Re: Wirkungsgrad


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Geschrieben von Karl Obermoser am 03. Oktober 2005 16:35:23:

Als Antwort auf: Re: Wirkungsgrad geschrieben von MrStupid am 03. Oktober 2005 14:00:47:

>>>>>Was ist eine "der Temperaturdifferenz äquivalente Wärmemenge"?
>>>>
>>>>In meinem Rechenbeispiel sind das 500 kJ bei einer Temperaturdifferenz von 500 K, also 1kJ/K, ist das irgendwie missverständlich?
>>>Ja, das ist missverständlich, weil auch in Deinem Beispiel die Wärmemenge nicht von der Temperaturdifferenz abhängt. Du könntest bei derselben Temperaturdifferenz schließlich auch 50 kJ Wärme in die Wärmekraftmaschine stecken. Das entspräche dann 0,1 kJ/K.
>>Das ist leider auch falsch.
>>Zitat: Nun nehmen wir mal (zwecks der Anschaulichkeit) einen Latentwärmespeicher, der auf einem Temperaturniveau von 1000 Kelvin 1MJ gespeichert hat, dazu eine Wärmesenke mit der Temperatur 500 Kelvin und dazwischen eine Carnot- (oder Ericson- oder Stirling-)Maschine.
>>Wenn die Maschine lange genug gelaufen ist, sind von dem einen MJ Wärme noch 500kJ Wärme übrig (natürlich auf einem niedrigeren Temperaturniveau) und es wurden 500 kJ wurden an mechanischer Arbeit erzeugt.

>>Unter den gegebenen Bedingungen besteht keine Möglichkeit, dass noch 950 kJ an Wärme übrig sind und nur 50 kJ in Arbeit umgesetzt wurden.
>Und warum nicht? Du kannst die Maschine doch einfach anhalten.

Was heißt wohl "unter den gegebenen Bedingungen"? Ich kann auch die Eingangstemperatur ändern oder anstelle einer Carnotmaschine eine Dampfmaschine verwenden, dann sind es eben nicht mehr die gegebenen Bedingungen. Kommentar überflüssig.


>>Ändert man unter ansonsten gleichen Versuchsbedingungen die Temperatur der Wärmesenke auf z.B. 750 K, dann bleiben 750 kJ an Wärme übrig und 250 kJ wurden in Arbeit umgesetzt, allgemein eben 1kJ/K.
>Mit anderen Worten: Du hast 1 MJ in die Carnot-Maschine reingesteckt und 250 kJ Arbeit sind rausgekommen. Die Wärme wurde also mit einem Wirkungsgrad von 25% in Arbeit umgewandelt. Die restlichen 750 kJ Wärme sind vom Latentwärmespeicher über die Carnot-Maschine in die Wärmesenke geflossen und somit nicht übrig, sondern "verbraucht".

1. Ob sie "übrig" oder "verbraucht" sind, ist keine rein physikalisch beantwortbare Frage. in jedem Fall sind sie noch vorhanden und nicht ins Nirwana geflohen.
2. Wärme von 750 K ist sehr vielseitig verwendbare Prozesswärme und somit eher "übrig" als "verbraucht".
3. Wenn Du die Wirkungsgradangabe von 25% damit begründest, dass die übrige Wärme eben nicht übrig sei, dann kann ich mit mindestens der gleichen Berechtigung sagen, dass die restliche kin. Energie nach dem Abbremsen des PKW auf 100 km/h nicht übrig ist, denn ein weiteres Abbremsen wäre eine Verkehrsbehinderung.

Beide Begründungen haben unter dem Aspekt der Nützlichkeit ihre Berechtigung, aber nicht unter rein physikalischen Aspekten.
Dass Du diese Analogie offenbar nicht sehen willst, ist nicht mein Problem.
Der eine oder andere Leser hat sie bestimmt verstanden.






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