Re: Exakte Naturwissenschaft vs. Esoterik


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Realo am 01. Mai 2001 18:17:44:

Als Antwort auf: Re: Exakte Naturwissenschaft vs. Esoterik geschrieben von Gabi am 01. Mai 2001 17:02:32:

>Als (tätiger) Insider hättest Du den Glauben längst verloren.

- Wie kommst Du denn darauf? Man merkt, dass Du keine Insiderin bist.
Ich vermute stark, dass David Insider ist, wie ich uebrigens auch. Nach 7 Jahren Grundlagenforschung bilde ich mir ein, einen einigermassen guten Ueberblick ueber bstimmte Dinge gewonnen zu haben.
Den Glauben habe ich uebrigens nicht verloren. Ich habe aber gemerkt, dass es so viele interessante Gebiete der Physik gibt, dass meine Neugier wohl nie gesaettigt sein wird.

[Esoteriker]
>Sie brauchen nichts hoffen, sie erreichen einfach mehr.

- Was denn - religioese Zufriedenheit? Jeder hat das Recht auf seine eigene Religion, nur sollte man nicht so tun, als ob das irgendetwas mit Naturwissenschaft zu tun hat.

>Sie haben umfassendere Gesetze. Seit der Entdeckung Mandelbrodts (Fraktale in der Mathematik), die eigentlich schon Poicare gesehen hat (aber er konnte es nicht beweisen mangels Rechentechnik), dürfte klar sein, was anderswo seit Jahrtausenden gelehrt wird: Wie unten so oben, wie innen so außen.

- Der arme Mandelbrodt und der arme Poincare. Die beiden haben doch nun wirklich nichts mit dem esoterischen Zirkus zu tun.

[David]
>>Wenn sie die Gesetze der Logik anwenden, sollten sie im Endeffekt zu den selben Ergebnissen und Beschreibungsmodellen kommen wie die Naturwissenschaften,
[Gabi]
>Welche denn ? Wie erklärt die Wissenschaft denn die Begriffe, die sie schöpft: Masse, Ladung, Gravitation, Licht, Elektron, Nukleon, Atom, Quant. So wie ein Kleinkind: Masse ist schwer. Ladung ist geladen, Gravitation ist Anziehung, Licht ist Welle oder Teilchen ohne meßbare Masse, Elektron ist Welle oder Teilchen mit meßbarer Masse, Nukleon ist im Kern des Atoms, Atom hat Quantenzahlen, Quant ist Quant.

- was die Naturwissenschaft anstrebt, ist eine praezise quantitative(!!!) Beschreibung der Natur.
Physikalische Theorien sind dann gut wenn sie moeglichst wenige freie Parameter enthalten und eine moeglichst grosse Klasse von beobachteten Phaenomenen korrekt beschreiben.
Ein wesentlicher Punkt sind quantitative Vorhersagen, anhand derer man im Experiment entscheiden kann, ob eine Theorie etwas taugt oder
nicht.


> Ein Riesenirrtum. Die Welt einer Amöbe ist nicht die Welt einer Stechmücke und nicht die Welt eines Säuglings und nicht die Welt eines Hochschullehrers usw. .

- Man sollte die objektive Wirklichkeit nicht mit der subjektiven Wirklichkeit in einen Topf werfen. Auch eine Amoebe funktioniert nach physikalischen Gesetzen. Eine Amoebe kann auch nicht einfach durch die Luft fliegen und sich damit der Gravitation widersetzen. Eine gewisse objektive Realitaet ist uns allen gegeben. Oder kannst Du, wenn Du moechtest, einfach durch eine Betonwand hindurchgehen?

Uebrigens, Gabi, eigentlich muesstest Du doch die Physik wie sie an Forschungsinstituten betrieben wird, sehr atraktiv finden (wie ich uebrigens auch).

Es hat sich naemlich herausgestellt, dass unsere Natur sich hervorragend ueber Symmetrieprinzipien beschreiben laesst. So kann man z.B. die elektromagnetische Kraft auf eine lokale U(1)-Eichsymmetrie, die starke Kraft auf eine lokale SU(3)-Eichsymmetrie zurueckfuehren kann.

Kannst Du daran keinen Gefallen finden?

Diese Theorien sind naemlich nicht nur schoen, sondern sie stimmen (was natuerlich das wesentliche ist) quantitativ mit der Realitaet ueberein und zwar mit einer Praezision von bis zu
1/1000000000.
Das kommen diese selbstgebastelten Pseudotheorien einfach nicht mit.

Gruss,

Realo





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