Utopie


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Emil am 06. März 2007 13:23:54:

Als Antwort auf: Re: Bürgergeld !!! geschrieben von xicht am 02. März 2007 09:50:11:

>>
>>Liebe Fee!
>>Wer soll denn das bezahlen? Freies Geld oder was? - Von nix kommt nix!
>>Wer hat denn dann noch Lust für die anderen Schmarotzer arbeiten zu gehen?
>>Ich nicht!
>>Gruß
>>Orgonaut
>Hallo Orgonaut,
>Du hast keine Lust, für die anderen Schmarotzer zu arbeiten? Warum machst Du es dann schon (wie ich übrigens auch)?
>Ich komme aus dem besten Landkreis Deutschlands (laut Focus ist das der LK Biberach in Oberschwaben, do wo die Arbeitslosenquote knapp 3,5 % ist, ab 4 % gilt in Deutschland Vollbeschäftigung), wo die Firmen Probleme haben, qualifiziertes Personbal zu finden und deshalb unbefristet einstellen. Wäre vermutlich schön, wenn es in ganz Deutschland so wäre, aber so ist es nicht. Deutschland ist laut Grundgesetz ein Sozialstaat und sozial ist eben der, der gibt.
>Vor 50 Jahren musste man vom Brutto etwa 6 % an Sozialabgaben abdrücken, Lohnsteuer war nicht, denn es galt als unmoralisch, dem normalen Artbeitnehmer so was abzupressen.
>Heute drückt man als Lediger schon mindestens 40 % ab. Bedenkt man die Arbeitgeberbeiträge der Sozialversicherungen und weitere Abgaben (Berufsgenossenschaftsbeiträge, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Erstellung von Statistiken etc.), die zwar nicht Brutto auftauchen, sehr wohl aber vom Arbeitnehmer erarbeit werden müssen, stellt man traurig fest, dass man nur etwa 1/3 von dem kriegt, was man tatsächlich erarbeitet. Hier ist man also zu 2/3 sozial und gibt.
>Und was man ausgibt, wird weiter versteuert. Genial finde ich die Mineralöl- und Ökosteuer, die mit der Mehrwertsteuer noch versteuert wird. Bin gespannt, wenn die Steuerversteuerungssteuer endlich kommt. Es kann ja auch nicht sein, dass eine Steuer versteuert wird und das nicht versteuert wird!
>Und die, die trotz allem noch was rauskriegen, zahlen wiederum Steuern und Steuern auf Steuern...
>Könnte es nicht besser werden, wenn man das ganze System umschmeißt und dafür was einfaches installiert?
>Trotzdem: vergleicht man die heutige Situation mit der vor 50 Jahren, stellt man fest, das nicht nur die Abgaben, sondern auch der Lebenstandard ganz gewaltig gestiegen ist. Damals konnte sich kein Arbeiter ein Auto leisten, heute geht es bei den Azubis schon darum, sich mit dem "richtigen" Auto blicken zu lassen, man will ja nicht verlacht sein.
>War früher wirklich alles besser?
>Gruß
>xicht

Hi xicht,

wenn wir schon soviel vom verdienten Geld hergeben müssen, können wir doch
gleich alles hergeben;
ich erwarte dann aber, daß ich Verpflegung, Heilung und Wohnung umsonst
bekomme; genauso erwarte ich, daß mein Auto umsonst repariert wird;
also, wo bekommen dann alle Dienstleister, die mich bedienen, ihr Geld her?
vorstellbar ist, daß in den Dienstleistungsbetrieben wieder Leute arbeiten, die
ihre Leistung unendgeltlich zur Verfügung stellen; dann erhebt sich die Frage,
wo die Rohmaterialien herkommen? Diese müßten zum Teil im Ausland gekauft
werden - mit Geld, das im Export verdient wird; fehlt etwas, müßte es von der
Zentralbank eingekauft werden. Also, wo kommen alle die Dienstleister her?
Jeder müßte dieselben Ausbildungs- und Berufschancen haben, sodaß immer genug
Leute mit der passenden Qualifikation vorhanden sind.
Es könnte sich ein hochdifferenziertes System von Diensteanbietern heraus-
bilden, in dem so gut wie jedes Talent seinen Platz findet.
Ein fundamentales Kriterium einer solchen Gesellschaft sollte die permanente
Steigerung von Qualität sein und dementsprechend genug Leistungsanreiz zur
beständigen Steigerung der eigenen Fähigkeiten sein.
Ist soetwas durchsetzbar oder überhaupt machbar?

Gruß







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