Altert Licht ? - die Zweite...


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von VDX am 03. Juni 2002 13:01:26:

Hallo Leute,

was ich schon seit einigen Jahren immer wieder mal von Kosmologen und Astrophysikern wissen wollte, ob die Rotverschiebung und damit die Ausdehnung unseres Universums nicht ein Trugschluß sein könnte und das Licht auf seinem langen Weg durchs Weltall nicht statt dessen nur 'gealtert' wäre (-> Frequenzmittel zum Roten Bereich hin verlagert...), ist nun doch potentes Diskussionsthema geworden ;-)

Ciao, VDX

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[Quelle: Forschung Aktuell 04/2002]

Die immer raschere Ausdehnung des Alls, ein Interpretationsfehler?

Fehlerhafte Geschwindigkeitskontrollen zwischen den Sternen?

Astronomie. - Nach dem Urknall dehnte sich das Universum aus - bis
auf den heutigen Tag. So weit so gut, hätten nicht vor vier Jahren
Astronomen festgestellt, dass sich der Raum merkwürdigerweise immer
schneller ausdehnt. Nach großem Rätselraten und vielen bislang
unbewiesenen Vermutungen schlagen jetzt Forscher aus den USA und
Ungarn einen Ausweg aus dem Dilemma vor: Ihrer Ansicht nach könnten
die Daten auch völlig anders interpretiert werden.

Im fernen Universum leuchten gewaltige Sternenexplosionen etwas
schwächer als erwartet. Das Licht der so genannten Supernovae ist
einige Milliarden Lichtjahre unterwegs, bis es in die Teleskope
irdischer Beobachter fällt. Allerdings muss der Kosmos in der
Zwischenzeit etwas "Gas" gegeben und uns gewissermaßen noch etwas
weiter von den gigantischen stellaren Leuchttürmen entfernt haben:
Uns erscheinen sie daher schwächer als erwartet. Für die Mehrheit der
Experten ist dies ein klarer Hinweis, dass das Universum immer
schneller expandiert. Doch nicht alle Astrophysiker sehen das so,
denn John Terning, theoretischer Physiker am Los Alamos National
Laboratory in den Vereinigten Staaten, erklärt die geschwächten
Supernovae auf andere Weise: Schuld daran könnte ein Teilchen sein,
das seit den 70er Jahren durch die Theorien geistert, das so genannte
Axion.

"Das Interessante daran ist, dass das Axion nur zu Lichtteilchen
gehört und nicht zu anderen Partikeln. Sollten im All zwischen den
Galaxien aber Magnetfelder existieren, könnten sich Photonen in
Axionen umwandeln", so spekuliert Terning. In den Teleskopen der
Beobachter wären diese Axionen aber nicht zu sehen und folglich
erschiene das so dezimierte Licht der Sternenexplosionen hier
abgeschwächt. Bis zu ein Drittel des Lichts könnte nach Ansicht des
Physikers auf diese Weise "auf der Strecke" bleiben. Besonderer Clou
der Idee: Die Verwandlung von Photonen in Axionen ersparte Astronomen
das ausgesprochen mysteriöse Phänomen der Kosmosexpansion.

Der Haken: Bis heute ist völlig unklar, ob es Axionen überhaupt gibt.
Zwar sind sie Bestandteil wichtiger astrophysikalischer Theorien,
dennoch konnten sie bis auf den Tag nicht nachgewiesen werden.
Ausgerechnet in den intergalaktischen Weiten des Universums spüren
Forscher den geisterhaften Teilchen jetzt nach: "Die Theorie besagt,
dass sich unterschiedliches Licht auch verschieden stark in Axionen
umwandelt. Demnach müsste sich die Emission einer Supernova auch
verfärben." Allerdings sei dieser Effekt vermutlich sehr gering und
hänge überdies von der Exstenz und Stärke intergalaktischer
Magnetfelder ab. Dazu John Terning: "Erst mit besseren Beobachtungen
werden wir sehen, ob die postulierte Lichtverfärbung eintritt und
welche der Theorien zutrifft." Experimente mit Licht und seinen
ominösen Verwandten hier auf der Erde sind dagegen unsinnig, denn bei
der angenommenen Umwandlung zu Axionen handele es sich um einen so
schwachen Effekt, dass er auf entsprechend kurzen Strecken keine
Rolle spielt

[Quelle: Dirk Lorenzen]




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