Re: Bürgergeld !!!


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Geschrieben von Fee am 02. März 2007 13:42:02:

Als Antwort auf: Re: Bürgergeld !!! geschrieben von oO am 02. März 2007 12:12:56:

>Klar, war ja auch alles im A**** hier, da gabs massig zu tun und noch keine Computer und von denen gesteuerte Maschinen. Spitzhacke und Schaufel gabs,

Genau DAS ist der Punkt.
Durch Technik und Automatisierung wird ein Wert geschaffen, der es locker ermöglichen sollte, eine üppige Grundsicherung einzuführen. Die Automatisierung ist ja auch der Grund für das Verschwinden der Arbeitsplätze. Glücklicherweise verlangen die Maschinen keinen Lohn (wenn sie erstmal amortisiert sind). Nur der Maschinenbesitzer will es zu 100% behalten.
Womit wir wieder bei Marx und Lenin sind, das will ja keiner hören.


In der Technik arbeiten wir mit Druck statt abwechselnd mit Sog.
In der Marktwirtschaft arbeiten wir mit Druck. Die kapitalistischen Arbeitgeber und seine Helfer können sich nicht vorstellen, keinen Druck zu brauchen. Der Sozialismus hat es anders versucht, man nannte es Wettbewerb. Für die Arbeitnehmer war es viel besser, freilich nicht ganz so effektiv unterm Strich. Die Steuerschleifen waren zu groß. Ein 5-Jahres-Staatsplan ist zu schwerfällig. Die einzigen Entscheidungsträger ganz oben waren nie kompetent genug, und natürlich auch noch korrupt wie viele heutzutage. Aber wenn dumme Pläne abgesegnet wurden, war Zeit und Platz und Geld für ungeplante kreative Einzelaktionen, die dann im Nachhinein mit einem Orden honoriert wurden. Bezahlt war die Arbeitszeit bereits, für ein anderes Thema. Ein sparsamer Staat. Es gab sozusagen Öko-Nischen für kreativen Sog. Im Kapitalismus nicht, nirgendwo. Auch die Unis müssen um Geld betteln und den zu erwartenden Profit im Voraus beziffern. Bei reiner Grundlagenforschung ist da schwer zu planen, besonders dann, wenn früher ein Profitzeitpunkt sich verspätet hatte oder ausgefallen war.

Habe gerade eine DVD-Dokumentation über Leonardo da Vinci gesehen. Das war ja im 15. Jahrhundert. Er war arm geboren, hatte aber bei einem Meister das Malen gelernt und bot dann seine Dienste bei verschiedenen Fürsten an, zum Teil als Maler, zum Teil als Konstrukteur und Manager. Seine wissenschaftlichen Forschungen musste er heimlich machen. Er hat Leichen seziert und Anatomie-Tafeln gezeichnet, Tauchanzüge erfunden und getestet, Vögel beobachtet und Flugapparate entworfen. Für seine Hauptarbeit wurde er relativ schlecht entlohnt, das kann man in den Aufzeichnungen ablesen. Das Geld reichte selten zu Investitionen für seine 'Hobbies'. Er hatte auch herausgefunden, dass alte Leute meist an Arteriosklerose sterben. Leider blieb sein ganzes Vermächtnis 4 Jahrhunderte verschollen und tauchte erst wieder auf, als man bereits alle Anatomiekenntnisse neu gefunden hatte.
Wie hätte ER die Geschichte verändern können, mit etwas mehr Unterstützung und Publizitzät ? Heute ist das Internet da. Da können schon die kleinsten Talente ihre Chance haben. Das Geld muss nur reichen für: Essen, Wohnen, Internet. Kleidung und Auto wäre auch nicht schlecht.
Die meisten Gutverdiener versuchen zu leben für Reisen, Parties und Statussymbole. Die haben solchen kreativen Sog nie kennengelernt, sonst würden sie ihre kleinbürgerlichen Ziele ändern und sich die da Vincis ins Haus holen.

Fee




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