Re: Zeitmaschine


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Michael am 18. Juni 2001 12:59:31:

Als Antwort auf: Zeitmaschine geschrieben von Fee am 18. Juni 2001 09:47:51:

Hallo Fee

Bei allen Versuchen, das Phänomen Zeit zu erklären, erscheint es mir ratsam, trotz aller physikalischer und mathematischer Komplexität, eine Darstellung zu suchen, welche die Maus in der Sendung "Die Sendung mit der Maus" den Kindern senden kann.
Dazu folgendes Gedankenexperiment :
Wir verkleinern unser Universum zuerst mal auf die Größe eines Fußballs. Darin befindet sich nur noch ein alter Wecker und wir als geistiger Beobachter, d.h. ohne Körper, ohne Materie, ohne Energie, das würde nicht mal im Gedankenexperiment funktionieren, denn nichts kann nichts beobachten, aber wir machen es trotzdem, wir stellen uns außerhalb von Raum und Zeit. Denken wir uns nun auch noch den Wecker weg, haben wir einen Zustand der Unveränderlichkeit, halt nur den fußballgroßen Raum. Wir könnten nun anfangen zu zählen, hatten aber ausgemacht, dass wir gar nicht da sind. Man könnte also sagen, die Zeit steht. Ein Kennzeichen dafür scheint zu sein, das der Gesamtzustand des Raumes gleich ist, daß in unserem Fall nun auch noch außer dem Raum nur noch nichts da ist, ist nur ein Spezialfall. Auf einmal ist der Wecker da, , so ein Pech, er funktioniert nicht. Der kleine und große Zeiger stehen auf der Zwölf. Jetzt kennen wir schon zwei Zustände, und stellen fest, die Zeit bleibt auch mit Wecker noch kleben. Nun beginnen die Zeiger sich zu drehen, bis beide Zeiger wieder oben sind. Dazwischen liegen nun schon tausende oder noch viel mehr andere Zustände, also Zeigerkonstellationen, aber es sollten nicht unendlich viele gewesen sein. Und wir haben jetzt einen Zustand, den wir schon mal hatten, aber haben wir deswegen eine Zeitreise in die Vergangenheit gemacht ? Wohl kaum, weil wir beobachtet haben, das vor diesem gleichen Zustand jeweils andere Zustände waren. Da fällt mir spontan einer der wenigen coolen Sprüche von Honecker ein "Vorwärts immer, rückwärts nimmer." Aber es sieht so aus, wenn wir die Uhr immer rundherum weiter laufen lassen, als ob sich die Zeit tatsächlich im Kreise dreht. Man könnte dieses Gedankenexperiment natürlich zur never ending story ausdehnen, z.B. durch die Einführung von Licht und kein Licht und würde damit eine Verdoppelung der Zustände erreichen, oder man würde einen zweiten, gleichen Fußball installieren, der mit dem ersten über eine kleine Röhre verbunden ist. Dann würden wir wahrscheinlich irgendwann erkennen, dass es eine globale Zeit geben muss, und es auch lokale Zeiten geben kann. Die sogenannten Wurmlöcher sind allenfalls Raumröhren, die in einen anderes Teiluniversum, das vielleicht ähnlich dem ersten ist, führen. Ich meine, es hat mehr Sinn sich mit dem perpetum mobile, die Natur ist eines, als mit der Konstruktion von "Zeitmaschinen" zu beschäftigen.

Herzliche Grüße
Michael





Antworten:


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]