Re: Chaos


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Gabi am 26. Januar 2002 00:26:41:

Als Antwort auf: Re: Chaos geschrieben von Gandalf am 25. Januar 2002 20:23:38:

Hallo Gandalf,

>Leben ist "Wissen" schaffende Materie. Die meisten Wissenschaftler gestehen dem Leben in "unserem" Universem nur eine sehr unbedeutende Rolle zu. Von außen betrachtet (wenn man die einzelnen "Schnappschüsse" des Mutliversums übereinanderlegt), müsste die "Wissen schaffende Materie" als einzige (!)erkennbar sein. Ähnlich einem Kristall in einer Nährlösung.
>Ist auch dies das "Bild" das du gemeint hast?

Ich versuche zu beschreiben, wie ich Deine Worte verstehe:
Also Leben ist durchgängige Struktur, die Folge ihrer Entscheidungen ist. Die "tote" Materie hat nichts entschieden, konnte dadurch die Universen nicht verbinden, ist so etwas wie das Gas dazwischen - unabhängige Einheiten, jede für sich nur zu einem Universum gehörig. Zu sprunghaft veränderbar durch die Aktionen der lebenden Materie ?

Mein Weltbild des Mutliversums (Deine Wortschöpfung?) ist eher ganz ohne Platz für tote Materie. Alles lebt, auch ein Atom. Nur fehlt uns dafür die passende Antenne.


Ich habe auf Deiner Seite gelesen, wie Du verzweifelt höhere Dimensionen zu erklären versuchst. Warum benutzt Du nicht den Begriff Kreuzprodukt. Dieser ist der einzige gut belegte Zusammenhang, den uns die Natur vorführt: Corioloskraft. Hast Du mal einen schnell drehenden schweren Kreisel in der Hand gehabt und versucht, ihn "geradeaus" davonzutragen ? Das Erlebnis ist beeindruckend.
Die ganze (funktionierende) Physik beruht auf Kreuzprodukten, wenn man genauer hinsieht(viele multiplikative Zusammenhänge sind unterdimensioniert). Und höhere Matrizen können auch reale Entsprechungen haben, denke ich - die sind aber schon wieder unanschaulich.
Und was passiert denn durch Kreuzproduktbildung ?
Dimensionserhöhung ! Heraushebung aus der alten Ebene. Rotierende Gegenstände erzeugen automatisch kartesische Vektoren (zunächst Zylindersymmetrie), und dann bei Zusatzkraft/Translation das Phänomen "Schleudern", "Kräuseln", "Einrollen". Idealfall Kugel- oder Torusbildung.
Diese "eingerollten" restlichen Dimensionen sind nicht zufällig eingerollt. Das Einrollen ist ihre Welt. An jedem Apfelmännchen hängen Heerscharen weiterer klitzekleiner Apfelmännchen, die jedes für sich in Nichts dem Großen nachstehen.

Wir müssen uns nur noch die Frage stellen: Wie sauber iteriert die Natur ? Wie hoch ist die Genauigkeit ? Wann verschwimmen die Oberflächen ?

Meine (vorläufige) Antwort: Nie !
Die Natur hat einen Rechner, der kontinuierlich seine Ziffernzahl verlängert. Generation für Generation wird nacheinander erzeugt, ohne Informationsverlust oder "verschwimmen". Im Gegenteil: Die Verfeinerung nimmt zu (Evolution, Erinnerung), von Jahr zu Jahr, von Jahrhundert zu Jahrhundert. Warum eigentlich ? Weil das nicht ein dummer Prozessor ist, der so bleibt wie er ist, sondern weil lebendiger Geist hinter allem steckt, hinter jeder Lebensäußerung. Da wird geregelt und gewerkelt, jedes Universum probiert es anders und alle Mutlis zusammen wachsen irgendwie, auch wenn einige stehenbleiben. Am Ende ist die Summe wie ein uralter Baum, der alles weiß, aber der auch viele total vertrockneten Äste hat.

Herzliche Grüße
Gabi

oben: eine Ergänzung zu Deinen Salvadore Dali-Bildern, hier noch das Applet (ruhig mal mit der gedrückten Maus einen neuen Bildausschnitt aufziehen und loslassen):





Antworten:


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]