Multiversum (war: Chaos)


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Gandalf am 26. Januar 2002 14:52:36:

Als Antwort auf: Re: Chaos geschrieben von Gabi am 26. Januar 2002 00:26:41:

Hallo!

>>Leben ist "Wissen" schaffende Materie. Die meisten Wissenschaftler gestehen dem Leben in "unserem" Universem nur eine sehr unbedeutende Rolle zu. Von außen betrachtet (wenn man die einzelnen "Schnappschüsse" des Mutliversums übereinanderlegt), müsste die "Wissen schaffende Materie" als einzige (!)erkennbar sein. Ähnlich einem Kristall in einer Nährlösung.
>>Ist auch dies das "Bild" das du gemeint hast?

>Ich versuche zu beschreiben, wie ich Deine Worte verstehe:
>Also Leben ist durchgängige Struktur, die Folge ihrer Entscheidungen ist. Die "tote" Materie hat nichts entschieden, konnte dadurch die Universen nicht verbinden, ist so etwas wie das Gas dazwischen - unabhängige Einheiten, jede für sich nur zu einem Universum gehörig. Zu sprunghaft veränderbar durch die Aktionen der lebenden Materie ?

Nein - ich sprach nicht von "lebender Materie", sondern von "Leben". Oder anders ausgedrückt: was macht den Unterschied aus, zwischen der "Nährlösung" und dem Kristall, der ja aus dieser besteht. Ohne Nährlösung, gäbe es keinen Kristall. Es ist EIN System. Der Unterschied ist lediglich der, daß eine "spezifische" Nährlösung nur einen "spezifischen Kristall" hervorbringt (hier könnte vielleicht McSchürf was dazu sagen ;-)) Diese "Spezifikation der Form" ist "meßbares Ergebnis" (z.B.: "rhombisch"). Da davon auszugehen ist, daß sich in ALLEN Universen mit gleichen "Umweltbedingung" die gleiche Kristall-form bildet, kann man daher >diese< Universen leicht von der überwältigenden Anzahl der anderen unterscheiden kann, in denen eine NICHT-Form gebildet wird (weil dort vielleicht andere Naturgesetze herrschen, die eine erforderliche Umwelt nicht bereitstellen können). Das unterscheidende Merkmal tritt um so deutlicher hervor, je mehr Universen "übereinandergelegt" werden. (Das Apfelmännchen ist ja auch nicht schon mit der "ersten Iteration" erkennbar)

Hinzu kommt, das "Leben" mit zunehmender Komplexität immer mehr seine eigene Umwelt "schafft", was wiederum die Anzahl der Universen gegenüber den "restlichen erhöht, die nur Leben niedrigerer Komplexität "beherbergen"

>Mein Weltbild des Mutliversums (Deine Wortschöpfung?)

Nein: David Deutsch (bzw. SETH vor ca 30 Jahren!). Der Begriff ist formal sicherlich falsch, da es nur EIN UNI-Versum geben kann. Da aber das Universum von den meisten mit der von uns beobachtbaren "Wirklichkeit" gleichgesetzt wird, ist hier ein "Kontrapunkt" nötig. Der zitierte David Deutsch meint das übrigens äußerst wörtlich, wenn er von von unendlich vielen Parallelwelten spricht. Wenn es diese nicht geben würde, könnten auch keine Berechnungen von Quantencomputern durchgeführt werden, denn dieser ist auf dieses "Multiversum" physikalisch angewiesen.

>ist eher ganz ohne Platz für tote Materie. Alles lebt, auch ein Atom. Nur fehlt uns dafür die passende Antenne.

Ich sehe hier keinen Widerspruch zu "meinem" Weltbild

>
>Ich habe auf Deiner Seite gelesen, wie Du verzweifelt

;-)

höhere Dimensionen zu erklären versuchst.

Ich versuche hier weniger "höhere Dimensionen zu erklären", sondern ein anschauliches Bild zu entwerfen, daß weitgehend ohne "formale" Formeln auskommt, wie Analogiesysteme (=ana-Logisch!) "funktionieren" könnten.

Warum benutzt Du nicht den Begriff Kreuzprodukt.

Dies ist widerum ein "Begriff" unter dem "ich MIR" (vorerst) wenig "vorstellen" kann.

Dieser ist der einzige gut belegte Zusammenhang, den uns die Natur vorführt: Corioloskraft. Hast Du mal einen schnell drehenden schweren Kreisel in der Hand gehabt und versucht, ihn "geradeaus" davonzutragen ? Das Erlebnis ist beeindruckend.
>Die ganze (funktionierende) Physik beruht auf Kreuzprodukten, wenn man genauer hinsieht(viele multiplikative Zusammenhänge sind unterdimensioniert). Und höhere Matrizen können auch reale Entsprechungen haben, denke ich - die sind aber schon wieder unanschaulich.

genau, das ist oft das Problem...

>Und was passiert denn durch Kreuzproduktbildung ?
>Dimensionserhöhung ! Heraushebung aus der alten Ebene. Rotierende Gegenstände erzeugen automatisch kartesische Vektoren (zunächst Zylindersymmetrie), und dann bei Zusatzkraft/Translation das Phänomen "Schleudern", "Kräuseln", "Einrollen". Idealfall Kugel- oder Torusbildung.
>Diese "eingerollten" restlichen Dimensionen sind nicht zufällig eingerollt. Das Einrollen ist ihre Welt. An jedem Apfelmännchen hängen Heerscharen weiterer klitzekleiner Apfelmännchen, die jedes für sich in Nichts dem Großen nachstehen.

Gut, ich glaube jetzt zu wissen was ein "Kreuprodukt" ist. Aber wo siehst Du den wesentlichen Unterschied(?) zu meiner "Veranschaulichung" von höheren Dimensionen?

>Wir müssen uns nur noch die Frage stellen: Wie sauber iteriert die Natur ? Wie hoch ist die Genauigkeit ? Wann verschwimmen die Oberflächen ?

>Meine (vorläufige) Antwort: Nie !
>Die Natur hat einen Rechner, der kontinuierlich seine Ziffernzahl verlängert. Generation für Generation wird nacheinander erzeugt, ohne Informationsverlust oder "verschwimmen". Im Gegenteil: Die Verfeinerung nimmt zu (Evolution, Erinnerung), von Jahr zu Jahr, von Jahrhundert zu Jahrhundert. Warum eigentlich ? Weil das nicht ein dummer Prozessor ist, der so bleibt wie er ist, sondern weil lebendiger Geist hinter allem steckt, hinter jeder Lebensäußerung. Da wird geregelt und gewerkelt, jedes Universum probiert es anders und alle Mutlis zusammen wachsen irgendwie, auch wenn einige stehenbleiben. Am Ende ist die Summe wie ein uralter Baum, der alles weiß, aber der auch viele total vertrockneten Äste hat.

... und das ist für mich genau das Bild "der Wissen schaffenden Materie", die D. Deutsch vorgestellt hat. Jedoch hat er den Begriff "lebendiger Geist" durch "universelle Turingmaschine" ersetzt!

Ich meine es gibt in unserer "polaren Welt" IMMER mindestens 2 Seiten wie man eine Medaille "beschreiben" kann. Und so lange wir nicht erkennen, daß "ich der Baum bin", müssen wir ständig diese Medaille drehen und wenden um aus diesen "Bruch-Teilen" auf das GANZE schließen zu können.


GG




Antworten:


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]