Die Geschichte Teil 2


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von KarlWinfried am 03. Mai 2004 18:54:18:

Alle Bewegungen sind in meinem Körper. Mir wird bewußt was mein Leben in Wirklichkeit ist. Familienleben.
Ich sollte zurück zu Katrinchen und Carlino aber ich kann es noch nicht! So vergehen die Wochen und die Monate und es ist schon Hochsommer. Jeden Puzzle Stein Neu erfinden und ihn durch die Luft werfen so wie der Artist am Strand seine fünf Bälle wirft und fängt. Es ist schon verwunderlich wenn der Zufall aufhört einen zu verfolgen nur weil man anfängt den Zufall Huckepack zu nehmen. Ein Raubvogel umkreist meinen schwimmenden und doch wiederstandslosen Körper. Er prüft ob noch Leben in mir ist denn Leben heißt Kampf und der Vogel kämpft nur wenn er gewinnt. Leben heißt aber auch Koalition. Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen. Ich öffne meine Augen und der grau weiße Vogel ist mir sichtlich böse das ich ihm falsche Hoffnungen gemacht habe. Ein Wind streift über mich. Die Schatten der Wellenberge werden länger und ich bin schon weit von der Küste fort. Da wache ich auf und beginne zu schwimmen. Die Stelle an der ich wohne, die werde ich nie mehr wieder finden. Ich will nur noch zum Land. Nicht das Glück der Menschheit nicht die Apokalypse der Sinnhaltigkeit ist meine Antriebsfeder sondern mein vernachlässigtes Familienleben. Also schwimme ich und komme erschöpft zu einem Strand. Als ich nackt und schwarz und dünn aus dem Wasser steige wundert sich gar niemand denn die meisten sehen auch so aus. Eine nackte hübsche Frau zwischen den Felsen spreche ich an und frage sie ob sie mir ein Kleid schenken würde. Denn ich brauche etwas zum anziehen?
Die Frage kam wohl etwas verwirrend deshalb stimmte sie gleich zu. Das sie gleich zustimmte fragte ich sie auch noch ob sie ewig lange in der Sonne arbeiten möchte und dafür sehr gut bezahlt werden will? Klar lachte sie und bewunderte mich in ihrem, Gott sei dank weitem, Kleid. Sie fragte mich: „Möchten sie mir auch noch eine Million schenken wenn ich sie mit auf mein Zimmer nehme und wir Sex haben?“ Ich antwortete: “Wären sie auch mit Hunderttausend zufrieden?“ Antwort: „Klar doch und dafür lade ich sie noch zum essen ein!“
So wurde das Bett dieser Frau und ihre Kleider mein eigen. Ich schlief mit ihr ich nicht wegen dem „Familienleben“. Die Leute schenkten mir zu essen und zu trinken und waren lieb und nett zu mir. Die Leute mögen Trottel die nicht so tun als ob sie schlau wären. Margarita heißt die Frau. Sie phantastisch und gefühlvoll mit mir. Sie schenkt mir ihre braunen Augen und verspricht mir ihre schwarzen Knie. Ich saß und trank Bier an der Strandbar und ich liebte die Leute und sie liebten mich. Eines Tages sah ich zwei Verde ist dann wisse er auch den Rest.“
Im Urgrund eines jeden Kitsches lauert der Archetypus der glücklichen Expansion. Ich schreckte hoch als ich diesen monumentalen hohlen Satz hörte (Der Solitär mußte hohl sein) ... den ein bärtiger Mann am Nachbartisch spricht. Er spricht von Revolution die nie endet und von Cuba Wodka. Diese Metapher verstand ich dann doch nicht aber es führte dazu das ich den Delphinen nicht mehr zuhören konnte. Ich hatte das Wort Kapverden im Kopf. Auf den Kapverden steht ein hohler Solitär! Da blitze es. Weis und Grün. Jetzt war der Spaß vorbei. Ich fragte den Mann ob er gerne auf den Knopf der Revolution drücken möchte sozusagen Symbolisch? Leihen sie mir ihr Telefon dann gehen sie in die Geschichte ein, sofern noch jemand Geschichte lernen will? Meine Frau Katrinchen weinte. Mein Kind Carlino weinte. Das Büro jubelte. Geld. Geld. Geld. Kryonmaschinen. Übersetzter. Sicherheitsleute. Architekten. Ingeneure. Alte Hippies. Junge Hippies. Kommt her!
Margarita lachte den bärtigen Mann mitten auf seine Brust. Ich lachte in Richtung Brandung hinter der ich noch die Delphine vermutete. Alles war klar.
Als mich Margarita mit fragenden Blick anschaut weihe ich sie in mein Projekt ein. Ihre großen Augen wurden dabei noch größer und ihre schwarzen Brauen noch Erhabener. Ich sage zu ihr: „Ich stelle dich ein und danke dir für alles. Du brauchst nur die richtigen Menschen auszuwählen. Du hast freie Hand. Wir brauchen eine Flugverbindung nach Sal. Wir brauchen ein eigenes Flugzeug. Wir brauchen ein altes Frachtschiff. Alles was wir transportieren auf die Kapverden wird billiger sein als es andere tun. Lass die Künstler herunterfliegen. Sie sollen Geld ausgeben und Freude haben. Wir brauchen eine Zeitung. Wir brauchen eine Rundfunkstation. Wir brauchen eine Partei namens Kryonverde. Wir sagen den Leuten von Anfang an was wir wollen und wir sagen den Leuten ständig was wir gerade tun. Wir sagen den Leuten das unsere Partei nur mit absoluter Mehrheit regieren wird. Wer Mitglied wird bekommt einen Job. Wer nicht, der auch. Wir brauchen einen Bohrmeister der bereit ist einen heißen Vulkan zu durchbohren. Wir brauchen Straßenbauer. Wir brauchen Trainer. Mediziner. Hier im Tal des Südens von Gomera ist unsere Basis. Hier geht es los.“
Margarita spricht zu mir leise mit einer leicht rauen Stimme. „Der Wind weht um diese Zeit kühl KarlWinfried! Du willst ein Armageddon für diese Welt erschaffen? Willst du wirklich die Unglücklichen zu ihrem Glück zwingen? Was du planst ist für diese Welt zu Irreal!“ Ich konnte diese Frau verstehen. Sie war eine schöne Frau und es ist seltsam weshalb ich eine schöne Frau besser verstehe als eine Durchschnittliche. Sie hatte Feuer gefangen und die Leute im Süden hatten begonnen Feuer zu fangen. Es war so einfach den glücklichen Gedanken zu zünden. Vielleicht weil es so einfach war die unglücklichen Gedanken brennen zu lassen? Einige Tage später wurde der Süden voller und voller. Es waren andere Touristen als sonst. Diese Leute wollten arbeiten. Sie kamen aus allen Ecken dieser Welt und allen Winkeln Europas. Es war ein Lauffeuer eine Mundpropaganda. Von Kryonrechner zu Kryonrechner. Ich teilte mir meine Zeit ein und spreche am Tag mit fünf Menschen. Drei waren danach in meinem Projekt. Einen warf Margarita nachträglich wieder raus. Ich war froh das meine Frau Katrinchen und mein Sohn Carlino angekommen waren. Ab Nachmittag vier Uhr war wieder jeder Tag wie der andere. Familienleben eben. Abends in den Ort fahren und die Szene als Star auf mich wirken lassen ist ab jetzt ein beendetes Vergnügen. Meine Rettung kam als die ersten offiziellen Spione der Kapverden sich im Tal niederließen. Es war eine dicker schwarzer Mann und eine dicke schwarze Frau. Ihre Blicke waren stechend und ihre Gesichter waren ernst. Das gehörte zu ihren dienstlichen Gegebenheiten. Wenn aber in einem kleinen Ort auf einem kleinen Archipel Leute sitzen die vor Freude und Schaffensfreude rote glücklichen Backen mit sich herumtragen dann ist es auch so das dienstliche Gegebenheiten sich schnell anders Ordnen. Der Mann bekam einen Herzinfarkt und liegt seitdem in Teneriffa im Krankenhaus und die dicke Frau wurde Woche für Woche schlanker und stellte sich als eine begabte Sängerin heraus. Ihr Gesang war zäh und süß und traurig und Augen zwinkernd. Sie sang des Abend mit einer Brust, die Luft quetschen konnte. Dennoch war ihre Stimme Kristallklar. Melahola nannte sie sich. Ihre schwarzen Locken wirkten steif und plastisch. Sie schrieb wie sie meinte „Heimlich“ ihre Berichte und ihr schwer kranker Mann auf Teneriffa leitet sie weiter. Seltsamerweise war dies wohl der Grund weshalb er nicht genesen konnte. Er änderte Passagen und er korrigierte in ihnen herum. Die Regierung der Kapverden war besorgt und freudig erregt zugleich. Viele neue Gäste die kommen. Großzügige Gäste. Ein neuer Geist schien sich auf den trockenen, in feuchter Luft schwebenden Inseln, breit zu machen. Es war wie eine Erwartung. Wie ein Mythos der in der nächsten Zukunft angesiedelt war. Es machte sich eine Lust auf Erlösung Raum, die zu ungewöhnlich war als das man nicht hinter vorgehaltener Hand davon gesprochen hätte. Die traurigen Inseln waren noch immer traurige Inseln aber ihre Traurigkeit hatte sich selbst geadelt. Ein neuer Rundfunksender machte dem alten Konkurrenz. Eine neue Zeitung. Es war aber kein verdrängender Wettbewerb. Es belebte tatsächlich auch das alte Geschäft. Es schien so das einfach mehr Geld unter die Leute kam. Die seltsamen Geschichten sind in einem Land wo Voodoo als tot galt nicht so außergewöhnlich, wie manch Einer denken würde. Dann hörte man die Alte aber nun neue Stimme von Melahola. Die Traurigkeit wurde fließender. Ein Gefühl von Aufbruch machte sich bereit. Die Spannung wuchs. Tatsächlich gründete sich eine neue Partei. Es war die Stimme von Melahola die sich schneckenhaft langsam veränderte. Sie zog ihr Volk langsam fast spiritistisch mit sich. Sie sang Geschichten die so unglaublich schön waren das man sie glauben möchte. Eines Tages legte im Hafen von Praia ein Schiff an. Es hatte Maschinen in seinem Bauch die Wasser machen. Süß aus salzig. Dann gibt es Tankwagen die nagelneu waren. Blaue Tanks mit weißem Strich auf der Seite. In diesem eine fette rote leuchtende Line. Ein Sternen Kranz aus zehn gelben Sternen am Heck. Die Tanks wirkten wie die Frische selbst denn auf dem Blau der Flagge bildete sich eine Schicht von Kondenswasser. Das Wasser konnte man billig kaufen. Wer wirklich kein Gels hatte verteilte dafür ein paar Werbezettel und war danach auch nicht durstig. Die Fahrer waren ehrliche Leute. Sie schienen genug zu verdienen um Nebengeschäfte sein zu lassen. Diese frische Wasser. Die Ehre eine so schöne Flagge zu haben. Dieses machte die Stimme von Melahola noch glaubhafter. Kryon diese Geschichte aus der fernen Welt war eingetroffen. Die Fahrer verteilten oft auch kostenlose Zeitungen in denen alles mit vielen Bildern beschrieben war.
Ich freue mich das meine kleine Familienfrau gerne Melahola singen hört. Je schlechter die Gesundheit von ihrem Mann wurde um so glücklicher schien ihr Gesang zu werden. Ihre Berichte nahm keiner mehr von den Offiziellen richtig ernst denn sie waren unbrauchbar – zu viele Korrekturen. Unglaubbar. Mein Sohn setzte sich zu mir auf meinen Schoß und weckte mich aus meinen Träumen. Er fragte mich warum er denn einmal in die Schule gehen sollte? Ich sage zu ihm: „Ich denke mein Sohn das ich diese Frage eher abschaffen werde als das ich sie dir ungenügend Beantworten! Bald.“
