Re: hier geht's weiter, Cogi!


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Geschrieben von herschel am 29. Juni 2004 19:34:21:

Als Antwort auf: hier geht's weiter, Cogi! geschrieben von herschel am 29. Juni 2004 03:34:42:

B.) Ein ORGON-Akkumulator ist prinzipiell wie folgt aufgebaut und unterscheidet sich nur durch seine Grösse, die vom jeweiligen Verwendungszweck abhängt. Von aussen nach innen wechseln sich mehrere Schichten aus organischem und metallischem Material ab. Der konstruktive Aufbau ist demnach:

- rundherum Spanplatten (besser wäre Naturholz)

- dann Industrie-Stahlwolle

- dann Glaswolle (besser wäre vermutlich Stein- oder Schafwolle)

- dann verzinktes Stahlblech (besser wäre vermutlich Kupferblech oder getriebenes Gold)

- Auch Boden, Decke und Türinnenseite waren mit Stahlblech ausgekleidet.

Also ein mannshoher Kasten mit Türe und sogar elektrischem Licht, damit bei längerer Verweildauer die Möglichkeit zum Lesen eines Buches gegeben war. Man(frau) sass also in diesem Kasten auf einem Stuhl, so gegen eine halbe Stunde in der Regel. Bei absoluter Dunkelheit sollten nach Reich pulsierende bläuliche Lichtphänomene auftreten (solche sah ich aber trotz grosser Konzentration zu keinem Zeitpunkt). Subjektiv verspürte ich aber eine angeregte, dh. prickelnde Atmosphäre, die sich wohltuend auf den Probanden auswirkte und mein damals stets wässerndes Ohr in kürzester Zeit austrocknete. Mit dem ORGON-Akku konnte eine therapeutische Wirkung erzielt werden, wie meine damals beinbehinderte Frau bezeugen kann. Der tägliche Aufenthalt in diesem Kasten während rund dreier Monaten führte zu einer spürbaren Verbesserung ihres Zustandes (so dass sie aus der völligen Invalidität in die Teilinvalidität kam und heute wieder in ihrem Beruf als Krankenschwester tätig ist). Man kann das natürlich als Placebo-Effekt bestreiten oder als autosuggestive Heilung relativieren. Aber das ändert nichts an den Tatsachen selbst. Denn die Welt besteht nicht nur aus schwarz und weiss, sondern aus Millionen von Farben!

Weil ich in den vergangenen Jahren berufsbedingt verschiedentlich umzog, habe ich den Akku nicht wieder aufgebaut. Und irgendwann landete das Material (verzinkte Stahlbleche, Spanplatten etc.) auf der Müllhalde. Immerhin war es mir möglich gewesen, einige der von Reich beschriebenen Effekte physiologisch nachzuempfinden. Für eine wissenschaftliche Untersuchung wären aber ausgedehnte Messreihen unumgänglich gewesen, wozu mir aber (als berufstätigem El.Ing. mit familiären Verpflichtungen) die weiteren Mittel fehlten.

Dazu wären kleinere Akkumulatoren benötigt worden und auch Vakuumröhren sowie radioaktive Substanzen, die damals (in sehr kleiner Dosis) in Feuermeldern der Firma Cerberus enthalten waren. Mit einem herkömmlichen Geiger-Müller-Zählrohr wären dann die nächsten Schritte zur Verifikation der von Reich beschriebenen Phänomene erforderlich worden. Der Akku stand übrigens aus Platzgründen im Schlafzimmer.

Wäre ich materialistisch gesinnt, hätte ich mit dem Reichschen Orgon-Akkumulator ein Bombengeschäft machen können. Die enttäuschten Altachtundsechziger sprangen damals auf jeden Esoterikzug auf, der gerade daherkam. Dazu hätte es lediglich noch einer Zulassung als "Naturheilpraktiker" bedurft. In dieser Hinsicht unterscheide ich mich total von der Geschätstüchtigkeit eines Meckelburg, Bearden, Preston b. Nichols et al. Ebenso wäre ein Geschäft zu machen gewesen mit dem von mir modifizierten "Cloudbuster", mit welchem ich über ein Jahr lang (!) das lokale Wettergeschehen manipulierte. Wenn ich mit diesem Gerät (welches im Unterschied zum Reichschen Original in eine Schuhschachtel passte) als "Regenmacher" in die Sahelzone gegangen wäre, würde ich heute ein reicher Mann sein. Aber aufgrund eines damals für mich sozial schwierigen Umfeldes führte der Weg in eine andere und unspektuläre Richtung.


Fortsetzung folgt...
MfG, herschel




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