Re: Pinching und Äthermodell


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Geschrieben von Bert am 28. November 2004 09:30:32:

Als Antwort auf: Re: Pinching und Äthermodell geschrieben von Harald Kautz-Vella am 28. November 2004 01:03:08:

>Verstehe Deinen Einwand nicht.
>Unterschiedliche Ergebnisse bei verschobenem Bezugssystem habe ich in der relativistischen Mechanik, wenn ich nahe c bin, aber nicht bei einem normalen Elektronenstrahl mit ein paar zig oder 100 m/s, oder aber ich habe sowas bei rotierenden Bezugssystemen, wo ich mal eine Corioliskraft rein oder rausrechnen muß. Aber die Frage ob sich ein Elektronenstrahl zerstreut oder bündelt ist etwas ganz signifikant unterschiedliches, da kann man nicht mit Bezugssystemwechsel das eine Resultat in das andere mathematisch überführen.
>Oder habe ich Dich falsch verstanden?
>Gruß
>Harald

Relativistische Effekte werden in der Nähe der Lichtgeschwindigkeit dominant. Aber jeglicher Wechsel von einem in ein anderes Bezugssystem bedeutet eine Transformation der Größen. Deshalb gibt es die nichtrelativistischen Transformationseigenschaften von elektromagnetischen Größen. Die Relativitätstheorie wurde nur erschaffen weil die "klassische" Transformation in der Nähe der Lichtgeschwindigkeit Probleme bekommt.

z.B. die nichtrelativistische Transformation der Stromdichte (also des Elektronenflusses) ist
JNEU=JALT + V (ex) rho

wobei JNEU das Vektorfeld der Stromdichte im neuen System ist
JALT das Vektorfeld der Stromdichte im alten System
V das Vektorfeld der Geschwindigkeit
(ex) das äussere Vektorprodukt
und rho das Skalarfeld der Ladungsdichte ist


und über ROT (H)=J

wobei rot der Vektordifferentialoperator der Wirbelstärke ist, H das magnetische Feld und J die Stromdichte, sieht man das die Feldkonfiguration bei einem wechsel des Bezugssystems anders ausschaut (die anderen Größen müssen ebenfalls transformiert werden, die Formeln stehen in jedem Buch über Elektrodynamik).


So und jetzt einmal im Ernst:
Jemand der das nicht weiss das es auch die nichtrelativistische Transformation gibt (aber über relativistik philiosophiert) hat wohl keine Chance bei einem echten Wissenschaftler.

So etwas ist nicht einmal amateurhaft.

Du kannst das hier als Vorgeschmack auf das sehen was dich bei deinem Telefonat erwartet, wenn du auf Leute triffst die sich wirklich auskennen (und nicht jeden Superblödsinn bejubeln, dabei aber keinen Durchblick haben).

Bei denen machst du dich nur lächerlich. Das ist nicht böse gemeint, aber es ist für einen "angehenden" Wissenschaftler wie mich völlig klar das du nicht einmal abschätzen kannst wie gut man sich mit etwas auskennen kann oder wie intensiv sich Leute mit Themen auseinandersetzen. z.B. lernt man aufgabenstellungen wie dein "Beispiel" in Österreich im 4. Semester Elektrotechnikstudium oder 2. Semester Physikstudium.
Wenn du also mit so etwas daherkommst ist einem Wissenschaftler sofort klar das du es nicht ins 4. Semester ET oder ins 2. Physik geschafft hast :)
Das ist kein guter Ausgangspunkt.

Trotzdem viel Glück.

Bert






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