Ein Mann wollte mich sprechen. Eine Narbe ziert seine Wange und verunstaltet sein Gesicht. Er nannte sich Rico der Bohrmeißel. Er war Kapverder und lebte seit dreißig Jahren in der ganzen Welt. Nur zu selten auf seiner Insel Maio. Melahola hatte ihn zu mir geschickt. Er war ein Spezialist für Bohrungen. Speziell Ölbohrungen. Ich sagte ihm: “Wenn du alles bohren kannst dann gehe nach Hause und gehe dann nach Fogo und steige auf den Pico de Cano. Von dort sollst du eine Bohrung krumm durch den heißen Berg bringen. Dreitausend Meter durch glühend heißes Gestein. Ein Meter dick.“ Der Mann sieht mich etwas Irrlichtig an und fragte mich “Warum in Gottes Namen soll ich meinen Zauberberg durchlöchern?“ ich sagte zu ihm: “Mach das Unmögliche war. Es dauert noch bis die Straße fertig ist die bis zur Caldera führt. Über deinem Loch, so du es bohren kannst wird mein Solitär stehen und aus diesem wird klares Wasser fließen. Wolkenwasser.“ Der Mann schüttelte mit dem Kopf. Nicht Ja nicht Nein. Dann antwortete er mir. „Mal sehen was sich machen läßt.“ Dann geht er fort. Melahola stand vor der Tür denn meine Frau ließ sie immer zu uns. Ihr Mann war gesund geworden und stand neben ihr. Stiller war er. Dann spricht er zu mir in einer Stimme die zu Befehlen gewohnt war: „Was willst du mit uns machen fremder Mann, keiner fragt uns die Regierung, wir werden keine Genehmigung zu gar nichts mehr geben!“ Ich schaute lange an Ihm vorbei und nickte mit meinem Kopf. So wie: was willst du jetzt? Er schien etwas verwirrt und spricht zu mir: „Ich bin der Sohn des Präsidenten.“
Ich machte eine lange Pause bis ich zu ihm spreche: „Wenn du auch Präsident sein willst und der Größte aller Zeiten – dann lass deine Frau singen und finde die richtige Partei die es dich werden läßt. Gehe nach Hause und baue einen neuen Hafen. Mit meinem Geld. Sage ja zu den Dingen oder mach das Gegenteil. Einerlei. Zum Abschied schenke ich dir einen Pinger. Probier ihn mal aus. Macht auch dein Herz gesund.“
Ich ließ in stehen und wanderte durchs´ Haus. Der Mann verließ die Insel mit der täglichen Maschine. Melahola blieb und sang noch lustvoller. Melahola ist ein Redner mit Gesang. Ein Prediger im Klang. Alles was ich brauchte.
Die Wochen vergingen und es war indessen Herbst geworden. Auf den Inseln spürte ich aber die Jahreszeit nicht. Reporter kamen aus allen Herren Ländern. Margarita spielte ihnen geschickt die richtigen Leute zu. Meine kleine Frau Katrinchen hatte indessen auch ihr Betätigungsfeld gefunden. Sie spricht doch so gerne in Andeutungen und kann grenzenlos in einem Satz drei Geschichten erzählen. Reporter haben geduldige Ohren. Etwas Verwirrung gefiel mir. Es ist wohl so das in der leichten Verwirrung eine Änderung sich still zu vollziehen scheint. Vielleicht kein Ziehen sondern eher ein Schmatzendes und lebensdurstiges Einsaugen. Die Verzögerungen und Wiederstände nehmen indes auf den Kapverden zu. Eher administrativer Art. Da wollte wohl der Papa Präsident seinem Sohn zu Hilfe eilen. Der Straßenbau auf den Cano wurde auf dem Papier unterbrochen und um so schneller fortgesetzt. So wie Arbeiter streiken können - so können sie auch einfach eine Arbeit vorantreiben. Der Bohrmeister garantierte mir indessen das dieses seltsame Loch machbar wäre. Das war für mich schöne Nachricht genug. Die Vielzahl der Projekte ließen den Mächtigen den Gesamtzusammenhang nicht mehr begreiflich erscheinen. Margarita stellte mir einen Mann vor der auf dieser Insel als echter Erholungsreisender war. Eine art Zwangsaussteiger. Ein Ingenieur der Bremer Watt Werft. Seine Firma steht kurz vor der Pleite und ihn hat man deshalb als erstes entlassen. Darauf hatte ihn seine seelisch schwankende Frau verlassen. Ihre Schwankungen waren identisch mit seinem Bankkonto. Natürlich hatten ihn auch seine zwei großen Kinder verlassen. Nun war er ausgerechnet nach Santiago gekommen um sein Leben zu verlassen. Er hörte mir schweigend zu. Seine Beine übereinander geschlagen. Ein richtiger kleiner Niemand der jeden auch nur noch so unbekannten Menschen dazu einlud ihn schneller zu vergessen als er ihn kennen gelernt hatte. Ich sage zu ihm: „Ich brauche ihn bestimmt nicht zu erklären wer ich bin? Stellen sie sich einfach vor sie kommen in ihre alte Firma zurück und retten diese. Natürlich mit meinem Geld. Sie haben die fertige Idee zu einem völlig neuem Schiff in ihrer speckigen Ledertasche. Den Auftrag es zu bauen und noch weitere dazu. Zehn dieser Sorte ist auch kein Problem. Ich will ein Schiff von knapp fünfzig Meter Länge. Etwas Frachtschiff und etwas mehr Passagierschiff. Kein Luxus. Sondern Pfeilschnell. Leise und Energiesparend. Etwas was es auf dieser Welt noch nicht gibt. Sie können heute sterben gehen oder sich heute Abend mit einigen netten Frauen vergnügen denn sie werden der glücklichste Mensch auf Erden sein. Keine Angst vor diesen Frauen, sie wollen nur ihr Geld und nicht ihre Seele. Sie werden es für mich bauen. Meine Idee ist ihre Idee wenn sie es wünschen. Roll on roll Off - sie verstehen? Ein Cateraman. Alles was unter Wasser ist bauen sie nach meinen Wünschen und alles was über Wasser ist machen sie so wie Sie es für richtig halten?!“ Der Mann sitzt mit offenen Mund da. Er kratzt sich seine grauen Haare und wischst sich den Schweiß von seiner kreisrunden Haut auf seinem Kopf. Er war voll da. Diese Genugtuung. Diese Chance. Er würde immer mein Mann sein. Das ganze Geheimnis wie mein Unternehmen wächst. Eigentlich ist es noch immer Fips sein Geheimnis und Fips sein Unternehmen -- alles in der Maschine aber was soll es.§§§§§§§§§§§
Der Mann antwortet: „Ich mache alles aber auch alles wenn ihr Angebot ernsthaft ist“. „Gut“ :antwortete ich ihm: „Die beiden Rümpfe sind identisch. Eine leicht gezogene Pinguinform perfekt aus dem Kryonrechner. Im der Spitze im Bugschnabel ist an der Stelle ein Loch und im Heck auch. Verbunden ist dies mit einem schraubenförmigen Rohr. Der Propeller ist ein Impeller. Am Rand des Rohres rasen die Schaufel im Kreis. Die Nabe ist außen. Nur weil Jahrtausendlang die Nabe innen ist braucht es nicht immer so zu sein. Stellen sie sich eine Schiffsschraube vor. Nehmen sie die alte Verrostete die unten am Strand liegt. Stecken sie diese gedanklich in ein Rohr. Sagen wir besser in das innere eines Eies. Alles was Eisen ist denken sie sich einfach weg und alles was Luft ist denken sie sich einfach dazu. Die Mitte ist immer Leer. Merken sie sich das gut. Nennen wir diese Ding eine Vortexschraube. So wie unser Gehirn Gedanken herauspresst und diese nach außen zentriefugiert und in die Strömung der Gedanken Anderer einchaotisiert. So richtet unsere Vortexschraube alle Bewegung nach innen. Die Reibung an den Wänden geht gegen Null. Das Saugen nutzt eben so wie das Pressen. Es entsteht ein Wasserwirbel der uns alle gemeinsam vorwärtsbringt statt als nutzlose Kraft das Meer zu nerven. Vorne am Bug ist ein Sieb was dem Wasser schon etwas Drall gibt. Und hinten eine große Düse um den Druck im Inneren zu wahren. Verstehen sie mich richtig guter Mann. Alles was sie für mich tun sollen ist diese Schraube zu bauen. Das Schiff ist mir nicht wichtig und trotzdem kaufe ich noch Zehn davon !“ Die Sonne geht im Meer seinen Weg. Der Mann springt wie ein Kaninchen den Weg zur Bucht hinunter dann wieder taumelt er wie ein Betrunkener so als würde er jeden Augenblick wieder zurückstürzen wollen. Ich werde mich um den Rest nicht mehr kümmern müssen. Erst das Ergebnis ist Teil meiner Lust. Den Prozess selbst höre ich mir mit Genuss an wenn das Ergebnis funktioniert. Mein kleiner Sohn Carlino zerrt mich am Bein und will das ich mit ihm spiele. Schlimm ist nur das mir dabei gar keine richtigen Ideen kommen wollen. Doch hier ist mir der Prozess das wichtigste und das Ergebnis fern in der Zukunft. Also gehorche ich. Die Nachrichten von den Kapverden werden ungünstiger so lassen wir zwei Flugzeuge die Woche fliegen. Die Lieder von Melahola beginnen abgrundtief traurig wen ihre ersten Klänge die Ohren der Hörer manipulieren. Offene Manipulation ist die Geschickteste und die Unsichtbareste. Es ist auch große Kunst. Je schöner sie singt um so beliebter macht sich die Regierung der Kapverden. Ihr Lied - Ach mein guter Mann ist fort jetzt muß ich gar selber tun – ist ein endlos Schlager geworden. Im Mittelteil ihrer Lieder schlägt die Stimmung um denn am Ende herrscht ein Lachendes und Kreischendes - Etwas. Pure Lebensfreude. Kindertanz. Satanische Lebensfreude am Grab Satanaas. Es klingt einem glückliches Wasser aus den Augen. Melahola wäre die beliebteste Präsidentin der schönsten Flagge der Welt. Wohl für alle Zeiten. Nur weis sie davon noch nichts. Ihr Mann hatte wieder dieses Stechen und sein Arzt riet ihm es mit einem Pinger zu versuchen. Da wurde das Stechen nur noch heftiger. Was macht man mit Polizisten die mit Stöcken singende Demonstranten schlagen sollen wenn diese die gleichen Lieder mögen. Was machen diese Polizisten wenn diese Demonstranten Geldpäckchen statt Steine werfen? Es ist ungefährlich sich zu bücken zumal das neue Verbot die Lieder von Melahola zu verbieten es einem die seiner Loyalität nicht leichter macht. Was für schöne Filme entstehen wenn die besten Filmemacher dieser Welt „zufällig“ vor Ort sind. Noch hatte kein Demonstrant. Kein Revolutionär mit gewaltigem Castrobart „Melahola“ gerufen. Der bärtige Revolutionär braucht doch nur seinen Vatergott. Das Bohrgerät ist schon verschifft.
Traurige Fischer im Hafen von Praia. Denn die Fische bleiben aus. In der Zeitung steht das Kryon sich diesem Problem widmen will. Bald ist Wahl. Was machen die alten Kapverdischen Kapitäne die zwar alt und noch gar nicht krumm irgendwo in den Vereinigten Staaten sitzen und Heimwehfiebrig sind. Wenn ein Schreiber in den Kapverden News darüber spekuliert alte Schrottschiffe zu kaufen und diese zu reinigen und von Kabeln zu entbeinen. Und zwischen den Inseln zu versenken. Gebt den Fischen ein Zuhause. Welcher Kapitän würde wohl diese freiwillige Aufgabe gegen Auslagen erfüllen können?
Falls die Regierung natürlich zustimmt. Natürlich müßte diese Regierung auch aufhören die Fischrechte ins´ Ausland zu verkaufen. Der Alte würde an seinem Rum nippen und sich den Bart graulen und glänzige Augen bekommen und sich eine Scheibe von Melahola in seine Musikanlage legen. Seine getreue Frau würde wissen das die Heimat eine Tür geöffnet hat. Was glauben denn die meisten Leute was Heimat ist. Das Ei unter der Erde? Das Ei in dem die Wünsche leben?
Der Ingenieur der Watt werft beobachtete die alte verrostete Schiffschraube nun seit Tagen in der Bucht. Er wollte nur sehen was nicht zu sehen war. Das Angebot hatte er soweit verstanden das es wie Puzzle in seinen Taschen liegt. Doch er sah in der Dämmerung nur eine alte Schiffsschraube. Margarita setzte sich zu ihm und setze ihm schweigend einen Pinger auf den Kopf.
