Re: Würth-AG - ich war da !


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Peter am 04. September 2004 16:30:15:

Als Antwort auf: Re: Würth-AG - ich war da ! geschrieben von sam am 11. August 2004 01:43:20:

>ich war also beim würth weil ich was testbar ist gern auch teste.
>telefonisch vorangemeldet für diesen termin weil die aktionäre eine spezielle show geboten kriegen solllten die voll überzeugt.
>von amtlichen messgeräten war am telefon die rede die von einer universität gefordert gewesen wären bzw. vom "alten" vorstand gefordert und von der uni empfohlen, ... oder so.
>ich bin dann mit DV und digitaler fotokamera los und kam auch schon um 14:00 in "Geiselwind", ortsteil Hohnberg, einem extremen Klein-Kaff (ca 10 Häuser) an.
>die werkstatt entpuppte sich als abgetrennter teil einer scheune, ca. 100 qm. da ich viel zu früh war konnte ich in ruhe alles fotografieren - was sich als nützlich erwies denn die ca 120 aktionäre passten später nicht einmal in mehreren kontingenten in den kleinen raum.
>alles machte einen extrem bastlermässigen eindruck - und zwar so wie ich als 12-jähriger gebastelt habe (mit ausnahme der 2 computer und eines beamers).
>der erfinder persönlich hatte eine ziemliche fahne, ich tippe auf 1,8-2,5 promille, und sprach ungefähr so wie sich ein hamburger einen bayrischen bergbauern vorstellt, in abgerissenen halbsätzen, wirres zeug ohne jeden nachvollziehbaren roten faden. verschwörungstheorien (... die regierung will das hier, alles hier ...) und physikalischer unfug (ich hatte immerhin physik leistungskurs in der oberstufe und ein paar semester gastgehört - das wäre aber nicht nötig gewesen denn alles was man hierzu brauchte war stoff der 10ten klasse)
>na gut, nicht alles kann ich mit meinem uniwissen erklären also weiter genau hingesehen und hingehört.:
>gleich wenn man reinkommt steht ein versuchsaufbau, der mittels "verstärkergetriebe" "nur einem mann erlaubt die arbeit von dreien zu leisten" - und demonstriert wird das daran, dass ein eimer voller gewichte hochgezogen wird - das wird zwar seit pharaos zeiten leichter (und einsichtiger) durch flaschenzüge bewerkstelligt, aber OK - wenns denn funktioniert hätte. leider drehte ein proband "falsch herum" so dass sich das bänzle verwirrte und fürderhin das teil ausser betrieb war.
>die hauptattraktion war der "von der universität" geforderte versuchtsaufbau, der auch sehr sinnig aussah:
>handkurbel, 1. drehmomentenmessgerät, verstärkergetriebe, 2. drehmomentenmessgerät, justierbare bremse - in serie untereinander.
>die messgeräte waren mit einem PC verbunden und die software zeigte die auftretenden drehmomente (Nm) , leistung (watt) und arbeit (watt/s) an während das gerät von hand gedreht wurde.
>dazu gab es bunte kurven, die aber niemand (!!) richtig intepretieren konnte, am allerwenigsten würth selbst, aber auch sein aquapol-experte nicht der im blauen kittel eifrig herumwuselte, einen professionellen eindruck zu machen versuchte und es geschickt verstand, allen wesentlichen fragen im rechten moment durch kopfdrehung um 90 grad weg vom frager aus dem weg zu gehen.
>ach ja, die messdaten wurden auf ein weisses bettuch geworfen dass von der decke hing direkt unter einer brennenden leuchtstofföhre (die auch nicht einzeln auszuschalten war) wodurch die anzeige kaum erkennbar war, wenn nicht würth selbst im lichtstrahl des projektor umhertorkelte - was er des öfteren tat.
>irgendwann, nachdem genug leute protestiert hatten wurde einen leiter beschafft und man dreht die röhre aus der fassung - trotzdem blieb man dem publikum eine erklärung der messadaten schuldig.
>zumindest eins aber zeigte die software klar erkennbar für jeden mit mittlerer reife bei JEDEM messdurchgang an: dass der wert der arbeit die in das system ging grösser war als der der herauskam.
>- darauf explizit und mehrfach angesprochen wurde mir erläutert das läge an einem softwarefehler "der programmierer in der uni hat mist gebaut" - so der sächsische sachverständige im kittel. offensichtlich war das aber kein improvisiertes produkt sondern eine software die wohl schon vielfach verkauft und angewendet worden war - der immerhin gravierende fehler ist aber nur unserem ingeniör aus dem osten aufgefallen - der übrigens, ich vergass zu erwähnen, der neue verkaufsleiter werden soll (durch abstimmung auf der aktionärsversammlung)
>-sic
>ich bemerkte dann, dass doch eine viel einsichtigere und auch einfache versuchsanordnung aus einem zähler, einem motor, dem getriebe, einem generator und noch einem zähler und einem grossverbraucher bestanden hätte - sowas stand auch in der scheunen rum, in einer ecke, nur leider funktionierte es wohl nicht - wenn man bedenkt wieviel zeit und geld würth von seinen weit über hundert aktionären schon eingesackt hat hätte man erwarten könne, dass dieser aufbau allein klare beweise bringt - tat er aber nicht - warum , das wusste keiner so recht zu erklären (wir brauchen noch mehr gerät, nicht genug geld, nicht genug zeit, nicht genug mitarbeiter ... und andere "erklärungen")
>zum schluss stand ich mit einem lehrer aus HH ("ich habe auch studiert") und einem pensionierten Ing aus berlin auf dem hof rum die "der sache noch einen chance geben wollten" bzw. "ersthaft hoffnung haben und in 14 tagen bis 3 wochen klare ergebnisse erwarten" (originalton).
>ach ja, und es hätte ja auch garnicht funktionieren können weil man ja nicht kontinuierlich drehen soll (wozu ALLE besucher ständig aufgefordert wurden) sondern man müsse die kraftzufuhr "pulsen" und nur einen ausgeklügelte steuerelektronik (die noch nicht existiert) oder die intuition des meisters persönlich könnten das -
>meine frage: ja wozu dann das ganze theater? - keine antwort, bzw, man "müsse den leuten ja was bieten"
>falls noch jemand den tenor meiner einschätzung nicht recht erfasst hat:
>WÜRTH IST EIN EXTREMER DUMMKOPF UND/ODER EIN BETRÜGER
>seinen unverfrohrenheit wird nur noch durch die einfältigkeit und leichtgläubigkeit seiner aktionäre übertroffen.
>case closed ...

