Re: Die Grundstruktur der Welt ist einfach.


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Geschrieben von Joe am 04. November 2006 12:20:56:

Als Antwort auf: Die Grundstruktur der Welt ist einfach. geschrieben von Hugo Rivinius am 01. November 2006 17:43:03:

Hallo Hugo Rivinius

Dein Beitrag ist sehr komplex und gespickt mit Hinweisen. Ich gehe davon aus, das alle Hinweise auch mit Experimenten bestätigt werden können und nur eventuell fehlende aber vorausgesagte Ergebnisse enthält.
Also das du bereit bist Falsifikation zuzulassen.

> Kosmologie zeigt dass alles im ganzen Universum aus einem Stoff dem Äther ist. Das Vakuum ist der Äther. Er hat dieselben Materiellen Widerstände Epsilon und Mi wie alle Materie.

Ab hier habe ich zwei kleine Probleme:

Eine Kosmologie ist für mich die "Summe" der Theorien mit denen ich die Welt beschreibe und von einer Kosmologie kann ich daher nichts ableiten, sondern sie ist Ergebnis meiner Forschungen. Bitte formulier doch mal anders, wenn du meiner Bedeutung von Kosmologie folgen würdest.

>Chemie zeigt dass alle Materie vom Atom bis zu den Galaxien aus zwei EM. Ladungen Elektron und Proton besteht. Und die Ladungen haben wie das Vakuum materielle Widerstände Epsi. und Mi.

Hier legst du das Schwergewicht auf Chemie, wo ich doch gerade erst gelernt habe, das Chemie eigentlich vollständig durch die Physik beschreibbar ist und im Grunde keine Eigenständigkeit mehr besitzt.

>Was ist Gravitation?
>Gravitation ist der Vorteil der Anziehenden Wirkung gegenüber der theoretisch gleich großen Abstoßenden Wirkung der EM. Kraft im EM. Äther Feld. Der Wirkungsvorteil entsteht weil.
>Gegenpolige, sich anziehende Ladungen und ihre EM. Felder, sich und ihre Quellen aufeinander ausrichten, und damit ihre Feld- Wirkung aufeinander verstärken.
>Bei gleichpoligen, sich abstoßenden Feldern ist es umgekehrt. Die Felder verdrängen sich und ihre Quellen voneinander weg, und schwächen damit ihre Wirkung aufeinander.

Das, was ich hier lese ist für mich ein außerordentlicher Gedanke. Zuerst habe ich deinen gesammten Beitrag als eine Art Gleichung aufgefasst. Also, wenn das eine da ist, muß es eine entsprechende "Gegensache" geben. Quasi die Bedingung der Dialektik. Oder auch eine Art Nullsummenspiel. die Sache insgesammt ist quasi neutral.

Aber indem du darstellst, das die "Wirkung" zwischen Systemen verschiedene Wahrscheinlichkeiten besitzen, innerhalb eines Raum-Bereiches zu existieren, ergibt sich tatsächlich trotz der Bedingung von Gegenkräften ein Vorteil der kooperativen Grundkraft. Aber es gäbe dann ja auch eine konkurrierende Grundkraft, die allerdings kleiner werden muß je länger der Zeitintervall dauert.

Doch sind das "nur" im Grunde "zeitlokale" Betrachtungen.
Insgesammt(im Rahmen des Nullsummenspiels) sollten die Wirkungen von kooperierenden und konkurrierenden Kräften insgesammt identisch sein. Je weiter sich zwei gleiche Pole von einander entfernen desto wahrscheinlicher sollte es werden das einer der beiden Pole von einem dritten gleichartigen Pol abgestoßen wird.

>[...]Die em. Ladungen und Gravitation waren Vorraussetzung und Ursache für die Entstehung der Körper. Erst durch die Wirkung der Gravitation entstanden im Chaos des Urknall- Plasmas, aus den EM. Ladungen, Elektron und Proton, Atome, Wasserstoffwolken, Körper, und Galaxien.

Seit einiger Zeit mißtraue ich der Vorstellung eines Ur-Knalls.
Das liegt daran das ich eine Korrelation zwischen der Vorstellung, wann wir wie geboren werden, mit der jeweiligen Vorstellung, wie die Welt entstand, entdeckt habe.
Drei Kategorien will ich als Beispiel nennen:
1. Der Mensch wird zum Menschen durch die Geburt
2. Der Mensch wird zum Menschen durch die Verschmelzung von Ei und Samenzelle.
3. Der Mensch bleibt Mensch weil sowohl Samen als auch Eizelle lebendige Wesen sind und so ein kontinuierlicher Fluss der Lebendigkeit erhalten wird.

Durch das erste Verständniss des eigenen Werdens wird eine Vor-ICH-Welt Kosmologie erzeugt, die beinhaltet, das durch die Gemeinschaft ein "Mensch werden" reglementiert wird. Es ist ein total-hierarchisches System und obwohl den Menschen schon ein gewisses Bewußtsein zugebilligt wird, wird jede Handlung noch den Gottesregeln (später dann "wissenschaftsreligiösen" Regeln) unterworfen (natürlich auch mißbraucht).

Durch das zweite Verständnis wird die Hierarchie zwar nicht durchbrochen, aber der Zeitpunkt soweit verschoben, das er außerhalb unseres Handlungsrahmens liegt. Die Urknall-These könnte ein Ausdruck dieser Sichtweise sein, weil dadurch zwar ein dynamisches aber eben doch ein Regelwerk begründet werden kann, das der Hierarchie der Gesellschaft, die schon beim ersten Verständniss zu Machtmißbrauch führte, optimiert werden konnte. Dieser Machtmißbrauch äußert sich darin, das der angestrebte neutrale Aspekt von "Wissen wollen" zu "Wissen ist Macht" und "Wissen wird geheim" gemacht wird. Wir befinden uns sozusagen in der ICH-Phase, wo wir als Beobachter immer stärker isoliert werden, bis wir uns auf einen Punkt fixieren können und alle Bindungen durch Erkenntnis zu Vereinbarungen machen. Erst nach durchlaufen dieser Phase der Ich-Werdung und Individualisierung sind wir in der Lage, eine Nach-ICH-WIR Struktur aufzubauen.
Weshalb sich unser Blickwinkel(Kosmologie...) wiederum ändern wird.

Das dritte Verständnis einer endlosen Kontinuität des Lebendigen benötigt den Konstrukt eines persönlichen oder kosmischen Ur-Knalls nicht mehr und kann von einem Kontinuierlichem Universum ausgehen, das nur Lokal zu sowas wie vergrößerten Supernovas(Urknall?) in der Lage ist und bei dem wir nur aufgrund unserer Wahrnehmungsmöglichkeiten zumindest momentan nicht in der Lage sind etwas zu beobachten, was außerhalb unseres bisherigen Ur-Knall-Universums sich befindet.

Die Frage: "Was war vor dem Urknall?", die jeder sich von anbeginn dieser Theorie hätte stellen müssen, wurde nie beantwortet, mit dem Trick die Zeit beginnt eben erst mit dem Urknall. Das aber ist mir nicht einleuchtend genug.

Gibt es einen definitiven Grund warum es kein kontinuierliches Universum geben können sollte?

Fazit wäre:
Solange es einen solchen Grund nicht gibt, sollte jeder Wissenschaftler aus Falsifikationsgründen mindestens beide Modelle erforschen.

Joe





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