Indien. Brüllhitze. Affen auf dem Tempel gehen langsam mit wiegenden Schritten über die Tempelzinnen. Beute lustig. Ich bin ihre Beute oder besser was in meinen Taschen ist. Im Innenhof scharrt der Tempelelefant. Es ist etwas kühler da die barfuss runden Steine mit Wasser besprengt wurden. Innen war es fast kalt. In einer Nische zog mich ein Mönch mit sich. Seine Schritte waren nicht zu hören. Brummender Gesang und alter Rauch wehte aus der Tiefe. Der Mönch zeigte mir einen Wunderschatten. Eine auf dem Kopf stehende Pyramide. Durch einen handbreiten Spalt drang Licht aus der grellen Hitze. Der Schatten war der auf dem Kopf stehende Tempelturm. Seine Augen und seine unverständlichen Worte sagen das dies ein Wunder sei. Er war stolz mir dieses zu zeigen. Ich versuchte ihm zu erklären an Hand mit meiner Kamera das die völlig normal ist. Öffnen wollte ich aber meine Kamera nicht. Nicht zu wichtig. Draußen Hitze. Vor dem Tempel ein kleiner steiler Hügel. Obenauf eine Tempelruine. Ich hatte den Zwang hinaufsteigen zu müssen. Der große Tempel war ganz klein geworden. Ich hatte das Wasser vergessen. Ich hatte aber keinen richtigen Durst wohl aber Furcht durst zu bekommen. Im Halbschatten schaute ich in das weite Tal. Tausende oder Hunderte von Tempel und von Tempelruinen. Eine alter gewaltiger Ort. Hampi. Dann begann ich die Zeit zu vergessen. Ich und alles wurde zu einer Einheit. Zu einer Wahrnehmung. Ich schlafe mit offenen Augen und bin dabei grell wach. Hitze ist nur noch Hitze. Als ich nach langer Zeit hinunter stieg traf ich einen mir fremden Mann. Dieser drückte sich in eine Nische um mich vorbei zu lassen. Wir wurden sofort Freunde. Doch er zog von Süden nach Norden und ich von Norden nach Süden. Seine Sprache verstand ich nicht. Was er mir sagte allerdings genau.
Die Wattwerft AG baute diese Schiffe und sie baute auch noch Torpedos und Unterseeboote. Die Watt AG versprach die größte Impellerschraube der Welt zu bauen. Eine Schraube kann ordnen oder chaotisieren. Beides ist ein Antrieb. Der kleine graue Ingenieur war ins´ Management aufgestiegen an Seite eine glückliche Frau mit glücklichen Kindern. Mir begann fast die Arbeit etwas über den Kopf zu wachsen obwohl ich doch so viele Jahre geruht hatte. Ein Künstler stellte sich mir vor. Eine Tochter oder Sohn von einem Renommierten und mir völlig unbekannten Architekten. Er/Sie wollte etwas vorsondieren. Ob auf Kapverden denn nicht große Projekte zu schaffen waren. Ich gab ihm die Zeichnungen für den Solitär. Ich sagte zu ihm: „Lass dein Vater aus den Strichen einen Plan machen.“ Er/Sie wollte nicht richtig gehen und zögerte noch. Dann spricht er zu mir: “Ich bin auch Architekt oder besser ich bin kein Architekt weil ich klein Tunichtgut mir keine Zahlen merken kann. Geschweige denn rechnen oder planen. Aber ich will für mein Leben gerne Architekt sein. Verstehen sie das?“ Natürlich verstand ich wenn der arme Tochtersohn ein Sohn werden möchte. Dem Vater gleich sein. Noch darüber. Dann sprach ich zu ihm: „Wenn dein Vater so weltbekannt ist wie er sagt dann wird er mir den Solitär planen und bauen lassen. Dann wird er noch dreimal Berühmter sein. Richtig?“ Er nickte stumm. Der Sohn erkannte seine Grenze.
Dann sagte ich: „Da unten geht viel auf den Inseln. Da gibt es Leute die versenken alte Schrottschiffe. Sie sollen zu Wohnungen von Fischen werden. Zu neuen Riffs. Da liegen jede Menge Kabel herum. Viele alte Drähte. Wenn man diese zu Netzen macht und diese Netze untereinander verbindet. Netzräume. Netzarchitektur. Sie auf dem Meeresboden verankert und den oberen Teil mit Bojen schweben läßt. Dann könnte man ganze schwebende Kathedralen bauen. Und wenn man von oben etwas leisen Strom hindurch schicken würde dann bildet sich um die nackten Drähte schnell Kalk. Dieser wird hart und wird zu einem Riff. Taucher könnten durch einen unterirdischen Dom schwimmen. Durch Städte für Fische. Dein Vater für die Menschen und du für die Fische. Sagen wir – Kunst am Bau?“ Dem Mann der leicht harmonische vielleicht auch weibliche Züge hat, konnte sich Dinge so leicht vorstellen wie andere Menschen Dinge sehen. Mit offenen Augen träumte er und begann zu Planen und zu Kalkulieren. Dann lachte er und zeigte mit seiner rechten Hand eine Geste die so etwas wie – wer soll das bezahlen hieß – da zeigte ich mit meiner linken Hand eine Geste die in etwas hieß: Ist schon bezahlt wenn dein Vater den Solitär bauen will.
Rico der Bohrmeißel sitzt zu Mittag an meinem Tisch und fragte mich ob es wirklich stimmt das ich eine Wassermaschine bauen will?
Ich antwortete ihm: „Ja“.
Er lachte über sein schwarzbraunes Gesicht und seine Narbe glänzte an seiner linken Wange. „Dann fang ich nächste Woche an die Bohrung zu beginnen. Das Material ist schon bestellt. Ein Teil ist schon auf dem Berg. Die Straße ist fast fertig. Es wird schon gehen. Die Regierung ist natürlich gegen alles aber niemand stört sich dran´“ Seine weißen Zähne lachten und zeigten etwas Gold. Er sagt: “Wenn dir das gelingt was man mir erzählt dann durchbohre ich auch den heißen Berg. Wie gewünscht im Bogen.
Ich brauche noch Wasserpumpen und Rohre und Männer. Teuer wird es bestimmt! Dafür garantiere ich!“
Sollte ich ihm wirklich erzählen das es für eine Firma unter gewissen Umständen schwer sein kann solche Unmengen Geld auszugeben weil das Geld zu schnell verdient wird?
Das meine Kunst darin besteht es so rasant auszugeben das entscheitende Element war für diese Welt ist? Wenn die Welt in keine totale Krise stürzen sollte dann brauchte meine Firma hundert Leute wie mich die es schnell ausgaben. Die Kryon AG hatte hundert Leute wie mich.
Schulden spielten keine rolle aber noch schafften wir es gerade einnahmen und ausgaben in Waage zu halten. Doch bald würden wir es endlich schaffen riesigen schulden zu häufen. Danach kommt die letzte Phase die langsame Landung. Zinslose schulden sind fast Ehrenschulden.
Im späten herbst gibt es Stürme die von der Sahara den Sand hinüberwehen. Die Luft scheint geladen und ungesund. Es ist fast so als sitzt auf jedem Körnchen ein kleiner Virus der nur darauf wartet eingeatmet zu werden. An einem dieser Tage gehe ich spazieren und lassen den schmutzgelben Wind mir um die Haare wehen. Ich setze ich mich in eine Nische im Stein nahe am Meer und versuche meine Gedanken zu vergessen. Als vor meinen Füßen eine Zeitung weht. Rot umrandet ist das Titelblatt und in deutscher Sprache. Ich bin neugierig und nehme sie in die Hand und bin verwundert als ich auf der ersten Seite lese: INKLUSIV INTERVIEW MIT KARLWINFRIED – DER GENERALANGRIFF AUF DIE KLEINE FRIEDLICHE WELT DER KAPVERDEN –
Mir verschlug es die Sprache als ich lese das die Firma Kryon eine Gefahr für die Welt geworden ist. Die Forderung nach Verstaatlichung und Kontrolle. Ich hatte natürlich nie irgend ein Gespräch mit Reportern geführt und war erstaunt zu lesen das meine simple kapitalistische Vorgehensweise als ein Kreutzzug gegen die Vielseitigkeit und den elementaren Interessen der Weltjugend zu deuten sei. Ich hatte niemals all die zynischen Dinge behauptet oder gedacht. Alles war erfunden und erlogen. Ich begriff das es ein sprachlicher Lügenkrieg war in dem ich mich befand. Ein neues Medium kommt und altes Medium schlägt zurück. Ich untersuche diese Zeitung und frage mich wer das Recht hatte solches zu tun. Eigentlich bestand diese Schrift aus Werbung mit umwickelten Text. Wer zahlt bestimmt den Inhalt. Sollte dies das ganze Geheimnis sein? Ich telefonierte sofort mit meiner Firma und sagte ihnen was zu machen sei: „Ich will nächste Woche die teuerste Werbeaktion aller Zeiten starten. Plakatwerbung in allen Städten Europas. Beschäftigt fünfzig Werbeagenturen. Nehmt jedes Ergebnis an. Je schlechter und je billiger um so besser. Ich will nichts verkaufen. Ich will keine Werbung für die Firma machen. Jedes fertige Plakat verändert ihr mit einer Sprühdose und Farbe und Schablone. Alles Handarbeit. Gebt ihr einen neuen Sinn. Verhunzt. Veralbert. Verdreht den Sinn in sein subversives Gegenstück. Beschäftigt Amateure. Über Nacht hängen in allen Städten Plakate der Firma Kryon AG und sie ist von Sprayern verändert. Gibt es eine subversive Bande? Kleine Leute mit langen Leitern die unsere Plakate nach bearbeiten? Wer hat sie beauftragt? Jagt diese Leute mit allen Mitteln. Schreibt Songtexte über sie. Theaterstücke. Dreht Filme. Steckt ihnen die Taschen voller Geld. Lasst durchschauen das die anrollende Pressekampagne der Auslöser dieser Geschehnisse ist. Verklagt alle diese Zeitungen. Nennt völlig irrwitzige Summen“ Am anderen Ende war ein schlucken zu hören. „Herr KarlWinfried was haben wir davon?“ War die einsame Frage. Ich antwortete: „Wir steigern unsere übermäßige Bekanntheit und wir legen uns ein Klasse Negativimage zu – wir tun dies ganz dialektisch so wie es schon immer getan wurde.“ Meine Sekretärin am Ende der Leitung wußte das dies alles so getan werden muss aber Sie wußte auch nicht recht warum. Doch ihr glühendes Organisationstalent war mir gewiss. Diese Frau liebte das Außergewöhnliche und sie liebte es das Außergewöhnliche zu kontrollieren. Walter der Mann mit Rauschebart und dem Image eines Revolutionärs steht neben mir als ich das Gespräch beendet habe und zuckt mit den Schultern. Ich sage ihm: „Frage schon wenn du bei Fremden Leuten ihre Privatgespräche mithörst. Er fragt: „Was ist denn an dieser Kampagne dialektisch? Was startest du zu einer Negativkampagne die gegen uns läuft noch eine eigene neu dazu?“ Ich verstand was Walter der gescheiterte Berufrevolutionär mich fragen wollte. Ich hatte gerade keine wirkliche Revolution nieder zu schlagen deshalb hatte ich auch keine Verwendung für ihn. Dennoch beschäftige ich ihn. Ich beschäftige gerne Spione anderer Leute. Ich könnte ihm jetzt erzählen das ich meine eigene Schmutzbewegung unter Kontrolle habe. Das die Gegnerische Schmutzbewegung ins´ Leere laufen muß. Verantwortlich für die Folgen gemacht zu werden schränkt immer Handlungsfreiheit ein. Sollte ich Walter sagen das ein jeder Berufsrevolutionär daran scheitert das er seinen Beruf nicht versteht? Das er nichts von Revolution versteht. Was hatte es wohl für einen Sinn eine Millionenschar von langweiligen Farbdosenaktivisten auf die einfache Idee zu bringen nicht die Farbe zu sehen sondern den neuen Untergrund. Das der Untergrund sich einmal mit dem Untergrund beschäftigt? Wenn Werbeflächen sichtbar werden in ihrer schrillen Unsichtbarkeit. Wenn die Botschaften verstümmelt werden und sich Menschen sich über die verhunzten Zeitfresserwände ärgern. Sie sehen Wo und Wie und wie Allumfassend die Methode ist und das sie diese auch noch selbst bezahlen. Wenn die Botschaften unkontrollierbar werden dann stirbt das Medium. Nein dies werde ich ihm nicht erzählen. Ich sagte zu ihm: „Schönen Tag noch Walter wie geht dein Projekt? Trinken wir abends ein Bier zusammen“ So verschwinde ich im Nebel. Mir gefällt meine Rolle. Die nächsten Wochen füllen sich die großen Zeitungen dieser Welt mit allem Bösen was Kryon sein kann und sein wird und vielleicht schon ist. Die unglückliche und naive Werbekampagne wurde daraufhin belächelt und verhöhnt. Danach stand die Implosion der Webewirtschaft als Haupttitel auf Seite eins. Eine Unkultur kann jede Unkultur besiegen.

