Re: Zapper


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von oneme am 13. August 2003 06:19:24:

Als Antwort auf: Zapper geschrieben von Gabi am 11. August 2003 16:12:36:

Ach schön, dass das Thema 'Zapper' wieder mal auflebt. Weniger schön, dass Meyl ins Spiel kommt.
Mein Eindruck ist, dass der sich nicht wirklich mit der Materie auseinandergesetzt hat,
sondern nur seine skalaren Vorurteile draufklebt und damit die Sache unbegründet diskreditiert.

Zwei Beispiele:

"Die Kupferelektroden sollen nicht direkt in die Hand genommen werden, empfiehlt Frau Dr. Clark,
sondern mit feuchtem Papier umwickelt werden. Durch diese Isolierschicht, so lautet meine
Interpretation, reduziert sich der konventionelle Wellenanteil, bei dem die Haut als Wellenleiter
fungiert, während sich der gewünschte Skalarwellenanteil erhöht."

Abgesehen davon, dass feuchtes Papier auf der Haut nicht lange isoliert (warum schmeckt Schweiß
wohl so salzig?) wird sogar mit Salzwasser getränktes Papier empfohlen. Der Grund ist ganz einfach:
Kupferelektroden verfärben sich sehr schnell durch Reaktionen mit der Haut-Chemie und das sieht
nicht nur ungesund aus, sondern man bekommt blaue Hände und muss selbige wie auch die Elektroden
nach jeder Benutzung sorgsam reinigen. Ich habe das ausprobiert, es ist nicht wirklich ein Problem
sondern nur mühsam und überflüssig. Außerdem vergrößert sich bei der empfohlenen Umwicklung mit
nassem salzigen Papier die Kontaktfläche und der Hautwiderstand sinkt ab. Das ist aber nur deshalb
nötig, weil die viel publizierte Clark-Version des Zappers technisch reichlich unzulänglich ist.

Falls es jemanden interessiert, kann ich hierzu aus eigener Praxis einiges berichten. Ganz kurz:
Statt Rechteck ich verwende eine Impulsgruppe der Form 0 1 0 1 -1 0 -1 0 (8 Schritte 7 Transienten),
die Spannung ist 40Vss, ohne DC-Anteil, ohne Strombegrenzung. Die Frequenzen sind 2Hz + 8Hz oder
5Hz + 20Hz oder die Summe 7Hz + 28Hz. Ich beobachte die Wirkung dieser drei Frequenz-Paare.
Das mittlere Paar entspricht den Eigenfrequenzen von Proton und Elektron (Global Scaling).
Als nächstes kommen die Frequenzen gemäß der 2^N Skalierung und ich vergleiche die Wirkungen.
Als Elektroden verwende ich ovale Edelstahl-Handgriffe, die keinerlei Korrosion zeigen.

"Geht der Therapeut noch weiter und ersetzt das Sinus- durch ein Rechtecksignal, so stecken
unendlich viele Sinusfunktionen in ihm, wie eine Fourier-Analyse zeigt."

Wie so gern bei Meyl, abstrakt fast richtig, konkret völlig unzutreffend. Natürlich hat ein
theoretisches Rechtecksignal theoretisch ein unendlich breites Frequenz-Spektrum. Nur ist ein
Signal mit der Anstiegszeit Null technisch eben nicht realisierbar, existiert also nur in der
Vorstellung und nicht wirk_lich. Wer schon mal in ein Datenblatt gesehen hat ist sicherlich
dem Begriff 'slew rate' begegnet. Warum wird das wohl immer spezifiziert? Dazu kommt noch, dass
die Geräte nach der Clark-Version alle einen Serienwiderstand in der Ausgangsleitung haben, der
die Sache unsinnigerweise nochmal verlangsamt. