Re: Gabi, hast Du was gegen die Stiftung Warentest?


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Geschrieben von Bernd am 08. Februar 2004 16:48:05:

Als Antwort auf: Re: Gabi, hast Du was gegen die Stiftung Warentest? geschrieben von Gabi am 08. Februar 2004 14:48:37:

>Der Satz hieß:
>"Bei gleichbleibender Drehzahl an Ein- und Ausgangswelle kann an der Ausgangswelle das doppelte Drehmoment genutzt werden."
>Ja und ? Die Kraft ist größer. Das IST mehr Leistung.
>>Da die Drehzahl gleich ist, kann also problemlos der Ausgang auf den Eingang zurückgekoppelt werden ! Was sollte da ein Hinderungsgrund sein, bei doppelter Power am Ausgang ? Sind doch alle Voraussetzungen da, wenn man eine Ein- und eine Ausgangswelle hat !
>Die Drehzahl ist eine gemittelte Größe. Hier handelt es sich um nicht-sinusförmige Bewegungen. Beim Rückkoppeln müssen die Phasenverschiebungen gesteuert werden, das ist aufwendig.
>Es hat auch diplomatische Gründe.
>MfG
>Gabi

Hallo Gabi,

ganz korrekt ist das nicht, was Du hier sagst. Eine höheres Drehmoment muss nicht unbedingt gleichbedeutend mit höherer Leistung sein. Normalerweise steigen bei einem Antriebsaggregat Leistung und Drehmoment mit steigender Drehzahl gemeinsam an bis zu dem sogenannten "maximalen Drehmoment". Bei weiterer Steigerung der Drehzahl erhöht sich sich dann zwar noch die Leistung (in KW) bis zur maximalen Drehzahl; das Drehmoment fällt aber mehr oder weniger ab.

Wie Du schreibst, sind Kraft und Drehgeschwindigkeit an der Ausgangswelle des Würth-Getriebes nicht sinusförmig, d.h. die Welle wird während einer einzigen Umdrehung ein- oder mehrmals schneller und wieder langsamer, und zwar so, dass sich nach einer Umdrehung der Eingangswelle auch die Ausgangswelle genau einmal gedreht hat. Dies bedingt während jeder Umdrehung einen schwankenden Drehmomentsverlauf.

Es ist also durchaus möglich, dass in den 'Spitzen' wesentlich höhere Drehmomente auftreten als am sinusförmig drehenden Getriebeeingang und an den "Senken" niedrigere. Eine Aussage über die Gesamtleistung einer solchen Anlage ist mit der Bestimmung von Drehmomentsspitzen allein daher nicht zu machen.

Seltsamerweise findet man bei Prof Alfred Evert eine wesentlich bessere Erklärung der Würth-Technik als bei naturtechnik.de und als bei der Würth-AG selbst.

http://www.evert.de/eft500.htm

Interessant dort auch die weiterführenden Links zu dieser Sache und zum Schleuder-Effekt.

Gruß,
Bernd







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