Werbung: Diese Zeitung informiert sie unsäglich verlogen. Ganz Neu am Markt.

Werbung: Milder Geschmack und dieser garantiert ihre ganz private Sucht.

Werbung: Die beste Limonade die es gibt - wir verdienen 2000 Prozent daran.

Werbung: Bier mit Methanol. Nur für Blinde!

Werbung: Du schaust auf meinen Busen weil ich dafür bezahlt habe!

Werbung: Perfekt versichert klagen sie ruhig gegen uns.

Werbung: Legen sie ihr Geld auf die sichere Verräterbank.

Werbung: Denken sie nur was wir wollen denn das Denken ist frei.

Eine art Werbeallergie fegte wie ein gelber Sturm über Europa hinweg. Werbung wurde als eklig und schmutzig und als lächerlich und witzig empfunden. Werbung funktioniert nicht mehr. Manipulation wird schwerer weil auf einmal das gemeine Volk die Manipulation manipuliert. Dialektischer Kurzschluss. Die große schöne Zeitung mit dem roten Rand stürzte und es war eine Kettenreaktion. Fast alle Großen stürzen. Die Firma Kryon liefert jedem seine persönliche kleine werbefreie Zeitschrift ins´ Haus. Fragen sie nur was sie wissen wollen? Ein Kryonrechner kann nicht lügen!
Wenn sie „Nichts“ wollen dann ist ihre ganz private Zeitschrift weiß wie die Schneeblindheit. Lesen sie dann die Zeitung ihres Nachbarn. So kommt man sich näher.
Eines Tages, ich hörte schon lange auf die Tage oder die Monate zu zählen, traf ich in Santiago meinen alten Schulfreund Niels. Ich bekam daraufhin Heimweh und wollte mit meiner Familie wieder zurück nach Sachsen. Wie die Wunder in einem göttlichen Plan abliefen, zeigte sich daran das sich Margarita und Nils am gleichen Tag verliebten an dem sie sich trafen. Am ersten Tag. Hätte ich keine Familie gehabt dann hätte ich mich vielleicht auch in Margarita verliebt und natürliche wäre es auch am ersten Tag in den Felsen gewesen. Ich war wohl daraufhin etwas eifersüchtig. Nils hatte natürlich keine zeit für mich. Endlich kam er doch zu mir und mit Margarita an der Hand, da merkte ich wie sehr ich die Beiden mochte. Es war dieser Unheimliche und doch eher heimliche Ablauf der in völliger Offenheit geschieht, der mich wundern ließ. Sage die Dinge offen und niemand glaubt dir so recht und niemand hört dir wirklich zu. Wahrheit ist die beste Täuschung. So aber ordneten sich die Dinge ganz so wie Fips sie sich im Geiste er träumt hatte. Melahola wollte auch zurück genauso wie ich zurück wollte. Nils fragte mich ganz direkt: „KarlWinfried ich brauche einen gut bezahlten Job von dir denn ich möchte hier bei Margarita bleiben!“ Ich antworte ihm: „Klar das verstehe ich. Warst´ du nicht mal früher Lehrer? Als erstes solltest alle laufenden Projekte überwachen und die Steine aus dem Weg räumen und dies ganz nach Margaritas art!“ Nils nickte und schmiegte sich an Margarita an. So sprach ich weiter: „Außerdem habe ich noch ein ganz besondere Anliegen. Auf den Inseln des nördlichen Wendekreises gibt es noch zu viele Probleme. Ich weis das sie sich bald von selbst lösen werden aber ich bitte dich eines für mich zu lösen. Dumme Leute sind schlecht für unser Projekt. Leute sind dumm weil sie keiner auf die Schule schickt oder sie in der falschen Schule waren. Eine Schule die das Lernen lehrt möchte ich. Deshalb gründe eine Kryonschule!“ Daraufhin verbrachten wir ganze Nächte damit die letzten Dinge zu klären. KarlWinfried, Carlino, Katrinchen, reisen wieder zurück in den dunklen Winter. Ich kümmerte mich daraufhin um gar nichts mehr. Ich hatte einfach keine Lust mehr fleißig zu sein. Familienleben war genug zu tun. So verrinnt auch die Zeit. Das Kind wird größer und größer. Die Beziehung immer Familiärer.

Da erreichte mich ein Brief von Bohrmeister Rico: Habe soeben ein Drittel der Vorbohrung erledigt. Alles läuft trotz Schwierigkeiten gut. Ich erfahre gerade das es nicht nur um ein Loch geht sondern um einen senkrechten Tunnel der am Fuße des Vulkans dreißig Meter über der Erde in der Waagerechten wieder zu Tage kommt. Einen Meter Durchmesser kann ich gerade noch halten aber nicht fünf oder gar sieben Meter wie mir Nils mitteilt. Was soll ich tun?
Ich schrieb ihm zurück: Mach was du versprochen hast. Steife das Loch mit Aluminiumrohren aus und nicht mit Stahl. Ich fülle dann ein Wunder ein! Danke für deine Arbeit.

So war diese Welt. Was sollte ich tun? Ich machte das Einfachste und fragte meine Sohn: Lieber Sohn du bekommst von mir eine große Tüte Fruchtgummis wenn du mir sagst wie ich aus einem kleinen Loch ein großes mache? Er sagt zu mir: „ Papa ich muß pullern.“ Schneepullern. Problem war Theoretisch gelöst.

Die Windstille machte den Kapwerdern zu schaffen. Der Sohn des Architekten saß mit seinem weltberühmten Vater vor dem Modell des Solitärs. Es war wirklich das erste mal das sein Sohn seinen Vater bewunderte. Es war auch das erste mal das sein Vater einen so großen Auftrag bekam mit der Einschränkung das sein Sohn an seinem Teil daran mitwirkte. Sie begannen sich zu verstehen. Sie fühlten so etwas ähnliches wie Liebe. Es war schwül heiß und das Gemüt der Ausländer als auch der Kapverder war lahm. Sie hatten beide zeit sich zu besinnen. Der Vater fragte den Sohn: „Wann bist du soweit fertig das ich deine Architektur sehen kann, Sohn?“ Der Sohn antwortete: “Erst wenn du fertig bist Vater, keinen Tag früher. So spät als möglich.“ Der Vater brummte vor sich hin: „das wird noch Jahre.“ Der Sohn lachte: „Ja Vater und das ist gut so aber ich habe einen Wunsch an dich.“ Der Vater schaute über seine flache Brille und spricht. Ich höre: „ Die Leute haben nächstes Jahr ihre Wahl. Was glaubst du wünschen sie sich am meisten in dieser Höllenhitze?“ „Die Frage ist gut Sohn“ :antwortete der Architekt: „ Kühle Häuser und stabile Häuser und billige Häuser. Häuser die sich jeder leisten kann!“ Der Sohn der einem Mann sehr ähnlich war fragte weiter: „Was hältst du davon wenn wir etwas vom Bau des Solitärs abzweigen und den Leuten genau dies bauen – oder besser ihnen zeigen wie sie es selbst können?“
Der Architekt gefiel wie sein Sohn dachte. Ihm gefiel das ganze Projekt jeden Tag besser. Er würde Weltruhm haben, etwas was er sich schon immer wünschte oder besser was sein Vater von ihm immer erwartet hatte. Sein Sohn ist ihm seit zehn Jahren so nah wie noch nie. Er verdankte seinem Sohn dieses Projekt das war ihm schon lange klar und nun diese Fragen. Er spricht: „Lieber Sohn du gefällst mir. Sei der Architekt dieser Idee. Entwerfe dieses Haus was die vorschwebt. Alles was mit Zahlen und mit Planung zu tun hat mache ich zusätzlich. Wir arbeiten im Interesse von Kryon wenn wir dies tun. Also mach es.“ Der Sohn des Architekten steht auf und umarmt seinen Vater um anschließend hinunter in den Ort zu gehen. Da gibt es einen kleinen Platz der mit alten Bäumen schattiert ist. Dort gibt es Tische und Stühle. Dort weht noch ein ab und zu sanfter Wind. Nicht ein ständiger Wind aber ein Hauch mit eigenem Willen. Er wird kühles Mineralwasser trinken und sich seinen Pinger auf den Kopf setzen. Die Zeit fließen lassen. Dieses Angebot war sein Traum. Wenn er dieses verwirklicht dann wird Melahola Präsidentin. Dann gibt es keine Steine mehr im Weg. Dann werden diese Menschen in alle Zeiten eine Heimat für Ihn sein. Er wird die größte Familie der Welt haben. Sein Ruhm wird kein illusorischer sein sondern ein Einfacher und ein Praktischer. Die Wurzel des Ruhm. Er wird der Begründer einer neuen Kapverdischen Architektur sein. Seine Häuser werden der Tradition folgen. Gelb und Rot sein. Das kalte Eiswasser strömt in seinen Magen. Er setzt den Pinger wieder ab bevor er ihn eingeschaltet hatte. Klar doch. Drähte im Wasser. Er wird heute Abend nochmals kurz tauchen gehen und die arbeiten beobachten.

