Re: Nachbau gefunden!


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Geschrieben von herschel am 11. Oktober 2004 01:14:01:

Als Antwort auf: Re: Nachbau gefunden! geschrieben von Cogi am 10. Oktober 2004 16:15:48:

hallo Cogi:

Um Missdeutungungen zu vermeiden gleich zu Anfang:

Ich selbst bin ein impliziter Gegner der an den wissenschaftlichen Fakultäten betriebenen Dogmatisierung weitgehend noch formbarer Studenten. Deshalb stehe ich auch permanent im Kugelhagel zweier "feindlicher" Lager:

Den Akademikern einerseits und den Phantasten andererseits.

> Im Ausleseprozess der verschiedenen Theorien und Technologien wirken stets sehr viele Faktoren mit, die wie ein Vektor in der Summe die Richtung vorgegen und andere Entwicklungsrichtungen damit ausschliessenen.

Verstehst du mit "Vektor" einen Attraktor? -- Wenn ja, gehe ich einig.

> Zumindest für bestimmte Zeiträume, wie derzeit die ART demonstriert. Ich darf daran erinnern, dass sie bis weit in die Fünfziger immer noch *relativ* umstritten war und es auch heute (wenn auch weniger) noch ist.

Das könnte ich so nicht direkt unterschreiben. An den Hochschulen wird sie jedenfalls in bestimmten Vorlesungen behandelt. Und m.E. ist die ART sowieso durch Heims umfassendere Theorie bereits abgelöst.

> Als kosmologisches Standardmodell hat sie sich nicht deshalb etabliert, weil sie so toll ist, sondern weil ihre Lobby so gut funktionierte.

Zur Präzisierung:

Die erste Anwendung der ART auf kosmologische Objekte hat Schwarzschild vorgenommen. Einstein hat sich kurz danach mit einer Variante eines statischen Kosmos bemüht, die er aber später wegen den Lösungen von Friedmann zurücknehmen musste.

Weitere Lösungsansätze folgten durch deSitter, Weyl, LeMaitre, Robertson und Walker.

Deshalb spricht man auch von den Friedmann-Weltmodellen, die auf der Robertson-Walker-Metrik basieren. Dass diese bei pathologischen Urknallsingularitäten versagen, ist seit Längerem bekannt. Solches wird auch unter Relativisten wie Prof. E. Schmutzer zugegeben, wenn er in seinem jüngsten Buch schreibt (unsereins weiss das natürlich schon längst):

Die mit der Einstein-Theorie anscheinend immanent verbundene Unentrinnbarkeit aus der kosmologischen Singularität sollte gemäss unserem Verständnis von Physik, Philosophie und Weltanschauung von einer Übergeordneten Theorie vermieden werden. Den Schöpfungsakt der Welt durch Urknall aus dem Nichts in Gestalt einer Urexplosion, heraussteigend aus einer mathematischen Punktsingularität, sehen wir nicht als Lösung des Welträtsels der Existenz unseres Kosmos an. Deshalb beurteilen wir die daraus entstandene Urknallphilosophie mit all ihren ausgeschmückten Konsequenzen mit Skepsis.

> Erster Lobbyist war Planck.

Aber nur für Einsteins "Elektrodynamik bewegter Körper" und weil Einstein im selben Jahr die Lichtquanten-Hypothese aus der Taufe gehoben hat (welche Plancks "Wirkungsquantum" an sich bestätigte)! Wieviel Planck von der ART mitbekommen hat, ist ungewiss.

Derjenige, welcher die - erst Jahre später als "Spezielle Relativitätstheorie" bekanntgewordene Ablösung vom Lorentz'schen Hypothesenstatus - salonfähig gemacht hat, war Einsteins ehemaliger Mathematiklehrer am Polytechnikum Zürich, Hermann Minkwoski, nämlich 1908 in Köln. Ferner Max von Laue durch sein Buch "Das Relativitätsprinzip" und Sommerfeld, der mehr an den mathematischen Aspekten interessiert war.

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Zugegeben, die FE-Maschinen werden erst seit rund 20 Jahren wieder (!) gehandelt (zumindest in den einschlägigen Publikationen), insbesondere in den USA, wo einige noch nicht derart von der Wissenschaftsgläubigkeit stigmatisiert sind, wie bei uns im deutschen Raum.

Ob man die "kalte Fusion" im engeren Sinne dazurechnen soll, lasse ich offen (ebenso wie Podkletnovs "Antigrav-Effekt").

Gegen sog. Magnetmotoren ist selbstverständlich nichts einzuwenden (auch die Japaner arbeiten daran), wenn sie anständig funktionieren und nicht nur wie bei der N-Maschine bei der ersten Belastung zusammenkippen.

Eine Beteiligung an einer AG kann man sich natürlich schon durch den Kopf gehen lassen; aber dann muss die Sache für den Aktionär offengelegt und absolut sauber durchgerechnet sein.

Verschleierungstaktiken führen nach meiner Beobachtung nur zu Desastern wie bei der RQM in Jona/Rapperswil (CH), wo der Konkurs unausweichlich wurde. Das habe ich aus nächster Nähe mitverfolgt. Dort war es angebracht zu sagen:

"Ausser Hochglanzprospekten nichts gewesen."

mfg, herschel




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