Re: Interferenz


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Anthippi am 04. Juni 2004 22:30:13:

Als Antwort auf: Re: Interferenz geschrieben von Gabi am 04. Juni 2004 17:19:47:

Hi Gabi, auf ein Neues:

>> Ich habe, wenn Du mal einen Augenblick genau hinschaust, an Deinen Iterationsgleichungen kritisiert,
>> dass Du
>>         Birnen = Äpfel mal Pflaumen + Nüsse
>> rechnest.

> Die Iteration läuft im Urbrei ab, sie stellt in jedem Planckzeitschritt die Existenzfrage neu:
> Obstpüree3 = Obstpüree2 mal Obstpüree1 + Wasser&Sonne
> Nach N*10000 Jahren hat sich alles so geordnet oder ist vergangen, dass
> Birnen = Äpfel mal Pflaumen + Wasser&Sonne
> eine Form/Bild ergeben
> ...

>> Aber was ist mit der zweiten Iterationsgleichung?
>> (2)         En = H x P + C2
>> Da steht dimensionsmäßig
>>         V/m = A/m * W/m^2 = (A/m)2 * V/m
>> was nun wirklich nicht stimmt.

Also noch ist nicht alle Hoffnung vergebens, denn
> Ich weiss.
> Zwischen Katzen, Mäusen und Maden liegen Welten.
> Jede Welt denkt anders, hat andere Prioritäten. Andere Einheiten ?

Schätzchen, obwohl ich mich bereits schier enthäute vor Entsetzen, noch will ich die Hoffnung nicht aufgeben. Wer hat Dir all dies krause Zeug in Dein reizendes Köpfchen gesetzt?:

Ich versuche es:
(1) Mathematische Regeln sind dazu da, um aus sicher angenommenen Voraussetzungen sichere Folgerungen abzuleiten:
Beispiel: Wenn a = b + c für Zahlen a,b,c gilt,
dann ist sicher auch a2 = b2 + 2bc + c2.

(2) Gegenstand der Mathematik sind mathematisch präzise definierte Größen.
Das kann man z.B. von Deiner "Gleichung" Kind = (Mutter + Vater) / 2
aus verschiedenen Gründen nicht sagen:
Ich nenne Dir welche: Die "Summe" Mutter + Vater ist mathematisch nicht definiert, geschweige denn deren Halbierung (grässlich!!!). Also gehört Deine "Gleichung" in das Gebiet des höheren Blödsinns, aber nicht in die Wissenschaften.

(3) Die Mathematik ist die Sprache der Physik und der Naturwissenschaften,
weil (und soweit) sich dort viele Erfahrungsgesetze quantitativ formulieren lassen.

(4) Die Physik benutzt für ihre Aussagen präzise definierte Vorschriften zur Bestimmung von Messgrößen.
        Daraus ergeben sich scharf definierte Maßeinheiten.
        Beispiele: Die Einheiten m, s, g, V, A usw. usw.

(5) Gleichungen zwischen physikalischen Größen sind nur sinnvoll,
        soweit man es mit präzise definierten und messbaren Größen zu tun hat.

(6) Weil sich in der realen Welt häufig viele Effekte überlagern, ist es nicht immer leicht, die realen Vorgänge als Überlagerung verschiedener (einfacherer) Gesetzmäßigkeiten zu erklären.


>>> Bedenkt man die starke Frequenzabhängigkeit der meisten Materialgrößen
>>> (my, epsilon, Leitwert, Impedanz)
>> Was hat denn das mit den Dimensionen dieser Größen zu tun???

>>> ist das sture Einhalten von Einheitskonventionen irgendwie fragwürdig.
Diese Dimensionen liegen physikalisch fest und stehen nicht zur Disposition. s. oben (4).

> Der Urbrei (Zahl=Äthergeschwindigkeitskomponente) ist als Gleichmacher immer dazwischen.
> Mir genügt einfach, dass das mathematisch ein Bild wird.
> Ich weiss : der Tote-Katze-Wahn.
Das genügt sicher nicht den oben formulierten Kriterien, gehört also nicht in die Physik.

>>> Oder so: Wir fangen bei Obstpüree zu iterieren an, und warten solange,
>>> bis sich beim richtigen C (Sonne, Regen, Wind) Äpfel, Birnen und Bananen
>>> gebildet haben, die sich gegenseitig füttern (wie Katze und Floh).
>> Demnach hast Du nicht verstanden, was eine Gleichung ist;
>> sie besagt die Gleichheit beider Seiten hinsichtlich Wert und Dimension.
>> Das ist der Knackpunkt.

> Trifft das wirklich auf Rekursionen so streng zu ?
> Kind = (Mutter + Vater) / 2
> Kinder werden also nie besser als ihre Eltern ?
> Gäbe es dann eine Evolution, wenn Rückkopplung immer zum sofortigen Gleichgewicht führt ?
Die drei letzten Zeilen sind klare Bereichsüberschreitungen, wenn wir von Physik reden. Außerdem: Zwei der wichtigsten Gleichungen der Physik, die Wärmeleitungsgleichung und die Wellengleichung, auch die Maxwell-Gleichungen, sind Evolutionsgleichungen, also gerade KEINE "Gleichgewichts-Gleichungen".

Zum Thema Rekursionen: Das sind Rechenvorschriften, die aus präzise bekannten Rechengrößen neue Werte definieren, die man dann - für einen weiteren Rekursionsschritt - wieder als Eingangsgrößen verwendet.
Wenn man oder frau Physik treibt, müssen diese Rekursionsvorschriften physikalisch begründbar sein.
Deine von mir kritisierten Dimensionsfehler in den Rekursionsgleichungen hätten die Folge, dass ein Wechsel irgendwelcher Maßeinheiten, vieleicht mV statt V, zu ganz anderen Vorschriften führt.
Beispiel: Jemand addiert elektrische Feldstärke und Geschwindigkeit, also Äpfel und Birnen.
Sagen wir 5 V/m + 300000 km/s. Oder muss ich m und km noch "gleichnamig" machen?
Was gibt das??? Natürlich Kiki. Die Addition ist so sinnlos wie Deine "Mutter + Vater"-Addition:
NICHT DEFINIERT!!!

Deine Iterationsgleichungen sind aus den genannten Gründen unbrauchbar.

Was ist zu tun? Die Gleichungen müssen physikalisch begründet, evtl. auch korrigiert, werden. Bei richtiger Begründung entfällt die Dimensionsfrage: Der Dimensionstest liefert eine (notwendige) Bedingung dafür, dass die Gleichungen einen physikalischen Sinn haben könnten. Ich sage nicht, dass das auch hinreicht.

Uff, Schätzchen, wenn das alles nicht reicht, Dich zum Nachdenken zu bringen, dann weiß ich keinen Rat mehr.
Aber vielleicht bleibt ja doch ein Körnchen davon hängen. Es muss ja nicht alles auf einmal sein.

In Hoffnung auf etwas Einsicht
Anthippi





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