Re: Ein Experiment zum Äther


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Perdix am 07. März 2004 14:25:30:

Als Antwort auf: Re: Ein Experiment zum Äther geschrieben von Gabi am 01. März 2004 09:01:16:

Cher Troupeau!

>>Eine genaue Beschreibung des Experimentes, Überprüfung, Auswertung und Erklärung finden Sie bei
>>http://www.gravitation.org/Start/Versuche/Durchgefuehrt/Torsionswaage/torsionswaage.htm
>Also was dort steht, sind auch nur Vermutungen.
>Warum sollten die Vibrationen ausgerechnet eine drehendes Luftströmung erzeugen ?
>Und falls tatsächlich eine drehende Luftströmung da ist, dann kann die genauso durch den Äther-Effekt verursacht sein (Erklärung von G.Baer), wie die Drehung am Zylinder. In diesem Falle wäre es sehr schwer, Ursache von Wirkung zu trennen.

Also, ich habe mal den Versuchsaufbau nachgebaut nur ohne Motor und Scheibe. Statt dessen habe ich vier alte Radiolautsprecher über je einen einfachen Verstärker an die Soundkarte von meinem PC angeschlossen und im Zylinder an den Wänden alle 90 Grad montiert (ohne dass im Zylinder ein Loch entsteht). Wenn man die Lautsprecher richtig phasenverschoben ansteuert bekommt man genau den beschriebenen Effekt mit dem Ausschlag (inkusive Zittern, d.h. überlagerter Schwingung) nur halt ohne dass sich etwas dreht - ausser dem äusseren Messzylinder natürlich. Das spricht eigentlich für die Ergebnisse des IGF und gegen die Theorie, dass sich bei diesem Versuch ein Äther-Effekt zeigt. Eindeutige Klarheit würde aber nur ein Versuchsablauf im Hochvakuum und maximaler mechanischer Entkopplung von Motor/Scheibe einerseits und Zylinder andererseits bringen (sehr aufwendig für die minimale Chance mit diesem Experiment einen Nachweis für die Existenz des Äthers zu führen).

>Man sollte sich mal Gedanken machen, warum überhaupt die Vibrationen so hartnäckig weitergetragen werden. Auch wegen dem obigem Erdätherströmungsgradient?

Du stellst doch hier nicht etwa die Frage, wie Schall transportiert wird?

>Die Ausbreitung solcher Vibrationen müßte dann evtl. leicht richtungsabhängig sein, unabhängig von der Ausrichtung des Versuchsaufbaus.

>Habe mal nach den MKC-Chips gegoogelt und noch was im Cache gefunden (speichern!), die Originalseite ist leider weg (der angemeldete Erfinder B.Hue klagt jeden zu Boden, der damit Werbung macht. An der Erfindung beteiligt war auch Frithjof Müller (über die Prozentzahl schweige ich lieber, denn wir haben die Praktiken von Hues Rechtsanwalt schon zur Genüge kennengelernt).
>http://www.google.de/search?q=cache:tFJOzjg2MpYJ:www.kfz-optimierung-hermes.de/h30.htm+MKC+Auto+Hue&hl=de&lr=lang_de&ie=UTF-8
>oder hier
>http://www.google.de/search?q=cache:PmukUyBPJG0J:www.ioz.de/mkc/allgemein.html+MKC+Auto+Hue&hl=de&lr=lang_de&ie=UTF-8
>hier auch noch Links ( zu Suchwort MKC Hue)
>http://www.chiptilschner.de/MKC.htm
>http://www.chiptilschner.de/Presse.htm
>http://www.bikerszene.de/motorrad-schraubertipps/low-cost-tuning/
>http://www.mtb-news.de/forum/t54606.html
>Hues Werkstatt:
>http://www.ioz.de/
>Das Thema ist wissenschaftlich ziemlich ungeklärt.
>Die Chips funktionieren seit fast 20 Jahren, vor allem auf Rennautos. Frithjof hat damals in Hues Autowerkstatt gearbeitet, als Entwickler und Testfahrer.

Ich persönlich halte diese MKCs für absolut wirkungslos. Die rudimentäre Erklärung, dass Metall aus geladenen Teilchen besteht, die unter mechanischer Belastung elektromagnetische Felder erzeugen, die wiederum mittles MKCs verändert werden und damit rückwirkend Einfluss auf die mechanischen Eigenschaften haben, ist doch hanebüchener Unsinn. Die dielektrische Relaxationszeit in guten Leitern (d.h., in fast allen Metallen) ist im Pikosekundenbereich. Mit Vibrationen oder Schall erzeugt man da sicher keine elektromagnetischen Felder. Damit sind die MKCs auch nur dekorativ.

Die Erfahrungsberichte der Kunden sind auch eher bedeutungslos. Wenn jemand viel Geld für ein Tuning ausgibt, dann wird er NACH dem Einbau sehr auf die Fahreigenschaften achten und damit auf Effekte aufmerksam, die Ihn vorher sicher nicht aufgefallen sind - und was viel Geld gekostet hat, kann ja nur gut sein. Aussagekräftiger wären hier nur Blindversuche und auch nur jene, wo nicht mal der Versuchsleiter weiss wann und welches Fahrzeug mit MKCs getunt wurde. Ausserdem bieten die Werkstätten ja nicht nur MKC-Tuning an, sondern auch andere Verfahren, sodass eine Trennung der Effekte per subjektiven Eindruck nicht zu trennen sind. Von den angeblichen Untersuchungen, die den MKC-Effekt bestätigen, hat sich im Internet jedenfalls nichts gefunden. Wenn die MKCs tatsächlich so effektiv sind, dann sind doch schon einfache Experimente für den Nachweis ihrer Wirkung ausreichend (Stahlstab, Schwingschleifer, Beschleunigungsmesser, PC, MKCs und los gehts).

>MfG
>Gabi

Euer Perdix





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