Re: Raum-Energie-Techn.


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Realo am 09. Mai 2001 13:34:16:

Als Antwort auf: Re: Raum-Energie-Techn. geschrieben von Gabi am 09. Mai 2001 08:12:47:

Hallo Gabi,

> so langsam macht es keinen Spaß mehr, Dir zu antworten.

Wir sollten vielleicht auch langsam die Diskussion
einstellen.

> Du wirfst dem Meyl lauter Unterlassungen zu und weigerst Dich gleichzeitig, seine Bücher zu lesen.

Geld ausgeben will ich dafuer wirklich nicht.

> Natürlich ist bei ihm die Lichtgeschwindigkeit nicht konstant,

Schlecht. Die Widerlegung erfolgt durch das Experiment.

> Schon für die heutige Antwort müßte ich wieder 3 fremde Seiten scannen und (dauerhaft)ins Netz stellen. Das geht einfach nicht.

Du hast recht. Mir reicht allerdings schon die Web Site von Meyl.

> Und Deine Präzisionen beeindrucken mich nicht, die können künstlich durch Parameteranpassung der Theorie hervorgerufen sein.

Diese Frage sollte man sich natuerlich immer stellen. Und daher sollte man natuerlich immer die Anzahl der freien Parameter einer Theorie zaehlen, die man ueberhaupt an Messwerte anpassen koennte.

Wenn eine Theorie nicht mehr als ein Datenfitprogramm ist, ist sie natuerlich keine Theorie. Tatsache ist aber, dass z.B. die Quantenelektrodynamik kaum freie Parameter enthaelt, aber trotzdem saemtliche Phaenomene der elektromagnetischen Wechselwirkung korrekt beschreibt und das mit der von mir angegebenen Praezision. Das Standardmodell der elektroschwachen Wechselwirkung hat ein paar mehr freie Parameter.
Diese Theorie macht aber ueberpruefbare Aussagen ueber saemtliche Messgroessen der elektroschwachen
Wechselwirkung.
Es ist schon phantastisch.

> Habt Ihr denn genug Konkurrenzunternehmen (CERN2), die mal zum Spaß das Gegenteil mit gleicher Präzision anpassen ?

Aber klar doch. Natuerlich hat man 1. verschiedene Experimente an verschiedenen Orten (zwischen diesen Experimenten gibt es oft bitterste Konkurrenz), die mit anderen Methoden die Theorien testen.
Praezisionmessungen z.B. an der Z-Resonanz wurden u.a. am SLAC in Kalifornien gemacht.
Die Resultate vom CERN wurden bestaetigt.
Es gibt eine grosse Anzahl verschiedener Experimente auf der ganzen Welt, an denen die Theorien getestet werden. Diese sind in Italien, China, Russland, USA, Japan etc.

Schlussforgerung all dieser Experimente ist: das Standardmodell der starken und elektroschwachen Wechselwirkung funktioniert phantastisch gut.

So komisch es klingt, aber das ist ein grosses Dilemma der Teilchenphysik. Nichts waere den Teilchenphysikern lieber als ein Experiment, welchen neue Physik entdeckt.

Ein Physiker, der eine so erfolgreiche Theorie wie das Standardmodell entwickelt, hat den Nobelpreis sicher.

In den letzten ueber 20 Jahren hat man leider keine Abweichung zum Standardmodell messen koennen. Erst dieses Jahr scheint allerdings bei einer Praezisionsmessung des anomalen magnetischen Moments des Myons am Brookhaven Labatory bei New York eine Abweichung zur Standardmodellvorhersage feststgestellt worden zu sein.

Der experimentelle Wert ist (Einheiten sollen einmal keine Rolle spielen):

1165920,23 +- 1,51

Der theoretische Wert, der aus dem Standardmodell berechnet werden kann, ist:

1165916,6 +- 1,1

Das ergibt also eine Abweichung der Groessenordnung von einem Millionstel (des Gesamtwertes) zwischen experimentellem Wert und theoretischem Wert.
Die Teilchenphysiker hoffen wirklich, dass es ein realer Effekt ist, der nicht auf einen falsch abgschaetzen Fehler zurueckzufuehern ist und
sich vielleicht doch im Rahmen des Standardmodells erklaeren laesst.
Theorien, die soeinen Effekt erklaeren koennten, gaebe es. Allerdings braeuchte man viele verschiedene Experimente, um festzustellen, ob eine realistische Theorie darunter ist.

Das Standardmodell funktioniert offensichtlich
so gut, dass eine umfassendere Theorie auf jeden Fall das Standardmodell enthalten muss, so wie die Relativitaetstheorie die Newton'sche Mechanik enthaelt.

Viele hervorragende Theoretiker auf der ganzen Welt beschaeftigen sich natuerlich mit der Frage
nach umfassenderen Theorien.

>> Ich halte uebrigens alle Ansaetze fuer legitim, nur sollte am Ende schon eine ueberpruefbare Theorie stehen. Andernfalls ist es Religion.
> Wie willst Du das beurteilen als Lern-Verweigerer ?

Lernverweigerer sind fuer mich zunaechst einmal die Leute, die garnicht wissen, was die Theorien
wie das Standardmodell oder die Quantenelektrodynamik leisten, und NUR (!!!) aus dem Grund, dass diese Theorien etabliert sind
(da sie mit grosser Praezision bestaetigt wurden),
diese ablehnen.

Ich nenne soetwas religioesen Autismus.

> Im Widerstand ist kein Vakuum. Und E und H breiten sich definitiv dort auch aus ! Mag sein, daß man vielleicht D und B nehmen müßte ... Trotzdem Kreuzprodukt.

Die Maxwellgleichungen beschreiben u.a. die Ausbreitung von Licht in Vakuum korrekt.
Die Wellengleichung beschreibt nichts anderes.

Ein Ohmscher Widerstand hat hier einfach nichts verloren

>>> Ich meine die Wärme stammt aus dem Feld (woher sonst ?
>>Eine elektromgnetische Welle im Vakkum kann keine Waerme erzeugen.

> Komisch. Prof.Recknagel (Autor vieler Lehrbücher für Physiker) sah das anders. Das war nämlich eine Prüfungsfrage nach dem ersten Semester. Meine erste Physikprüfungsfrage überhaupt (seine letzte Prüfung vor der Emeritierung 1975): Warum wird ein elektrischer Widerstand warm ? Antwort muß sein: Pointingvektor ExH !

Eine solche Begruendung finde ich selbst fuer das Verhalten eines Festkoerpers sehr ungluecklich.
Der Pointingvektor selbst sagt nichts ueber den Energieverlust durch Erwaermung aus.

Der Pointingvektor ExH beschreibt ja u.a. den Energietransport einer elektromagnetischen Welle im Vakuum. Diese erhitzt schliesslich das Vakuum auch nicht.

> Vielleicht sollte man unser unproduktives Gespräch lieber beenden.

Hast recht, aber nicht bevor ich nicht den experimentellen Wert m_(exp) (Penningfallenexperiment an der
University of Washington) und den rein theoretischen Wert m_(th) (Quantenelektrodynamik) des magnetischen Moments des Elektrons angegeben habe (Einheiten seien egal):

m_{th) = 2.001159652201 +- 0.000000000029

m_(exp)= 2.001159652188 +- 0.000000000004

DAS nenne ich eine Theorie!

Gruss,

Realo





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