Re: Inertialsysteme - Schwerpunktsystem ist Realität


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Geschrieben von Philo am 25. August 2004 13:22:14:

Als Antwort auf: Re: Inertialsysteme - Schwerpunktsystem ist Realität geschrieben von Mark Tempe am 24. August 2004 22:14:19:

>Weidenbusch zeigt mit seinem Ruhepunktbeschleuniger, dass der Impulserhaltungssatz nicht allgemein gültig
>ist. Er ist in der Lage, ohne äussere Kraft den Impuls eines autonomen Systems zu verändern.

Auch wenn ich aus Zeitgründen den Artikel nur überflogen habe: das bezweifele ich sehr. Dass ein mechanisches System ein ungewöhnliches und anschaulich nicht erwartetes Bewegungsverhalten zeigt, ist keineswegs ein Indiz für die Verletzung der Impulserhaltung. Der Impulssatz beruht auf dem Axiom actio = reactio und dieses ist ebenso wie der Energiesatz letztlich quantitativer Ausdruck des Kausalgesetzes. Man kennt auch andere ungewöhnliche Bewegungen. Standardbeispiele dafür sind der "Wackelstein" (mit ähnlichen Merkmalen wie Weidenbuschs System) und der Stehaufkreisel. Letzterer sieht aus wie eine Art Champignon, ein fast kugeliges Gebilde mit einem Stil untendran. Man dreht den Kreisel am Stil (unten der kugelige Teil) und nach kurzer Zeit richtet er sich auf und dreht sich auf dem Stil! Jeder, der das zum ersten Mal sieht, ist völlig verblüfft. Alle diese staunenswerten Bewegungen treten auf, wenn eine asymmetrische Massenverteilung vorliegt, und das sind bisher alles mit der mechanischen Gesetzen berechenbare und daher auch verstehbare Dinge.

Weidenbusch sollte lieber konkret vorrechnen, dass sich der Gesamtimpuls des Systems zu einem Zeitpunkt T > 0 ohne äußere Einwirkung vom Gesamtimpuls zur Zeit 0 unterscheiden wird. Das lässt sich dann prüfen. Alles andere ist bloßes Gerede, auch wenn die Sache selbst ganz interessant sein mag.






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