Nichts wieder holen


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Michael+1 am 30. Juni 2005 10:56:54:

Als Antwort auf: Re: Der symmetrische Kosmos geschrieben von Hans Peter Weber am 29. Juni 2005 21:54:33:

" ...
Geschrieben steht : "Im Anfang war das Wort!"
Hier stock ich schon ! Wer hilft mir weiter fort ?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muß es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geiste recht erleuchtet bin.
Geschrieben steht : Im Anfang war der Sinn.
Bedenke wohl die erste Zeile,
daß deine Feder sich nicht übereile !
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft ?
Es sollte stehn : Im Anfang war die Kraft !
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
schon warnt mich was, daß ich dabei nicht bleibe,
Mir hilft der Geist ! Auf einmal seh ich Rat
Und schreibe getrost : Im Anfang war die Tat !
... "

Meisterlich, der Herr Geheimrat versteht Geist zu verschenken.
Sie erlauben, ein kleines Stück nur, Sie zu begleiten?
wir müssen weiter, weiter zurück die Blicke lenken,
um dem Durst nach Wissen eine Quelle zu bereiten.
Wessen Tat stand im Beginn?
Ich öffne flugs mein kleines Buch, auf daß mir heller werde
und siehe da, hier steht es drin :
"Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde."
Nur ein Narr stellt solche Fragen,
zweifelnd an den Lettern der Vollkommenheit,
was geschah vor diesen großen Tagen?
Was tat der Herr vor jener Zeit?
Im Anfang war Gott, das klingt gut,
er webte den Raum und die Zeit beim Dichten und Denken.
Im Anfang ist auch immer Treue und Mut
und Liebe hat nur zu verschenken.
Wann aber war im Anfang der Beginn ?
Wann wurde gezählt der Puls der göttlichen Uhren ?
Ist es paradox und wartet verborgen der Sinn?
Es gab eine Zeit, da war sie noch gar nicht geboren.
Meine Gedanken drehen sich im Kreise
und ich ahne, jede Antwort gebiert neue Fragen.
War Gott schon immer lieb und weise
und erfand er auch den Krieg und die anderen Plagen ?
War es mit Gott wie mit seinen Kindern ?
Erst sind sie niedlich, naiv und klein
und später, wie sollen 's die Eltern verhindern,
sie werden wie sie, und sind oft so allein.
Oder hat er schaudernd das Unmögliche gedacht,
all das, was wir die Hölle auf Erden nennen?
Und haben sich dann die Gedanken davongemacht,
heimlich und süchtig, das Böse zu erkennen?
Sind die rein, welche neu geboren sind?
Egal, im Anfang war Gott, ein Kind.
Jedes Kind kommt aus der Mutter Schoß,
wie nenn' ich die himmlische Mutter bloß ?
Vorwärts, der Sinn liegt noch weiter zurück,
der erste Gedanke, das nenn' ich Glück,
geboren in einer Idee, hat das erwachende Ufer erreicht.
Was für ein Zufall! Der letzte? Vielleicht.
Alles muß ein Ende haben, der Raum und sogar die Zeit,
und die wird sich krümmen, vor Lachen, zum Kreise.
Im Anfang lag ein winziges Korn bereit
und nur der Teufel verlangt dafür Beweise.

Und was ist nicht im Anfang und was war vor dem Beginn ?
Nichts ! Das klingt simpel und ergibt einen Sinn.
Die wichtigen Dinge müssen einfach sein,
nichts ist wirklich wichtig, zum Schein.
Die Dialektik grinst, die Logik fängt an zu jammern,
Nichts krümmt die Zeit und die Kammern,
Nichts ist doch drinnen und auch draußen,
Nichts lässt den Raum durchs Weltall sausen,
Nichts liebt es gefangen und auch frei zu sein,
Nichts ist unendlich groß, im Erdinnern mittel und im Atomkern ganz klein,
Nichts verbirgt so viel Kraft und Energie,
Nichts ist Alles, ohne Nichts hält es nie.
Im Nichts steht die Zeit, das Erwachen ganz nah
und es gab keine Zeit, da war gar nichts da.







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