Re: invertierter Casimir-Effekt?


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Geschrieben von Philipp am 05. September 2007 13:55:27:

Als Antwort auf: Re: invertierter Casimir-Effekt? geschrieben von VDX am 05. September 2007 09:32:12:

tja, da scheinst Du leider recht zu haben. Dennoch bin ich der Meinung, dass Privatpersonen und unabhängige Kleinbetriebe die Möglichkeit haben, eine neue Erfindung zu lancieren. Es gibt mehr wohlhabende Menschen als wir denken, die nahezu danach dürsten, eine aussichtsreiche Erfindung zu finanzieren und marktfähig zu machen. Nur auf diese Art lässt sich die bestehende Benachteiligung umschiffen.

Als konkretes Beispiel könnte der besprochene repulsive Casimir-Effekt dienen: angenommen, ein privater Erfinder tüftelt schon lange an einer Erfindung, und sie oder er findet in diesem Effekt das fehlende Element zur Verwirklichung der Erfindung, dann muss der Erfinder seine Sache gut und überzeugend präsentieren können und bei philanthropischen Stiftungen oder Privatpersonen anklopfen.

Die Mittel sind da, das Geld ist vorhanden. Es gibt Millionäre, die nichts lieber täten, als so etwas zu finanzieren. Da aber nie jemand bei ihnen einen aussichtsreichen Vorschlag unterbreitet, bleibt den Millionären nichts anderes übrig, ihr Geld konventionell anzulegen.

Ich stelle zwei zentrale Fehler fest bei Erfindern: entweder die Erfindung taugt nichts, und die Erfinder pflegen nur ihr angeknacktes Selbstwertgefühl mit ihren Tiraden gegen die Schulphysik. Oder die Erfindung taugt tatsächlich etwas, aber die Erfinder sind derart borniert und kommunikationsunfähig, dass sie sich jegliche Unterstützung selber vergeigen.

Die Aussage, man habe die Lösung eines Problems gefunden, doch es fänden sich keine Geldgeber, ist nicht gültig. "Klopfet an, so wird euch aufgetan" ist ein Bibelspruch, der sich auch auf Erfindungen anwenden lässt. Sowieso: wenn man weiss, dass man etwas gefunden hat, muss man von der Position des Überflusses ausgehen und in aller Selbstverständlichkeit auf Sponsorsuche gehen. Fehlt diese Überzeugung, befindet man sich im Mangeldenken und wird nie reüssieren, selbst wenn die Erfindung noch so genial ist.

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Woher ich die Dreistigkeit hernehme, so hart ins Gericht zu gehen mit den Erfindern? Ganz einfach, ich kenne Einen mit sehr aussichtsreichem Potential. Seine Ideen sind genial, aber ich habe auf persönlicher Ebene Mühe mit ihm. Ich will mir das dauernde Gejammer einfach nicht anhören, und er soll auf seiner Genialität sitzen bleiben, ich habe schlicht und einfach keine Lust, ihm behilflich zu sein. Ich halte mich eben generell fern von Menschen, die die Neigung haben, eigenes Versagen auf äussere Umstände zu projizieren.






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