Re: Vom Regen in die Traufe
Geschrieben von Günter Dantrimont am 16. Dezember 2002 16:23:10:
Als Antwort auf: Re: Vom Regen in die Traufe geschrieben von VDX am 16. Dezember 2002 12:58:19:
>Hi Günter,
>>ich verstehe nicht, was Du mit dem Magnetfeld der Sonne meinst.
>So wie das Magnetfeld der Erde uns aus dem Magnetfeld der Sonne 'ausklammert', so könnte eine lokale 'Ätherströmung' - Sonnensystem, Sonne, Erde, ... uns von einem absoluten oder ruhenden 'Äther' abschirmen ...
Langsam. Da kommen einige Dinge durcheinander.
Das Magnetfeld der Sonne insteressiert uns ja überhaupt nicht.Von dem kommt natürlich schon wegen der Entfernung nur ganz wenig an,
allerdings das bißchen bleibt dann völlig unbeeinflußt vom Erdmagnetfeld.
Beide Felder überlagern sich nur ganz normal, so wie auch bei Nippflut und
bei Springflut sich die Gravitationsfelder von Mond und Sonne addieren.
Da wird ja auch nichts 'abgeschirmt'.Das einzige was überhaupt abgeschirmt wird, ist der Sonnenwind vom Erdmagnetfeld.
Das hat mit dem Sonnenmagnetfeld rein garnichts zu tun.Und diese Art der 'Abschirmung' ist ja keinesfalls als Metapher für die von
Dir hier theoretisch angenommene Abschirmung eines irgendwie gearteten
'Äthers' geeignet, denn vom Sonnenwind kommt ja - außer den Polarlichtern -
rein garnichts mehr auf der Erdoberfläche an.Würde aber ein irgendwie gearteter und für die Wellenausbreitung notwendiger
Äther nicht mehr ankommen, dann könnten wir in unserem Lebensraum ja beispiels-
weise überhaupt nichts mehr sehen. ;-))Das kanns also schon mal garnicht sein.
Nein, ein angenommener Äther müßte ja nicht nur von der Erde auf ihrer
Bahn um die Sonne 'mitgenommen' (nicht etwa abgeschirmt!) werden, sondern
er müßte ja zudem noch auf der Erdoberfläche verhaften, also quasi mit
der Erdeigendrehung mit 'verwirbelt' werden (das wird Gabi jetzt sicher
sehr freuen!).Das geht aber selbstverständlich nicht mehr bei den GPS-Satelliten.
Ganz abgesehen davon, daß die Relativitätstheorie zwar ursprünglich mal
als Erklärung des Michaelson-Morley-Experimentes erdacht wurde, mittlerweile
ja aber noch für -zig andere Phänomene als Erklärung dient.Selbst die Atombombe wurde ja erst durch die Erkenntnisse der Relativitäts-
theorie möglich - Eine Technik, die man vor Einstein ja als schlicht
unmöglich angenommen hatte.Von daher ist eigentlich jede weitere Diskussion eines Äther mehr als
überflüssig. Ich nehme hier nur aus quasi intellektuellem Training
daran teil.Allerdings scheinen meine einfachen Gedanken - beispiel GPS - irgendwie
doch nicht anzukommen.>Die GPS-Satelliten kreisen knapp oberhalb der 'Störgrenze' unserer Lufthülle und dienen nur der Triangulation - eine Bodenstation 'eicht' die Satelliten jeweils gegen ihre Boden!-Position, deine GPS-Software muß dann aus der Transponder-Eich-Position und der triangulierten Position der aktuell sichtbaren Satelliten die 'Ist'-Position berechnen.
Ja eben! Da die Signale zwischen den Satelliten aber mit Lichtgeschwin-
digkeit übertragen werden, ist eine exakte Kenntnis der Lichtgeschwindigkeit
auf dem gesamten Signalweg unverzichtbare Voraussetzung für die Genauigkeit,
mit der GPS inzwischen arbeitet. Man spricht von wenigen Metern Unschärfe!
Die werden erst von den Amerikanern künstlich wieder ein wenig verschlechtert,
um anderen Nationen die Nutzung zu militärischen Zwecken zu erschweren.>Da wird nicht zwischen den Satelliten gemessen, sondern immer nur in Relation zu Positionen am Erdboden oder kanpp darüber (->Flugzeuge),
Das spielt doch überhaupt keine Rolle?
>für die NASA und die Betreiber der geostationären Sat-Plattformen ist das System viel zu ungenau, um z.B. ihre Satelliten-Position zu bestimmen, da wird immer noch separat trianguliert ...
