Re: Et loft wieder


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Bernd am 12. Januar 2006 19:59:13:

Als Antwort auf: Re: Et loft wieder geschrieben von Gabi am 12. Januar 2006 13:57:35:

>>Schade, dass das Gerät morgen schon abtransportiert wird. Ich hätte jede Menge Versuchs- und Mess-Ideen.
>Her mit den Ideen. Ich fahre nächste Woche hin und kann wahrscheinlich dort weitermachen.
>Hast Du Ideen, was ich inzwischen mit dem dicken Wasser anstellen kann ?
>Den größten Teil lasse ich drunter, weil das die Luftfeuchtigkeit mit bestimmt, es sollen alle Bedingungen gleich sein.
>MfG

Fangen wir an.

Bei Ruhelage des Wassers wird sich nach einigen Stunden innerhalb der Wanne eine Spannungsdiffenz zwischen dem nördlichsten und südlichsten Punkt (zum Erdmagnetfeld) aufbauen. Der Wert ist hauptsächlich abhängig vom mittleren pH-Wert des Wassers sowie von der elektrischen Leitfähigkeit und der Geometrie des Aufbaus.
Da ein mittelmäßiger Multimeter aus dem Baumarkt in der Regel bereits bis 1 mV DC (Gleichstrom) anzeigen kann, benötigt man für die Messung keine teuren Instrumente. Häng einfach eine üblich isolierte Kupferleitung (am Ende natürlich einige Millimeter abisoliert) ins nördlichste Ende der Wanne und eine zweite Leitung ins südlichste Ende. Da der Tisch wohl kaum exakt im Meridian steht, müssten die Koordinaten zwei diagonal gegenüberstehende Ecken sein. Die beiden entgegengesetzten Enden der Drähte verbindest du mit dem Messgerät. Dabei auf möglichst wenig Bewegung des Wassers achten! Die blanken Drahtenden dürfen natürlich nur im Wasser liegen und die Wanne oder andere Stellen des Aufbaus nicht berühren! Zur Kontrolle die Polaritäten am Messgerät tauschen. Jetzt müsste das Messgerät ungefähr den selben Wert mit umgekehrtem Vorzeichen anzeigen.

Am neuen Standort wäre es dann schön, wenn der Aufbau nach seiner Längsachse im Erdmagnetfeld aufgestellt werden könnte. Auf jeden Fall muss dort vorgenannte Messung wiederholt werden. Die Ergebnisse bieten zwar keine weltbewegenden Neuigkeiten, stellen aber wichtige Parameter zur Bewertung späterer Versuchsergebnisse dar.

Röhrchen aus Glas wären für den Versuch besser geeignet als Kunststoff, wegen der Oberflächenrauhheit des Kuststoffs und darin enthaltener Lösungsmittel. Damit müssen wir nun aber jetzt leben. Der Oberflächenspiegel Meniskus ist in z.B. bei Wein noch deutlich vorhanden, bei hochprozentigen (klaren) Destillaten aber nicht mehr. Ein Fettfleck im Wasserglas erzeugt auch eine "Schieflage" des Meniskus.

Hier noch ein brauchbares Link über die Technik zur Messung von Oberflächenspannungen bei Flüssigkeiten. Oberflächenspannung. Hab natürlich nicht den ganzen Tag gegoogelt. Wer bessere Seiten kennt, mag sie hier gerne einstellen.

Für einen ersten "richtigen" Versuch benötigen wir später zwei schwach magnetische Flacheisen oder Eisendrähte. Die haben den Vorteil, dass man die Polaritäten auch mit einem normalen Kompass ermitteln kann. Diese müssen dann parallel mit dem Erdmagnetfeld auf die Versuchsanlage gelegt werden, und zwar gegenseitig magnetisch abstoßend und unharmonisch zum Erdmagnetfeld. Sie fangen dann automatisch an zu schwingen, weil sie sich ummagnetisieren möchten.

Zum eigentlichen Hintergrund des Versuchs später dann mehr.

Gruß,
Bernd







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