Werbung: Taucher aller Welt. Kommt zu den Kapverden und arbeitet für ein Schloss für die Fische. Jede Stunde unbezahlte Arbeit wird mit zwei Stunden tauchen in Zukunft vergolden. Diese Tauchreise ist die besondere Tauchreise. Unterkunft und Ausbildung wird gestellt.

Der Sohn sprach viele Tage mit Kryonrechner. Es gab einen alten Gedanken eines spanischen Künstlers. Jetzt war es seiner. Die Abende tanzte er mit den Frauen und genoss seinen berühmten Vater so sehr auf Spannung zu halten.

Kapverden News: Ankunft von Herrn Nils aus Deutschland. Dieser Herr baut mit Lehrern aus aller Welt die in ihrer Uhrlaubszeit einige Wochen auf den Kapverden verbringen ein Privates Schulsystem auf. Boa Vista und alle Inseln die auf den 12 Breitengrad liegen.
Alle Kinder die in diese Schulen gehen bekommen Schulgeld. Sie können lernen was sie wollen. Alle Kinder die selbst als Lehrer arbeiten bekommen das doppelte Schulgeld sowie einen Festbetrag pro Kindschüler. Eine Schule mit einhundert Kindern und drei Lehrern hat die Kapazität von dreißig Lehrern. Kinder und Erwachsene dürfen auch außerhalb der Schule unterrichtet werden.
Prüfungen werden ebenfalls honoriert. Kinder lernen von Kindern. Kinder die lehren verstehen was sie lernen. Kinderarbeit auf den Kapverden. Schulgeld ganz anders. Ein kurzes Interview mit Herrn Nils.
Herr Nils weshalb dieses Bezahlsystem? „Es liegt im Interesse der Firma Kryon und des Landes wenn unsere Kinder der Kern einer Bildungsexplosion sein werden.“
Herr Nils sind sie selbst Lehrer? Ich kann sehr gut lehren so wie andere malen oder singen können. Mehr nicht aber auch nicht weniger.“
Herr Nils wer garantiert das die Kinder sich keinen Unsinn beibringen? „Niemand und das ist gewollt. Selbst aus Unsinn erwächst neuer Sinn und Kreativität. Es werden Kinder die neue Wege gehen können im denken da ihre Verbildung so vorteilhaft unterentwickelt ist.“
Herr Nils weshalb bezahlen sie noch zusätzlich Prüfungen? „Lernen ist Arbeit und Arbeit kann auch bezahlt werden. Die Eltern werden hochmotiviert sein ihre Kinder in die Schule zu schicken. Es gibt keinen wirtschaftlichen Grund es nicht zu tun! Der Geistesschlaf wird beendet werden.“
Herr Nils wer wird das bezahlen? : „Am Anfang die Firma Kryon und später die Regierung denn die Kapverden werden bald zu den reichsten Ländern dieser Erde gehören und allein nur dadurch das Ressourcen intelligent genutzt werden.

Der Architekt hört gespannt zu als sein Sohn den Hausbau erläutert obwohl die Zeitung die gerade las auch nicht langweilig war: „Fingerdicker Bausstahl ist das Gerüst. Die Häuser können jede Form haben in die man diese Dicken Drähte biegen kann doch am Anfang sind es eiförmige Gebilde. So, als wenn du die stumpfe halbe Schale deines Frühstückseis auf den Tisch legst. Oben ist ein getöntes rundes Fenster. Auf die Drahtgitterstruktur spritzen wir Beton der mit kleinen Kunststoffkügelchen versetzt ist. Isoliert gut. Die Stängel vom Chinagras ist auch eine Möglichkeit es wird hier sowieso als Kläranlage eingeführt. Schaumbeton. Schnell. Billig. Außen Bunt. Man braucht eine Drahtzange und dicke Drähte aus Eisen. Keine Berechnung. Eine Putzmaschine ist das komplizierteste. Innen kommt ein Tonputz an die Fläche. Klimatisiert gut.“
Der Vater stellte sich vor wie diese Simple von jedem zu erlernende Bauweise, die unendliche Formenvielfalt ermöglicht, in vielen Farben auf den grauen Inseln zur Geltung kommen wird. Stark isoliert und innen kühl. Der Vater spricht zum Sohn: „In seiner Einfacheit unübertrefflich Sohn. In seiner Formenvielfalt auch. Sohn - gründe eine Bauschule und fange an. Ich hole noch aus aller Welt Architekturschüler und sie werden zusammen mit den Kapverder beginnen. Das ist das beste Wahlprogramm für Melahola. Wer ein Haus bauen will und einen Platz dazu hat kann es tun. Seine Arbeit bezahlt das Material. Wenn er Fünf gebaut hat dann kommt sein Eigenes dran. Und Abends unterrichtet ihn seine kleine Tochter im Lesen. So verdienen sie sich ihr Geld zum Leben. Sohn das ist ein wahrer Solitär, du hast mich schon doppelt übertroffen.“

Deutschland ist im Weihnachtsrausch und ich lasse mich durch das Schneegestöber fahren. Ich suche im westlichen Teil Deutschlands einen Mann der mir die endscheitende Frage beantworten kann. Welches Material kann ich in das Bohrloch füllen und verbrennen das stark genug ist dieses kleine Loch in einen großen Tunnel zu verwandeln. Die Recherche ergab das es diese Material gar nicht gibt. Keine Kohle brachte dies enorme Temperatur. Die Frau die mich begrüßte ist die Tochter des Erfinders. Dieser selbst, er nennt sich Peter P. sitzt stumm in seinem Rollstuhl. Sie bringt mir Kaffe und Kuchen. Ich erklärte ihr mein Problem. Sie lacht und der Alte Rollstuhl lacht noch lauter. Sie erklärt mir die Siliziumchemie. Mann könnte eine lebendige Welt wie die unsere aus Silizium und Sauerstoff und Wasserstoff bauen so wie unsere Welt aus Kohlenstoff und Sauerstoff und Wasserstoff gebaut ist. Meine Lösung heißt Silanöl was mit Siliziumpulver und Luft verbrennt. Nicht nur den Sauerstoff sondern die ganze Luft. Kein Kohlendioxid als Abfall. Als sie aber die länger der Bohrung hört da schüttelt sie den Kopf. Da braucht man eine richtige große Fabrik. Diese Menge braucht ein Frachtschiff. Wenn Er aber eine richtige große Fabrik hat dann ist es wie Benzin aus Sand zu machen. Das heißt man die ganze Welt beliefern. Neue Motoren und neue Raketen und neue Bomben.
Der Alte spannte sich derart das die Räder seines Rollstuhles quietschen. Der beginn des Siliziumzeitalters schrie er: „ Mit einem Kryonrechner presse ich den letzen Lebenssaft aus meinem Hirn. Das Ende der Ölwirtschaft. Silanöl ersetzt erschafft neue Motoren. Die Sonne stellt Silanöl her.“
Eine kleine Nebenfirma der Kryon AG erwarb daraufhin eine bestehende chemische Anlage. Der Umbau wird einige zeit dauern. Die Hergestellte Menge wird für mich reichen. Eine zehnmal so große Anlage als Neubau wird gleichzeitig geplant. Ich wollte anfangs nur einen Solitär bauen und bekam unendlich viele Probleme serviert und mußte jedesmal zu einer Generallösung greifen weil wohl fast jedes Problem auf dieser Welt einem Generalproblem entstammt - also einem Problem entstammt was künstlich als künstliches Problem geschaffen war. So schien es mir jedenfalls. Das Familienleben wurde unterbrochen als ich einen Anruf von der Wattwerft erhielt. Ich wurde eingeladen der Schiffstaufe des ersten Vortexschiffes bei zu wohnen. Ich fuhr sofort mit dem Zug hin. Ich mietete mich in das beste Hotel am Platze ein und wurde am nächsten Tag zur Werft gefahren. Ein Manager mit runder Glatze und grauen Haaren. Der Herr Ingenieur. An seiner Seite eine blonde Frau mit aufgesteckten Haaren. Ihr anatomisches Lächeln kommt in jeder Gesellschaft gut an. Eine art Lächelkrampf. Überschwänglich begrüßte mich der Ingenieur der nun ganz oben in seinem Unternehmen angekommen war. Viele Hände wurden geschüttelt. Musikkapelle und eine Sektflasche die ernsthaft zerstört werden musste. Vor mir ruhten zwei schlanke delphinartige Unterschwimmkörper über schmale flächige Verbindungen verbunden mit dem Deck. Es ist breit und rechteckig auf seiner Grundfläche. Fünf Etagen Aufbauten. Die untere ist Lager. Für Autos und Lastkraftwagen und rollende Container. Darüber schon kleiner viele einfache Einzimmerkabinen. Darüber. Restaurant. Mannschaftsräume. Bar und einige Großkabinen. Im vierten Stock etwas sonderbar auf Federn gelagert die Maschinen. Tanks. Darüber die Brücke. Ihr Dach ist flach gebogen und von der Ferne sieht dieses Schiff aus wie ein flacher fliegender Manta der die Luft über dem Meer gerade erobert. Klatsch. Splitter. Beifall. Musik setzt ein. Die Rede hatte ich etwas verpasst. Alle schauen mich an – da bemerke ich erst das ein Tuch heruntergefallen war und den Name des Schiffes mir frei gab.
Katrinchen 1. Ein richtig schöner und familiärer Name. Dann rollte das Schiff hinab und tauchte fast geräuschlos in das Hafenbecken ein. Die Sirenen und Nebelhörner der Schiffe und des Hafens weihen die Lächerlichkeiten. Maritim. So wie es schwamm veränderte es seine Form. Die Schwimmer waren nicht mehr zu sehen nur die flach wirkenden Aufbauten schimmerten im weißen ihrer Farbe. Es wurde eine besondere Farbe benutzt. Die Schiffsfarbe ist mit feinem Glimmerstaub versetzt. Deshalb ist das Weiß etwas überirdisch strahlend. Die Schwimmer und die flachen tragenden Verbindungen sind statt dessen Kobaltblau und werden im Atlantik gut in der Farbe des grauen, matten und dennoch leuchtenden Blau der offenen See harmonieren. Die Decke der Kommandobrücke war mit zehn gelben Sternen bemahlt. Die Taufe wurde beendet. Ich fragte meinen freundlichen Ingenieur was mit dem Schiff jetzt noch geschehen wird? Er erzählte das der Innenausbau noch nicht ganz fertig ist und die Leute noch gut zwei Wochen zu tun haben. In den nächsten Tagen läuft da Schiff zu Testfahrten aus. Zu Hause im Hotel oder besser in der Cafebar telefonierte ich mit der Firma und hieß sie die Restzahlung zu leisten. Das Schiff war nun mein eigenes Schiff. Danach rief ich die Watt Werft an und sagte ihnen das es keine Testfahrten geben würde. Ich fahre morgen mit dem Schiff los. Tanken sie es bitte auf und machen sie mir eine Kabine fertig. Was auf dem Schiff noch zu tun sei das geht auch auf See.
Am nächsten morgen fand ich mich am Kai der Werft ein. In mitten von Arbeitern die Kisten und Werkzeug schleppten. Der Herr Ingenieur kam mit. Schlepper zogen uns hinaus auf die Nordsee. Das Wetter war ruhig und in der Höhe war Nebel der das Meer schmutzig erscheinen ließ. Die drei Dieselmotoren drehten Stromgeneratoren. Im inneren der Rümpfe drehten sich die Vortexschrauben, getrieben von umwickelten Elektromotoren, und schraubten das Wasser mittig nach hinten aus. Der Sog am Bug des Schwimmkörpers und der zopfartig gedrehte Wasserstrahl am Ausgang also am Heck des Körpers fingen an das Schiff zu beschleunigen. Es war das erste mal das dieses Schiff wirklich allein das Wasser durchglitt. Von Durchpflügen kann man wirklich nicht sprechen. Da wurde nichts zerrissen. Ich sah keine richtigen Wellen weder am Bug noch am Heck. Nur kleine zittrige Wellen die sich aber nicht auszubreiten schienen. Die Handwerker unterbrachen alle ihre Arbeit und standen an der Rehling. Der Kapitän Lutz ein ex Fregatten Kapitän der Marine stand versonnen an seinem Ruder. Er hatte bei der Marine alles Familiäre verloren und als seine Dienstzeit vorbei war hatte er sich schon damit abfinden wollen als Landratte zu leben. Kleines Häuschen mit blick auf den Nordostseekanal. Da kam das Angebot vom Herrn Ingenieur. Er tat dabei sehr betulich, so als er ihn vor irgend etwas habe retten wollen. Natürlich gab es da nichts zu retten denn sein Leben verlief zufrieden aber er ließ sich darauf ein und bekam das Kommando auf diesem Schiff. Diese ungewöhnliche Testfahrt zu machen war nach seinem Geschmack. Hamburg – Kapverden auf einen Ritt. Ich stieg mit dem Kapitän hinab in die Tiefe der Schwimmer. Die Treppe war steil und sehr eng. Meine Schultern berührten beide Außenwände gleichzeitig. Dann wurde der Raum größer und bauchiger. Die Mitte füllte das Antriebsrohr und an der dicksten Stelle sah es aus wie ein gezogenes Ei. In diesem liefen die Schaufeln an der inneren Wand entlang. Dieses Teil war aus sehr stabilem Kunststoff. Die Motorenwicklungen saßen als ein Kranz außen auf. Es surrte und es rauschte. Kraftvolles Fauchen. Kurze heftige Schwankungen wenn die kleinen Flügelstummel außen an der Seeseite korrigieren. Die Motoren liefen erst mit zwanzig Prozent Leistung. Mit fünftausend Watt waren diese für die Größe des Schiffes eher klein. Ohne Probleme nahm das Schiff fünfzehn Knoten fahrt auf. Bei fünfzig Prozent Leistung schon dreißig Knoten. Der Kapitän Lutz strahlte, er hatte einfach Seemannsglück gehabt. Es fühlte sich zu seinen Füßen an als ob das Schiff auf zwei ringförmigen Schienen glitt die unsichtbar unter dem Meer gespannt waren. Der Wellengang hatte erstaunlich wenig Einfluss. Bei Vollgas stürzte der Katamaran nach vorn und gewann fast fünfzig Knoten fahrt. Es zitterte. Es bockte. Es rüttelte. Die Mannschaft wurde kreidebleich. Die Handwerker gingen in ihre Kojen. Der Herr Ingenieur stand den ganzen Tag im Maschinenraum und las Protokolle. Der Kapitän und der Eigener standen still auf der Brücke. Der Kapitän freute sich über den gebrachten Tee wie ein Kind. Ich sprach kaum ein Wort und besah mir die Arbeit des alten Mariners, nicht wie ein Kontrolleur. Wie ein Moses der heimlich die Dinge lernt und respektiert. Der Kapitän nahm die Leistung wieder zurück und das Zweirumpfschiff wurde so stabil wie zuvor. Es flog über die grau schattierten Nordseewellen. Der Ärmelkanal stand bevor. In der Nacht wurde die Brücke doppelt besetzt.
