Re: PM 2.Art


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Roland am 14. Februar 2005 19:05:49:

Als Antwort auf: Re: PM 2.Art geschrieben von VDX am 14. Februar 2005 18:23:26:

>Hi Roland,
>... die Winkelabhängigkeit der Reflektion und die freien Weglängen sind'n Thema in der UHV-Konstruktion - da wird's angewendet, um Restvolumina und 'Gas-Taschen' in den Vakuumkammern zu vermeiden bzw. 'abzusaugen' ...
>Es könnte sein, daß es erst im Super-UHV-Bereich was bringt, dann ist aber der effektive Energiegewinn pro Fläche geringer, als elektrostatischen Effekte der Oberflächen, so daß ich da noch'n paar Probleme mit der Effektivität sehe ...
>Ansonsten gibt's schon noch'n paar Maxwellsche Dämonen im Bereich der molekularen Wechselwirkungen, die aber erst mit besserem Einblick/Verständnis in die Mikrochemie/Nanotechnologie aus ihren Winkeln herausgescheucht werden ;-)))
>Ciao, VDX


Hallo VDX,

danke für die Antwort. Ich vermute mit UHV meinst Du Ultra-Hoch-Vakuum.

Du schreibst: "Es könnte sein, daß es erst im Super-UHV-Bereich was bringt,"
Mein ich nicht. Ein Druckoptimum müsste ungefähr so liegen, dass innerhalb der Pore auf 2 bis 6 Reflexionen an der Porenwand eine Reflexion des Gasteilchens mit einem anderen kommt. Je nach Größe des Gasteilchens und der Pore sollte dies bei ca. 0,01 bis 0,4 bar der Fall sein. Reflexion außerhalb der Pore nutzen dem PM, weil sich so der Gleichverteilungssatz schneller realisiert.

Du schreibst: "dann [im UHV] ist aber der effektive Energiegewinn pro Fläche geringer, als elektrostatischen Effekte der Oberflächen,"
Klar, an der Oberfläche werden einige Gasteilchen adsorbiert sein. Bei wenig Druck, wenig Gasteilchen, bei viel Druck viele Gasteilchen. Das geht bis zur Flächensättigung nahezu proportional. Aber sollte das die Reflexion groß stören? Ich meine NEIN. Es geht eigentlich nicht um das Permeationsverhältnis das sich einstellen wird. Ich stimme Dir zu, dass bei geringen Drücken das Permeationsverhältnis gegen 1 geht, weil die adsorbierten Gasteilchen auf der Oberfläche kriechen und sozusagen für einen Kurzschluss sorgen. Das macht aber m.E. nichts, weil nicht das Verhältnis, sondern die Differenz genutzt wird.

Du schreibst: "Ansonsten gibt's schon noch'n paar Maxwellsche Dämonen im Bereich der molekularen Wechselwirkungen, die aber erst mit besserem Einblick/Verständnis in die Mikrochemie/Nanotechnologie aus ihren Winkeln herausgescheucht werden ;-))"
Vergleich mal mein PM mit dem klassischen Maxwellschen Schwingtüren-Dämon. Tür soll bevorzugt geschlossen sein, z.B. über eine H-Brückenbindung. Tür soll sich sterisch gehindert nur in eine Richtung öffnen können. Nun kommt schweres und schnelles Gasteilchen und stößt Tür auf. Gasteilchen auf anderer Seite. Tür schwingt. Vorgang mechanisch umkehrbar, d.h. schwingende Tür schließt sich bevorzugt, indem ein Gasteilchen aus der "falschen" Richtung in Ursprungsrichtung beschleunigt wird. Resultat: Is sich nix mit Maxwells Dämon (glaub ich zumindest).

Nun dieselbe Argumentation mit meinem PM: Gasteilchen kommt von links, erleidet Rotationsenergiewechsel, dadurch steil reflektiert, dadurch behinderte Permeation nach rechts. Umkehr1: Gasteilchen kommt von rechts, erleidet Rotationsenergiewechsel, dadurch flacher (oder steiler) reflektiert, dadurch bevorzugte (oder behinderte) Permeation, im Ergebnis scheiß-egal. Umkehr2: Gasteilchen kommt von links, erleidet Rotationswechsel, dadurch flacher reflektiert, dadurch bevorzugte Permeation. Hatten wir doch schon behandelt den Fall, extrem selten.

Ich kann kein kompensatorisches Phänomen entdecken.

mfg
Roland




Antworten:


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]