlich die Phantasie ins Spiel. Als Schwärmerei ganz nett, auch als Analogie, aber hier habt Ihr beide den Boden der Realität schon verlassen. Die "Tabula Smaragdina" des Hermes Trismegistos ist Pflichtlektüre, sonst verirrt man sich in kindischen Spielereien (die durchaus nutzbringend sind, aber von der Wahrheit ablenken). Mikrokosmos, Makrokosmos, so oben wie unten, das klingt ja ganz nett und einfach, und, das ist das Knifflige daran, es ist auch einfach, nur nicht so einfach wie wir uns es vorstellen. Wir müssen zuerst die immense Grösse des Kosmos erfassen lernen, und das geht natürlich nicht mit Raumschiffen, wir müssen diese Erkundigungen mit unserem Geist unternehmen, hinaus in die Weiten der Unendlichkeit, hinaus in die Zeitlosigkeit. Wir müssen uns von dem linearen Denken befreien, die drei Raumachsen vergessen, wir müssen uns das Nichts vorstellen können, um im All zu sein.

Wir haben uns ja auch von dem Gedanken lösen können, die Sonne sei ein heisser Feuerball. Es wäre ja naheliegend, die Sonne als Glutkugel zu betrachten, und es ist eine grossartige Leistung des menschlichen Geistes, zu erkennen, dass die Sonne kalt ist, oder wie Gabi sagte, "KÄLTER ALS KALT".

Das ist eine Leistung des menschlichen Verstandes, mit dem machtvollen Werkzeug der Logik. Um aber den Kosmos begreifen zu können, braucht es mehr als Logik.

Ich komme immer wieder auf Rudolf Steiner zurück, der sagte, um Kosmologie betreiben zu können, müsse man zuerst Embryologie verstehen. DAS ist ein gültiger Vergleich, wenn auch immer noch im Sinne eines Analogons. Der Vergleich Galaxienhaufen-Molekül oder gar Galaxienhaufen-Zelle ist mechanisch, tot, verführerisch, aber irreführend.

>Die Begriffe Pumpe (wie Herz) habe ich für die sehr großen Wirbel verwendet. Wir müssen jetzt weitersuchen: Wo ist Blutkreislauf, wo Atmung, wo sind Informationsbahnen (Nerven) ? Wo sind Energiemeridiane, wo sind Chakren ?

Das geht vom Wortlaut her schon in Richtung Embryologie, aber es geht nicht darum, Atmungsorgane, Nervensysteme, etc. im Kosmos zu suchen. Lasst uns nicht vergessen, dass Materie sich bildet, nachdem Kräfte gewirkt haben. Wie sich die Kräfte manifestieren, ist im Mikrokosmos anders als im Makrokosmos. Wir müssen unsere Augen, unsere Sinne von den Manifestationen weglenken und die Kräfte dahinter erkennen.

Was hat ein Herz gebildet? Die Blutbahnen, die bei steigender Komplexität plötzlich eine Pumpe benötigen? Nein, natürlich nicht. Das Blut pulsiert im Embryo, bevor sich das Herz gebildet hat. Das Herz ist keine Pumpe, es ist ein Regulator und Transformator für die rythmischen Pulsationen des Blutes. Blut, Adern, Herz sind EIN Ding, das sich als rote Flüssigkeit, Schlauchsystem und Taktregulator manifestieren. Und im Kosmos zeigt sich dieses Ding in einer anderen Form, da braucht es vielleicht gar keinen Taktregulator, auch kein Schlauchsystem, und auch keine Flüssigkeit. Aber "es" ist trotzdem da, in einer anderen Art manifestiert.

Tatsächlich können sich im Mikro- und Makrokosmos Kräfte ähnlich manifestieren, sodass man Analogien herstellen kann z.B. zwischen dem Sonnensystem und einem Atom. Viele Vertreter der Heiligen Geometrie sehen darin schon den Beweis Gottes. Aber wir wissen, sobald man ein anderes Atommodell hernimmt, z.B. ein Atommodell mit Wirbeln, dann ist es aus mit dem Vergleich.




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