Am übernächsten Tag war das offene Meer erreicht. Der Wind frischte auf und die Wellen wurden höher und länger. Das Wasser wurde kälter. Seltsamer weise erhöhte sich ständig die Schiffsgeschwindigkeit. Sie war schon bei vierzig Knoten. Der Ingenieur spielte das erste mal mit den Eingangsteuerklappen. Sie saßen am Einlassrohr hinter den Siebfiltern, die wie Gitterroste aussahen. Es waren gebogene Platten die eine größere Biegung hatten wie das Rohr selbst. Sie gaben dem eintretenden Wasser einen besonderen Drall. Sie waren nur einige Zentimeter zu bewegen. Die gerade Bewegung des Wasser wurde in eine leicht vorwärtsschraubende Drallbewegung überführt. Es war des Herrn Ingenieur eigene Erfindung. Es war sein ganzer Stolz. Er hatte darauf bestanden das es so und nicht anderes eingebaut wird. Die Antwort seiner Managerkollegen war diffuses Kopfschütteln gewesen. Doch bei einem Kunden der nicht viel fragt und zahlt konnte man sich so etwas leisten. Deshalb wurde es erst einmal nur im Prototyp eingebaut. Der Maschinenraum war ein dröhnen. Ein vibrieren. Ein brummen. Seine Kopfhörer milderten den Krawall. In seiner kleinen klimatisierten Kabine. Schallgeschützt, da konnte er mir den elektronischen Knöpfen spielen. Er wollte allein sein deshalb war der Maschinist in seinem Bett oder an der Bar. Bis die Nachtschicht ihm sein Reich endlich wieder zu seinem Reich machte und er hatte soviel Kaffee getrunken das die Nacht für ihn ein einziger Trip ist. Der Herr Ingenieur war ein kleines Kind der die Schalter dahin und mal dorthin verschob. Seine Drallklappen hatte er sich mühsam bis zu offen See aufgehoben aber dann gab es eine Schrägstellung die in irgendeiner weise mit der Temperatur des Wassers verbunden war. Da beschleunigte das stolze Schiff und selbst der Kapitän kam in den Maschinenraum gelaufen.
80 knoten fahrt und immense Laufruhe. In den untere Etagen konnte man die Schiffgeräusche nicht hören denn das Maschinendeck stand auf kleinen Stelzen und in diesen wurde der Schall mit Gegenschall absorbiert. Ein schnelles und stolzes Schiff stürzte sich in den Süden. Wenn die fliegenden Fische über den Wellenkämmen auftauchten dann flogen auch bald die goldenen Doraden hinten ihnen her. Das Schiff sprang an einigen Stellen so über die Wellen das die Schwimmkörper ein drittel aus dem Wasser ragten dann federte das Schiff im Wellental wieder ein und das Luftpolster zwischen unterem Deck und dem Wasser federte das Schiff weich wieder zurück. Alles geschah aber langsam und gemächlich. Glücklicher Süden und glückliches Schiff. Jedes Ding hat mehr als zwei Seiten aber die Zweite sieht man immer zu erst. Sturm. Das Meer peitscht. Die Fahrt muss etwas verlangsamt werden. Der Herr Ingenieur sitzt in seiner Kabine und wirkt verändert. Traurig und kalt im Gesicht. Es war ein Befehl den er bekommen hatte und Befehl ist Befehl auch wen es diesmal sein Herz schmerzte und er dem dreizehnten Heiligen am nächsten ist.
Zwei Tage später wurde für die Nacht das Einlaufen in den Hafen von Mindelo auf Sao Vicente erwartet. Zum Abendbrot aß ich mit dem Herrn Ingenieur und bedankte mich für seine hervorragende Arbeit. Kapitän Lutz spricht noch einige Trinksprüche um sich dann zurück zu ziehen. Das Schiff verlangsamt seine Fahrt so das wir am frühen Morgen mit dem ersten Sonnenlicht die Hafen Barke sehen können. Auf einmal wurde ich sehr müde und schlief ein. Ich schlief drei Tage am Stück. Im Krankenhaus in Praia konnte mir auch keiner helfen obwohl man mich per Helikopter geholt hatte. Dies wußte ich nicht denn ich schlief.
Als ich aufwachte sah ich mich allein in einem Zimmer liegen das grauweiß gestrichen war und Tropenjalousien vor den Fenstern hatte. Ich durchsuchte meine Sachen und bemerkte das ich bestohlen worden war. Mein Kryonrechneridentifikationsschlüssel war nicht mehr da. Ich wußte das es der Herr Ingenieur war. Ich hatte zwar kein Beweis aber ich wußte es. Einige Tage später reiste ich weiter nach Fogo und sah den Pico de Cano schon von weitem. Ich schlief in einem Gästehaus der Regierung denn Melahola war inzwischen Präsidentin geworden. Der Garten blühte weil etwas Wasser aus der Zisterne da war aber rings herum war es grau und braun und staubig. Feuchte 26 Grad in der Luft und leicht wehender Wind. Das Schiff war in der Zwischenzeit fertig gestellt worden und verkehrte zwischen den Inseln der Kanaren und den Inseln der Kapverden im Regeldienst. Der Herr Ingenieur wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen als er sechs Wochen später erneut einreiste. Gegen ihn vorbringen konnte man allerdings nichts.
Ein kleiner dunkler Raum auf der Insel Gran Canaria. Die Fenster waren mit Schwarzpapier verklebt und die Wände schalldicht mit Schaumstoff bespannt. In diesem Raum steht ein Kryonrechner der neuesten Generation. Es waren drei Männer im Raum von denen einer spanisch der andere deutsch und der andere amerikanisch sprach. Sie hatten viel zusätzliche Elektronik in dem Rechner installiert und sie hatten in den Etagen darüber und darunter eigene ähnlich gebaute Rechner die nie keinen Kontakt zu Netz hatten. Diese kleine Netzinsel war isoliert. Der Kryonrechneridentifikationsschlüssel passte und der Kryon nahm an das er mit KarlWinfried spricht. Die Männer fragen und fragen und fragen. Seitenlange Protokolle. Einige Stockwerke höher saßen die mathematischen Analysten und versuchten die Logik und ihren Ablauf zu beeinflussen. Es geht um die Erlaubnis das Grundgesetz ändern zu dürfen. Nach zwei Tagen war die Erlaubnis erteilt und das Grundgesetz verändert.
Der Kryonrechner hatte ein Geschäft vorgeschlagen im Gegenzug die Erlaubnis hinzu zu fügen das der Pinger eine Netzverbindung zu Kryonrechner bekommen darf. Die Männer waren so geheim das keiner den Namen des anderen wußte. Ein Mann sollte wieder zurück reisen um den Schlüssel zurück zu bringen und die anderen sollten zu ihren Dienststellen reisen um die Genehmigung zu bekommen diese isolierte Netzinsel mit allen Rechnern zu verbinden. Das war ein schwieriges wenn nicht gar unmögliches unterfangen. Denn das Kryonnetz war nichts anderes als die Modulation von Hintergrundstrahlung und diese gibt es in jedem elektrischen Bauteil. Es war eine Frage der Auflösung oder des Hinhörens. Diese Strahlung ist da letzte Geheimnis der Menschheit. Sie trägt Information. Sie ist kosmische Information. Sie ist Lebensinformation.
Sieben Tage später waren es dreihundert Männer verteilt auf allen Etagen um den spannenden Moment zu verfolgen. Es war wohl der einzige mögliche Versuch. Die Verbindung steht ruft jemand aus dem Hintergrund.
Der Kryonrechner spricht: „Ich kann jetzt in Echtzeit auf zwei Milliarden Kryonen zugreifen und übermittle ihnen den Wunsch einer Grundgesetzänderung. Alle weiteren Erklärungen entnehmen sie bitte über den Pingmaschinenkanal.“ Es gab nun die etwas seltsame Situation das die einen summende Maschinen sahen in denen scheinbar nichts passierte und die anderen die einen Pinger auf den Kopf gesetzt hatten im Originalbeitrag waren. Schließlich hatte alle dreihundert einen Pinger auf den Kopf weil einer der dieses Gerät auf den Kopf schon hatte kraft seiner Befehle dies anordnete. Kryon spricht: „Für diese schwerwiegende Änderung bedarf ich zusätzliche Rechenkapazität die über das millionenfache meiner liegt. Wenn sie gestatten benutze ich die menschlichen Gehirne beziehungsweise ihre freien Kapazitäten. Das Zeitfenster beträgt nur zwölf Stunden ich brauche mehr Kapazität.“ Weltweit wurden diese Kapazitäten leicht geschaffen von denen die dem Befehl untergeordnet waren. Polizei. Militär. Geheimdienste. Spezielle Sekten. Die Verbrecherindustrie. Häftlinge in Haftanstalten. Geld spielte keine Rolle und die Waage neigte sich zu Gunsten der „Aktivisten einer ehrlichen Grundordnung“. Staatenübergreifende Lösungen wurden in dieser Frage ultraschnell gefunden. Jedenfalls wurden beide Grundordnungen gleichzeitig neu installiert. Im Kryon und in den Köpfen der Menschen. Kryon machte alle Paradoxien zu einem Evolutionsprozess. Also das besser genutzte oder das meist genutzte wurde zur Handlungslinie.
Natürlich war dies eine Illusion und Kryon hatte in seinen inneren Bereichen schon heftigst gelacht. Lüge und Wahrheit ist doch für einen nichtdialektischen Denker wie Kryon kein Gegensatz. Die einen glaubten gewonnen zu haben und sie würden es gerne sehen wenn Pinger und Kryon eine Einheit wird und die anderen wußten es schon lange besser. Später konnte man die maßlose Blödheit dieses Großversuches nicht verstehen aber in anbetracht noch sehr viel größerer Blödheiten der Weltgeschichte wie Kriege und Atombomben und Zinsgeld und Ausbeutung und Explosionsweltbild und Monogott und so weiter. Solche Blödheit ist doch völlig normal und Kryon hatte schon das Thema Humor gelernt.

