Re: Frage Dissonanz


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Joe am 20. Dezember 2002 10:41:29:

Als Antwort auf: Re: Frage Dissonanz geschrieben von Gabi am 19. Dezember 2002 20:44:24:

Hallo Gabi,


>Ich rede hier immer von Frequenz-Summen. Das solltest Du in obigem Kapitel an der Zeichnung gesehen haben. Da gibt es eine Eigenfreuenz und eine zweite, die dazukommt. Ob die zweite in das System aufgenommen wird (addiert), hängt vom Frequenz- und Phasenverhältnis ab.
>also die Summe
>sin(wt) + sin(wt*phi)
>hat NIE eine Schwebung. Natürlich kann man statt phi jede andere irrationale Zahl einsetzen mit (fast) dem gleichen Ergebnis. Aber die Organismen bevorzugen phi.

Ich denke ab hier sollten wir nochmals über das Modell diskutieren.
Du wählst ein Modell zur Erklärung der Schwebung (siehe auch dein Link). Diese Modell überlagert zwei harmonische Schwingungen mit Phasenverschiebung (anschaulich z.B. zwei Pendel gleicher Pendellänge mit sehr schwacher Verbindungsfeder). Wenn zudem noch gleiche Amplituden gewält werden (dein Link), haben wir "einfache" Schwebung, d.h. "durchmodulierte" Schwingungen. Das Modell hat KEINE dissipativen Eigenschaften und wird durch eine homogene Dgl. beschrieben, d.h. keine äußere Erregerkräfte!
Unter diesen Voraussetzungen kommt es sicherlich zu netten Schwebungserscheinungen und schönen Grafiken wie von dir berechnet. ABER:
Die Energie im Gesamtsystem bleibt immer konstant! Egal wie schön die Bilder auch aussehen, es wird nur Energie zwischen den einzelnen Schwingern transportiert. Mehr kann man nicht reininterpretieren - es steckt nicht mehr im Modellansatz!
Ein elastische Schwinger (z.B. Getreidehalm) müßte durch ein anderes Modell beschrieben werden. Meinetwegen Kettenschwinger mit Dämpfung! und Erregerfunktion - na und das ist schon hinlänglich Untersucht.

>Siehe Bild 1: Das (nicht vertikale) Nullstellen-Gitter ist das Gebiet der Schwebungen und Faltungen, sprich Resonanzen.
- Schwebungen ist OK
- Faltung : darunter verstehe ich die multiplikation im Frequenzbereich bzw. das Faltungsintegral im Zeitbereich
- Resonanzen : hier würde ich lieber von den Schwingungen der Hauptkoordinaten sprechen

Zu deiner Schlußfolgerung im Kapitel: Strömung und Wirbel

Du schreibst: "..... Dadurch entstehen Mikroturbulenzen zwischen den Schichten. Man kann auch sagen: Durch Mikro-Reibungsschichten entsteht Viskosität....."

ABER gerade viskose Reibung steckt nicht in deinem Modell (siehe oben)! Warum also was deuten was das Modell nicht beschreibt !?!

Vorschlag:
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Verpasse deinem Modell der linearen Koppelschwinger viskose Dämpfung.
Rege das System an.
Untersuche welcher physikalischer Mechanismus dafür sorgen könnte, dass die Koppelbedingung (Elastízität) so verändert wird das sich die von dir interessanten Schwebungsverhältnisse einstellen.

Alles andere ist Spekultion und recht unwissenschaftlich.

mfg Joe




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