Re: Teebeutel


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Geschrieben von Softifex am 09. Januar 2004 22:09:57:

Als Antwort auf: Re: Teebeutel geschrieben von Softifex am 08. Januar 2004 22:07:43:

>Hallo,
>>Wie kriegt man denn flüssigen N2 zum Tropfen ? Da müßte die Außenluft auch arg kalt sein, und der Tee schwammiger.
>Also wenns nur ums Tropfen oder fein Rinnen geht, das ist kein experimentelles Problem. Man nehme statt eines Teebeutels eine Plastikspritze und hänge sie leicht drehbar senkrecht an einen Faden (wie ein Teebeutel eben). Man tauche die Spritze in fl. N2 bis über den Rand ein und warte. Dann wie gehabt vorsichtig herausziehen und beobachten, wie der Saft ganz fein unten herausrinnt (und ob sich was dreht). Mach ich gleich morgen.

Versuchsbericht von heute:
Aufbau wie oben beschrieben. Als Fadenaufhängung habe ich gleich besagte Kamillenteebeutel genommen, sie zusammengewuzelt und wie ein Tampon in eine 10ml-Spritze (Kolben ausmontiert, Blobb!, ohne Nadel) reingepresst. Der untere Teil der Spr. bis ca 6ml blieb frei. Das Ausrinnen (feiner Flüssigkeitsfaden)jener 6ml dauert ca 2 bis 3 sec. Das Eintauchen in den fl. N2 ging gerade noch freiwillig, wobei hier schon eine leichte Drehbewegung nach links (gegen den UZS) zu beobachten war. Langsam aber doch einige Umdrehungen. Wenn man dann herauszieht, dreht sich das Ding die gleichen Umdrehungen etwas schneller, aber anders (rechts) herum, und dreht darüber hinaus und bevor noch die Spr. leer (bei ca. 1ml) ist, gehts wieder linksherum als Ausgleich.

Variante des Versuches:
Ich habe die Eintauchdrehungen am Fadenende mitgemacht und die Fadenverdrillung damit verhindert. Beim Herausziehen war dann keine Drehung zu beobachten.

Warum dreht es sich aber beim Eintauchen?
Dazu muss gesagt werden, dass fl. N2 immer am Siedepunkt ist und so schon unbekannte Ausgleichsströmungen im Dewar stattfinden. Wenn man dann noch was relativ dazu Warmes eintaucht ist sowieso die Hölle los. Da steigen Gasperlen am Eintauchobjekt auf und die unbek. Strömungen werden sicher nicht geringer.

Dieselben Beobachtungen gelten für heisses Wasser. (die selben Richtungen)
Nur dass ich da beim Eintauchen nachhelfen musste.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich in der Eile heute den Kaltwasserversuch (Raumtemperatur) vergessen habe. Werd ich noch nachholen.

Noch ein paar Bemerkungen:
Die Spritze hatte leider keinen achsmittigen Nadelansatz, sondern der ist eher am Rand gelegen. Aber ich denke, dass das keinen Einfluss hatte.
Mit aufgesteckter Metallnadel kam leider freiwillig nichts mehr heraus bzw. nur tröpfchenweise mit zwischendurch Luftholen über die Nadel.

Vorläugiger Fazit meinerseits: Wenn sich der Teebeutel beim Herausziehen dreht, dann hat sich der Faden den Drill schon vorher durch irgendwelche Umstände geholt.

lg Helmut






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