Irgendwie scheinst Du mein Argument nicht nachvollziehen zu können?
Es reicht doch völlig aus, daß auf der Erde auf fast Metergenauigkeit
gemessen werden kann, obwohl die Signale mit Lichtgeschwindigkeit mehrere
1000 Kilometer überwinden müssen.Bereits eine unerkannte Abweichung der Lichtgeschwindigkeit von weniger
als 0,1% würde solche Meßgenauigkeiten unmöglich machen!>Alle genauen Messungen, die bisher durchgeführt wurden, lagen immer im >'lokalen' Bereich, da ist's also kein Zufall, daß alle übereinstimmen ;-)
Kommt wohl darauf an, was Du unter 'genauen Messungen' verstehst.
Vor dem Vorbeiflug der DS1-Sonde an ihrem Asteroiden wurden, wegen einiger
Probleme mit der brandneuen Bordelektronik, teilweise von der Erde aus,
Kurskorrekturen durchgeführt.Bei diesen Manövern war die Sonde bereits so weit von der Erde entfernt,
daß die Signale bereits über eine halbe Stunde zur Sonde brauchten. Ganz
abgesehen davon, daß die Signale der Sonde, deren Anpeilung auf der
Erde erst die Position der Sonde verrieten, ja ebenfalls so lange unterwegs
waren.Denkst Du ernsthaft, man hätte solche Kurskorrekturen erfolgreich durchführen
können, wenn die Lichtgeschwindigkeit 'dort' wesentlich vom Erwartungswert
abgewichen wäre?Nebenbei hat man die Mondentfernung ja anhand eines von Apollo dort aufgestellten
Spiegels mittels eines Laserstrahles durchgeführt. Auch hier nahm man
selbstverständlich eine konstante Lichtgeschwindigkeit an.>Soviel ich mitbekommen habe, ist gerade ein satellitengestütztes MM-Interferometer im erdnahen Weltraum geplant - da werden einige Spiegel und Sende-/Empfangssysteme in den Raum gehängt und nachgemessen ...
>Das dürfte dann aber auch die erste wirkliche Messung außerhalb der Erde sein - die dürfte dann aber auch nur den 'Lokal-Ätherstrom' der Sonne messen, ob dabei wirklich was sinnvolles rauskommt???
Diese Diskussion beginnt mich zu ermüden. Du formulierst das so, daß
jeder unbedarfte Leser den Eindruck bekommt, hier 'solle' der 'Ätherwind
vermessen' werden - was aber natürlich absoluter Unsinn ist.>Nach meinem Denkmodell IST die Erdgravitation der lokale 'Ätherwind' - jedwede Änderung sollte sich dann also auch als Änderung der lokalen Gravitation bemerkbar machen - und da wird ja momentan auch einiges aufgebaut ...
Was soll da 'aufgebaut' werden? Du gleitest langsam ab.
>Eine andere 'ketzerische' Ansicht geht dahin, daß die 'Ätherströmung' auch Raum und Zeit beeinflußt - und da du beim MM-Interferometer ja auch nur Raum gegen Zeit mißt, mißt du halt immer wieder nur Mist ...
>Ciao, VDX
Deine Sicht erinnert mich langsam an eine Religion und einen Gottesbeweis.
Einige fundamentalistische Bibelanhänger glauben ja auch immer noch ain die
Schöpfung im Garten Eden in den buchstäblichen 7 Tagen.Ebenso wie diese Leute deutest Du hier ja schon an, daß Du Deine Sicht selbst
dann nicht ändern wirst, wenn das Experiment nicht die von Dir erwarteten
Ergebnisse bringt. Bringts die aber, nimmst Du es natürlich als Beweis Deiner
Sicht. Das ist dann so ungefähr das Gegenteil einer Definition für Wissenschaft,
wo die zumindest prinzipielle Falsifizierbarkeit einer Theorie eine notwendige
Bedingung ist.Also hast Du längst den Boden der Wissenschaft verlassen. Naja, wers braucht....
Ich habe allerdings keinerlei Interesse, eine solche Diskussion außerhalb
meines Naturwissenschaftsforums zu führen. Selbst dort nur in sehr begrenztem
Rahmen - solange halt meine Geduld reicht.Lassen wirs an dieser Stelle also einfach dabei. Eine weitere Diskussion wird
offenbar wenig neues bringen.Ich danke für das interessante Gespräch.
Mfg. Günter Dantrimont