Weiterer Baustein für effizientere Brennstoffzellen


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von alternativen zum öl? am 22. Januar 2005 22:02:35:

In der Zeitschrift wirtschaftswoche gibts einen interessanten artikel, hie rein auszug:

...Mindestens ebenso wichtig: PBI ist, anders als herkömmliche Kunststoffe, unempfindlich gegen Spuren von Kohlenmonoxid und Schwefeldioxid, die im Wasserstoff enthalten sind, wenn dieser aus flüssigen Kohlenwasserstoffen hergestellt wird, aus Methanol beispielsweise. Das ist ein gängiger Weg für eine problemlose Treibstoffversorgung vor allem kleiner Brennstoffzellen: Er wird in Kartuschen gefüllt, die wie Druckertinte ausgewechselt werden, sobald die Zelle schwächelt.

Das Methanol wird in einem so genannten Reformer in Wasserstoff, der noch Spuren von Fremdgasen enthält, und Kohlendioxid zerlegt. Während die Fremdgase bei Zellen mit einfachen Kunststoffmembranen in einer zweiten Stufe gereinigt werden müssen, ist das bei PBI-Membranen nicht nötig. Das macht die Zelle kleiner, einfacher und damit billiger.

Die wenigen deutschen Brennstoffzellenhersteller verfolgen andere Konzepte. SFC Smart Fuel Cell auf Brunnthal-Nord bei München testet jedoch zusätzlich die Membranen aus Höchst. Die Zahl der Brennstoffzellenproduzenten in den USA ist ungleich größer. Einer von ihnen, der seine Identität noch nicht preisgibt, will Ende dieses Jahres die ersten Brennstoffzellen mit PBI-Membranen auf den Markt bringen. Sie sind etwa so groß wie ein externer DVD-Brenner. Gedacht sind sie als Stromversorger für Laptops. „Die ersten Systeme werden möglicherweise 700 bis 800 Dollar kosten“, vermutet Land. Wenn sie dann nur noch „einige 100 Dollar“ kosten, was Land in naher Zukunft für realistisch hält, würden sie zum Massenprodukt.

„Wir beseitigen das letzte Hindernis beim wireless computing: das Kabel“, freut sich Land. Das ist für ihn nur der erste Schritt ins Zeitalter der Brennstoffzellen. Als Nächstes kommen Notstromaggregate und Stromerzeuger, die in der Industrie Spitzenlasten abfangen. Schon in den nächsten Jahren folgen Brennstoffzellen, die in Wohnhäusern den Heizungskessel ersetzen und dazu noch Strom produzieren. Ganz zum Schluss folgen nach Lands Vermutung, anders als es viele Autohersteller sehen, Fahrzeuge mit Brennstoffzellen.

Als Chef der so genannten Ventures-Gruppe, die Industrieaktivitäten der zerschlagenen Hoechst AG verkaufen oder in die Selbstständigkeit entlassen sollte, machte Land sich 2003 daran, die Brennstoffzellenforschergruppe in die Unabhängigkeit zu führen. Er sammelte 20 Millionen Euro Risikokapital ein.

Der Rohstoff für die Membranen wird seit 1982 ausschließlich in einem Celanese-Werk in den USA hergestellt. In Form eines Granulats landet er in Höchst. Das entscheidende Know-how, wie daraus eine Membran gefertigt wird, besitzt als weltweit einziges Unternehmen Pemeas. „Das ist unser Coca-Cola-Rezept“, so Land.

Erste Feldtests hat die Membran bereits bestanden. Der US-Zellenbauer Plug Power betreibt mit Erfolg einen Prototypen, der eine elektrische Leistung von sechs Kilowatt hat. Gleich daneben steht eine herkömmliche Anlage gleicher Leistung. Während diese so groß ist wie ein amerikanischer Kühlschrank, ist die Brennstoffzelle mit Membranen aus Höchst kaum größer als ein Campingkühlschrank....





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