Re: Ökonomie: Sie verstehen es einfach nicht.


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Geschrieben von Zäld am 26. April 2005 14:40:34:

Als Antwort auf: Re: Ökonomie: Sie verstehen es einfach nicht. geschrieben von Norbert am 24. April 2005 21:36:09:


>>Dann würden die Hausbesitzer aber nicht in Häuser investieren, sondern in Unternehmen, die beispielsweise Aktien ausgeben.
>
>Da siehst Du wie mächtig und gierig das Kapital ist!

Wieso "das Kapital"? Es sind Menschen, die aus vorhandenem mehr machen wollen.


>>Was ist mit Aktienbesitzern? Sollte man das Investieren in Unternehmen unterbinden, genauso wie anscheinend ganz gerne die Zinsen abgeschafft werden sollten?
>Meinst Du nicht, das durch den Zins in uns Menschen zwangsläufig Gier geweckt wird? Gier danach, stets den größtmöglichen Gewinn einzustreichen.

Diese "Gier" dürfte in fast jedem vorhanden sein. Wer bereits auf die Frage "Arbeitest du lieber eine oder zwei Stunden für dasselbe Mittagessen?" mit "Natürlich nur eine" antwortet, unterliegt dieser "Gier", die ich nicht so nennen würde.

Es möchte doch so gut wie jeder für einen bestimmten Gewinn so wenig arbeiten wie möglich. Ich finde das nicht verwerflich. Und wenn man selbstgeleistete Arbeit in Form von Geld anspart und diese Arbeit verleiht, warum sollte man dann nicht etwas mehr Arbeit zurückverlangen dürfen? Sonst gäbe es doch gar keinen Anreiz, das Gesparte zu investieren.


>Warum Investiert man in eine AG, oder anders gefragt, warum hat man sich eine AG erdacht? Der ursprüngliche Sinn ist, dass in der Regel sehr große Investitionvolumen mit ausreichend Kapital zu decken.

Die spezielle Rechtsform "AG" wurde zu dem Zweck eingeführt, solche Investitionen zu ermöglichen. Aber es gibt ja noch andere Formen wie GmbHs, Personengesellschaften und Einzelunternehmer, in die ebenfalls investiert wird. Man investiert in alle diese Formen primär aus dem Grund, daraus Gewinne herauszuziehen. Man investiert in eine AG nicht, um ein sehr großes Investitionsvolumen zusammenzubekommen, das ist nur Mittel zum Zweck.


> Und mit welchem Instrument lockt man die Anleger an, mit Gewinnaussichten, also Zinsen/Dividende. Je höher die Gewinnaussichten desto gieriger ist man in diese AG zu investieren.

Genau wie der Fischhändler, der auf dem Markt seinen Stand hat; er investiert in Verkaufswagen und Fische, weil er hofft, einen möglichst hohen Gewinn zu erzielen. Wenn du AGs ablehnst, solltest du konsequenterweise auch gegen diese Form von Gewinnerzielung sein.


> Also geht es doch garnicht nur darum etwas sinnvolles und brauchbares zur Lebenserleichterung zu Produzieren, sondern auch bewußt in uns Gier zu fördern.

Tatsächlich dienen Unternehmungen im allgemeinen in erster Linie dazu, Gewinn zu erzielen. Dies wird jedoch nur möglich sein, wenn etwas Brauchbares produziert wird, also was gebraucht wird. Und wenn das dabei hintenraus kommt, dann ist doch alles in Butter!


tschüssi
Zäld





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