Lieber Herr Sam

Auch ich war bei dieser Veranstaltung.
Als ich jedoch ihren Beitrag gelesen habe, dachte ich, daß ich auf einer anderen Veranstaltung war.

Falls Sie der Meinung sind, daß Ihr Beitrag von Fachkunde und Sachverstand zeugen sollte, muß ich Sie leider enttäuschen.

Offenbar haben Sie bei der Versammlung überhaupt nicht zugehört.
Es wurde kein Verkaufsleiter von den Aktionären gewählt sondern ein aus drei Personen bestehender Aufsichtsrat.
Der gewählte Aufsichtsrat hat danach den Vorstand der AG vorgeschlagen und bestätigt.
Von einen Verkaufsleiter war während der gesamten Versammlung garnicht die Rede.

Weiterhin haben Sie offenbar auch bei der Präsentation der Anlagen in der leider noch recht einfachen Umgebung der Werkstatt nicht richtig hingesehen, sonst hätten Sie bei der Demonstration
nicht nur auf die von Ihnen nicht verstandenen, dargestellten Drehmomentkurven geachtet, sondern sich die Eingangsarbeit und die Ausgangsarbeit, die auf der linken Seite der Projektion als Ws dargestellt wurde angesehen.
Im Übrigen ist Arbeit ein Produkt aus Leistung und Zeit und nicht W/Sec.

Zur angeblichen „Fahne“ des Herrn Würth, kann ich nur den Kopf schütteln.
Herr Würth hat vielleicht ein Bier zu seinem Mittagsessen getrunken wie die meisten Leute aber von einen Alkoholpegel von 2,5 Promille kann gar keine Rede sein.
Ich habe selbst mit Herrn Würth (allerdings sachlich! im Gegensatz zu Ihnen?) diskutiert und habe hierbei keinerlei Ausdrucksschwierigkeiten (ausser den fränkischen Dialekt, für den er sich schon oft entschuldigt hatte) bemerkt.

Ihr Beitrag quillt nahezu vor Selbstgefälligkeit, Mangel an Sachlichkeit und Boshaftigkeit (von direkter Beleidigung erst garnicht zu reden) über.

Ich war vielleicht doch auf einer anderen Veranstaltung als Sie.


Hinzuzufügen wäre nur noch, daß ich mit der letzten Gruppe die Werkstatt besichtigt habe.
Hierbei habe ich einen eindeutigen Overuniteffekt feststellen können.
Denn die zu Anfang noch überwiegende Eingangsarbeit wurde nach kurzer Betriebszeit des Leistungsverstärkenden Getriebes durch die Ausgangsleistung eingeholt.
Daß bei der Realisierung einer derart umwälzenden Entdeckung viel Geld und Einsatz nötig ist, muß eigentlich jeden Zweifler klar sein.

Mit freundlichen Grüßen ein Aktionär der auch da war.




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