Re: Wissenschaft jenseits der Objektivierbarkeit


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Geschrieben von NanoGuy am 16. Dezember 2005 09:22:50:

Als Antwort auf: Re: Wissenschaft jenseits der Objektivierbarkeit geschrieben von Emil am 15. Dezember 2005 14:54:10:

>
>Hi Nano
>es geht nicht darum, ob ich Geller bewundere oder ob er Angst vor einer
>Verifikation hat, sondern um Wahrnehmung und der darauf basierenden
>Wissenschaft; Schauberger, zum Beispiel wird nachgesagt, daß er sein
>Bewußtsein mit dem von Wasser verbinden konnte und so an Wissen(sagen
>wir lieber Einsicht) über Wasser kam, das er nur schwer mentalisieren konnte.
>Das Gleiche gilt auch bei schamanischen Heilungen(wahrscheinlich hollistische
>Effekte, die bestenfalls von den Chaosforscher erfaßt werden können).

>Bei Castaneda ist ein Heilung durch eine Toltekin beschrieben, in der sie
>für zwei Anwesende deutlich sichtbar(natürlich in Wirklichkeit eine Vision)
>die Leber des Kranken aus dem Körper herausnimmt, in einen Eimer frischen
>Wassers eintaucht und dann als geheilt wieder einsetzt;
>Don Juan wird später gefragt, ob er eine Erklärung dafür hat, was er aber
>verneint oder besser gesagt auf die starke "Absicht"(intent) der Schananin
>zurückführt;
>natürlich kann man als Skeptiker solche Reports als Unfug abtun, aber was hat
>man dadurch gewonnen? Extremer Skeptizismus ist sicher bei extremem Aberglauben,
>wie er noch in Afrika oder mancherorts in Asien vorkommen mag;
>in Meistertexten steht auch zu lesen, daß die materialistischen Wissenschaften
>nicht viel viel über die Wirkung und Anwendung von psychischen(mentalen)
>Kräften herausbekommen werden.
>mfg,Emil


Hallo Emil,

ich habe Respekt vor Don Juans Fähigkeiten, bei Anderen "die Welt anzuhalten". Das ist ein Konzept, das im Alltag eines Jeden eingesetzt werden kann und für das er sicher auch Zustimmung bei den Tiefenpsychologen findet.
Wie es mit den wundertätigen Handlungen des Schamanen aussieht, das ist wieder eine ganz andere Sache. Castaneda selbst hat in einem Nachruf-Buch viele Dinge, über die er im "Weg der Kraft" und den Folgebüchern gewissermassen "im Rausch" berichtet hatte wieder relativiert. Er kümmert sich nun gelegentlich um die kleine Gemeinde, die ihm Don Juan überlassen hat.

Mir hat Vieles von dem was Du gesagt hast an das erinnert, was ich bei einem längeren Indienaufenthalt erfahren habe: Menschen werden zu "Heiligen" gemacht, wenn sie durch besondere Einstellungen und ungewöhnliches Handeln auffallen. Sie werden dazu *gemacht* weil die Menschen Heilige haben *wollen*. Da werden Dinge wie Objektivierbarkeit eher als lästig empfunden. Ich habe indische, promovierte Wissenschaftler über die Heilkraft des Ganges-Wassers schwärmen sehen, das wegen der Kraft Shivas keinerlei Bakterien und krankheitserregende Keine enthalte (sic!). Wenn die Leute etwas Glauben *wollen*, spielt der Rest keine Rolle mehr.

So ähnlich läuft die Diskussion beim Thema "Freie Energie". Auch wenn ich fünzigmal frage, welcher beobachtbare Effekt denn auf diesen vielen Behauptungen beruht, bekomme ich keine Antwort. Statt dessen bekomme ich die nächste Latte an Behauptungen (s. unser Thema "Geller"), die dann sofort unter dem Tisch verschwindet, wenn man die Sache massiv in Zweifel zieht. Und, natürlich, es wird die nächste Latte an Geschichten rausgezogen.

Ja, die Meistertexte.
Was Du schreibst, folgt genau der gleichen Logik wie die Zeugen Jehovas: "in Meistertexten steht auch zu lesen, daß die materialistischen Wissenschaften nicht viel viel über die Wirkung und Anwendung von psychischen(mentalen) Kräften herausbekommen werden."
Obwohl mentale Kräfte von jedermann beobachtbar sein *müssten*, der einen Geist besitzt, werden sie nur von den Adepten beobachtet...
Ich kann mir auch einen Joint reinziehen. Da beobachte ich auch eine Menge.

N.




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