Nocheinmal zum Ei


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Softifex am 22. Mai 2003 22:16:05:

Hallo Eiforscher,

ich kam heute zufällig am Bauermarkt vorbei und kaufte 2 eiformige frische Hühnereier. Das war gar nicht so einfach, denn die meisten sind nicht eiförmig sondern ellyptisch und ich denke die Eiform ist für das Stehexperiment von entscheidender Bedeutung. Am Institut angekommen die Eier ausgepackt und sofort auf dem glatten Labortisch unter sketischen Blicken der Kollegen ausprobiert.
Nach ca. 2 Minuten Herumgeschubse stand das Ei. Erstaunen allerseits.

Später (wir haben auch andere Arbeit) kam ich zum eigentlichen Teil meines Experimentes. Das Ei muss auf die Waage. Zuerst liegend auf die oberschalige Kilowage. Das Ei wiegt 92,50g. Aufgestellt auch. Die Auflösung der Kilowaage ist zu gering um da einen Unterschied festzustellen. Gut, die 92g kann ich auch mit der Microwaage gerade noch messen (100,0000g Gesamtbereich). Ei liegend hinein, warten und die Tarataste gedrückt. Ei aufstellen (geht mit der zeit schon recht flott), Schieber zu und die Anzeige beoachten. Sie steht auf minus 0.0010g. Na gut, also um 1 mg leichter aber warten wir erst einmal. Die Natur braucht oft ihre Zeit. Nach 10 min hab ich schon -0.01xxg. Ich muss dazusagen, dass ich die Waage erst kurz vorher eingeschaltet habe, also weiterwarten, vielleicht hat sie eine Trift. Nach 3 Stunden und einer Anzeige von 0.07xxg hab ich wieder die Tarataste gedrückt und das Ei umgelegt. Nach einer weiteren Stunde und einem gleichbleibenden Trend zum Leichterwerden wie vorher ist einmal Pause zum Nachdenken. Entweder das Ei wird so oder so leichter oder die Waage ist im Eimer und gehört serviert. Ich werde das morgen verifizieren.

Aber jetzt noch ein paar Gedanken zum Eistehen.
Die Oberfläche eines Eies ist normalerweise nicht ganz glatt sondern hat so ein Ripperlmuster (Miniberge oder Minikuhlen). Wenn es nun gelingt, die Senkrechte durch den Schwerpunkt des Eies innerhalb einer solchen Kuhle zu halten - auch wenn sie noch so klein ist- dann steht das Ding relativ stabil. Dann steht das Ei auch optisch schief, ist nur eine Sache des Schwerpunktes und der Kuhle.
Das ist einmal der erste Punkt.

Das Zweite ist:
Wenn der Radius der wirksamen Bodenkugelfläche grösser als der Abstand Schwerpunkt zu Bodenfläche ist, dann hat man ein sogenanntes Stehaufmännchen vor sich. Ich denke beide normalphysikalischen Effekte wirken da zusammen.

liebe Grüße

Helmut




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