Re: Ideen zu Müllers Vorführung, und NICHT Zeilinger


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Geschrieben von Elmar aus Bielefeld am 19. Februar 2004 23:04:19:

Als Antwort auf: Re: Ideen zu Müllers Vorführung, und NICHT Zeilinger geschrieben von Cogi am 19. Februar 2004 11:47:39:

Hallo Cogi,

>>>>>Erklaer doch mal wie das dazu passt, dass die Verschraenkung der Photonen nun ausdruecklich auf der Polarisierbarkeit beruht
>Nee, mach ich nicht, weil zu aufwändig. Lies die einschlägige Literatur.

Witzbold. Wenn das die Art ist, in einem Diskussionsforum gestellte Fragen zu beantworten, dann kann man das Schreiben in Foren auch lassen. Zum Verbreiten unbegruendeter Behauptungen reichen auch Homepages.

> ... Hier nur so viel: Die Verschraenkung der Photonen beruht nicht und ausdrücklich schon gar nicht auf Polarisierbarkeit.

Das sehen Zeilinger und die anderen Pioniere der Quantenkryptographie und Quantenteleportation anders. Statt Polarisation gehen allerdings auch prinzipiell andere innere Freiheitsgrade der Teilsysteme, soweit vorhanden. Orientierungszustand des Drehimpulses (Polarisation) ist der bevorzugte, da die Zustaende immer entartet sind und daher keine Relaxation von einem angeregten Zustand in den Grundzustand auftritt.

>Per definitionem sind Quanten verschränkt, wenn sie durch eine gemeinsame Wellenfunktion beschrieben werden (können).

Falsch. Wenn diese gemeinsame Wellenfunktion separierbar ist, sind die Teilsysteme NICHT verschraenkt. Da die Ortswellenfunktion eines Systems, das aus oertlich getrennten Teilsystemen besteht, IMMER separierbar ist, braucht man fuer Verschraenkung immer (sowas wie) Spinpolarisation.

>Misst man einen der Zustandvektoren dieses (verschränkten) Systems, hat das sofort und unmittelbar Konsequenzen auf die anderen Parameter.
>Mit Lorentz-Invarianz hat das überhaupt nichts zu tun. Die bezieht sich bekanntlich auf Koordinatentransformationen (zwischen Inertialsystemem).

Doch. "sofort und unmittelbar" ist von jedem Inertialsystem aus gesehen was anderes, manche Leute haben deswegen gefolgert dass die Verschraenkungs-Effekte der speziellen Relativitaetstheorie widersprechen wuerden. Tun sie aber nicht, weder die Beobachtungen, noch die Erklaerung im Rahmen der gaengigen Quantentheorie.

>Ob es Gleichzeitigkeit "wirklich" gibt oder nicht, ist irrelevant solange es eine (von Einstein) stammende Definition dafür gibt.

Sehe ich genauso, insofern ist alles Reden von irgendwas was "sofort und unmittelbar" passieren wuerde irrelevant.

>>>> Cui bono?
Der Klarheit halber mein Ausspruch im Zusammenhang:
"Vertraute Begriffe = bekannte Woerter in bekannter Bedeutung, aber nicht bekannte Woerter in neuer Bedeutung die man erst nach 'einarbeiten' versteht. Eher Verwirrung stiftend. Cui bono?"

>Zumindest bei dir scheint es nichts zu nutzen.

In der Tat, bei mir nutzt es nichts, wenn versucht wird Verwirrung zu stiften, indem bekannte Woerter (Quantenkryptologie) in neuer Bedeutung verwendet werden
(O-Ton Kautz-Vella:"...offensichtlich nie davon gehört haben, das zwei identische Begriffe in verschiedenen Kontexten etwas anderes bedeuten können. Quantenkryptologie heißt soviel wie stückchenverschlüsselung, also anschaulich wird da etwas stückchenweise verschlüsselt").
Schliesslich kenne ich die etablierte Bedeutung in der Physik, und merke wenn das im Zusammenhang nicht gemeint sein kann. Ich frage mich aber nach wie vor wem sowas nutzt.

Gruss, Elmar






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