Zweiter Hauptsatz


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Geschrieben von Dieter Weiß am 27. Juni 2001 15:36:16:

An dieser Stelle möchte ich mal auf einen Beitrag in der Chemiezeitschrift "Angewandte Ckemie" 110 (1998) S. 953 - 954 hinweisen. Es geht um den 2. Hauptsatz der Thermodynamik. Bekanntlich ist dieser Satz ein Haupthindernis bei der Entwicklung von Freien-Energie-Maschinen und ähnlichen Vorrichtungen zur Energieerzeugung. Er sagt nichts anderes, als dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass Energie von einem Niveau niederer Energie in ein Niveau höherer Energie fliesst. Es ist eben viel Wahrscheinlicher, dass Energie vom Höheren in das Niedere Niveau fliesst. Er basiert hauptsächlich auf statistischen Größen. Was im makroskopischen gilt muss ja nicht unbedingt auch auf molekularer Ebene gelten. Also haben Chemiker aus Dublin ein Molekül konstruiert, dass wie ein molekulares Sperrad funktioniert. Also ein Zahnrad mit ungleichmässigen Zähnen und eine Sperre die dafür sorgt dass es sich nur in eine Richtung drehen kann. Es sollte sich, angetrieben durch die Umgebungstemperatur nur in eine Richtung drehen. Man könnte durch eine geeignete Vorrichtung dafür sorgen dass Arbeit verrichtet wird und die Energie dazu aus der Umgebung genommen wird. Das währe die ideale Energiequelle. Leider hat es nicht funktioniert. Das heisst dass der Zweite Hauptsatz auch auf molekularer Ebene wirkt.
Mir hat besonders der Kommentar gefallen, weil Wissenschaftlern immer Engstirnigkeit und Verbortheit vorgeworfen wird: "Als Wissenschaftler sollten wir jedoch auf dem Standpunkt beharren, dass nichts heilig ist, dass experimentelle Befunde gegenüber jeglichen theoretischen Überlegungen mehr Gewicht haben und dass es durchaus angebracht ist, alte Fragestellungen wieder aufzugreifen, wenn neue Methoden verfügbar sind."


Dieter







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