Re: Atlasprofilax


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Philipp am 19. Juli 2007 15:49:40:

Als Antwort auf: Re: Atlasprofilax geschrieben von Norbert am 18. Juli 2007 11:57:45:

ein Freund von mir ist hat sich in der Atlaslogie ausgebildet. Die Atlaslogie beschäftigt sich mit den obersten zwei Halswirbeln, der Axis und dem Atlas.

Leider sind die Anhänger der verschiedenen Disziplinen (Atlaslogie, Atlasprofilax, noch ein oder zwei andere Atlas-Richtungen, Chiropraxis und Cranio-Sakral-Therapie) miteinander verfeindet, obwohl alle dasselbe Credo vertreten, den Menschen zu einem uneingeschränkten und beschwerdefreien Leben zu verhelfen.

Das hat mein Interesse für die Sache gedämpft, da dieselben egoistischen Tendenzen zu erkennen sind wie in anderen Bereichen. Wichtig für mich war die Erkenntnis, dass zwei ungleich lange Beine auf einen Beckenschiefstand zurückzuführen ist, im Gegensatz zu der immer noch weit verbreiteten Meinung.

Die Beschäftigung mit Atlaslogie und der Bionator-Kieferheilkunde hat mir aber wieder einmal deutlich gezeigt, dass der Mensch eine Einheit ist, und nicht eine Summe von Organen. Denn eine ungünstige Zahnstellung hat Einfluss auf die Position des Kiefers, was wiederum die Haltung des Kopfes beeinflusst, was weiterhin auf die Lage des Atlas und der Wirbelsäule Einfluss hat, was dann letztlich mit der Lage des Beckens zusammenhängt. So kann es also durchaus passieren, dass ein "zu kurzes Bein" mit einer Atlaslogie-Behandlung oder gar einer Bionator-Behandlung geheilt werden kann. Dies ist aber nach wie vor Insider-Wissen, es wird wohl noch Jahrzehnte oder länger dauern, bis solch simple, effiziente Heilmethoden salonfähig sein werden.

Ich war zwar erfreut, dass mein Bekannter die Atlaslogie-Ausbildung machte (endlich mal jemand in meinem Umfeld, der etwas Vernünftiges macht), aber ich blieb auch kritisch, denn es ist so, dass sich ein Atlaswirbel zwar ohne grossen Aufwand richten lässt, aber nach kurzer Zeit geht der Atlas wieder in seine alte Position, sodass die Atlaslogie-Behandlung 5-10 mal wiederholt werden muss, um eventuell eine bleibende Korrektur zu erreichen.
Auch wenn Atlaslogie und auch andere Therapiemethoden zu den Progressivsten zählen, bleibt stets noch das alte Paradigma des aktiven Arztes und des passiven Patienten. Bei sogenannten ganzheitlichen Heilmethoden sollte die Tätigkeit des Patienten miteinbezogen werden, da ja - wie oben erwähnt - alles zusammenhängt. Konkret heisst das, dass der Patient, der nach einem Dutzend Atlaslogie-Sitzungen den Atlas stets wieder an der alten schiefen Stelle hat, nicht an sich gearbeitet hat, und somit die ganze Sache eigentlich umsonst gewesen ist. Nun ja, nicht ganz umsonst, denn der Atlasloge hat über 1000 Euro verdient, und erst noch als Heilpraktiker, an sich eine sehr edle Tätigkeit.
Die bleibende Korrektur des Atlas ist nach meiner Einschätzung nur dann zu erreichen, wenn der Patient sich aktiv beteiligt am Heilungsprozess, wenn sie oder er sich mit der eigenen Atmung auseinandersetzt und vielleicht ein Atemseminar besucht oder eine Urschreitherapie macht oder so was ähnliches. Auch die Lebenshaltung, die ja zweifellos einen Einfluss auf die Körperhaltung hat, muss genau unter die Lupe genommen werden. Was sind für Konflikte vorhanden, was sind für Ängste vorhanden, wird das Leben angenommen oder ist der Patient gar noch nicht richtig inkarniert.

Das sind meiner Meinung nach zentrale Themen, wenn es um den Menschen und dessen Therapien geht. Da mein Bekannter aber selber stark unter Existenz- und Profilierungsängsten litt, war eine Diskussion über diese Themen schwierig bis unmöglich.

Ich sehne den Tag herbei, wo eine würdige Institution der Heilkunst Standard sein wird.




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