Eine hässlich stinkende Gefängniszelle in Praia. Der Mann der sich einmal Ingenieur nannte sitzt zusammengesunken auf seiner Pritsche. Karlwinfried war eingetreten und sah ihn lange an. Dann spricht er: “Du kommst aus dem Gefängnis vielleicht raus aber du wirst bis zum ende deiner Tage im Gefängnis leben. Du Dieb. Du Verräter. Kurz und gut ich brauche jemand der ein Gefängnis auf dieser Position baut: 16° 37`Nord und 24° 36`West. Mach es menschlich gut und ausbruchsicher. Wir werden Gefangene aus aller Welt zur miete bekommen. Das heißt nichts anderes das man uns Geld dafür zahlen wird sie zu nehmen. Es gibt viel Arbeit auf den Inseln und wir brauchen noch viele Fachleute. Du lieber alter Mann darfst der Gefängnisboss sein oder du bleibst hier und wir vergessen dich. Deine Freunde werden bald aufhören nach dir zu suchen. Eigentlich suchen sie nur noch ihren Pinger. Erfinde das zur Zeit perfekteste Gefängnis und mach dich nützlich. Ahoi!“ Die Stahltür knallte wieder zu und alles wie gehabt. Es war wie ein schicksalhafter Traum. Als er den Auftrag in der Tasche gehabt hatte und zurück nach Hamburg fuhr da wurde er angeworben. Weil sein Sohn schon dabei war. Er hätte nie gedacht das es so persönlich werden würde. Er dachte dabei an etwas Industriespionage. Das mit dem Schlüssel war überraschend am Tag vor der Abreise gekommen. Der alte graue glatzköpfige Mann sinnierte. Er spricht laut mit sich selbst: “Dieser KarlWinfried oder Fips oder wer er auch immer war will keine Rache sondern er gibt mir einen Auftrag wo ich kein Unheil mehr anrichten kann“. Er konnte sich mit diesem Gedanken langsam vertraut machen.
Er bekam Papier und Zeichenbrett und alle Utensilien die er brauchte. Auch eine größere Zelle und Mitgefangene als Berater. Bei den Lebenslänglichen bestand großes Interesse an dem Projekt.
Bald standen die ersten Häuser die mit Betonschaum gespritzt wurden auf dem einsamsten Areal der Welt. Man brauchte hier keine Zäune. Jeder neue Häftling bekam einen Sekundanten an die Seite und dieser beobachtete ihn und schrieb alle Vergehen auf. Kontrolle 24 Stunden. Es gab keinen privaten Haftalltag mehr. Aber es gab Hoffnung in der Hierarchie zu steigen dann konnte man selbst Sekundant werden. Natürlich überwachte der Häftling auch seinen Sekundantenhäftling. Selbst auf dem Klo sitzt eine Klowache. Es gibt keinen privaten Ort mehr. Doch man konnte aufsteigen und bekam eine Kleidung die es jedem sichtbar machte. Natürlich stürzten die meisten wieder ab aber




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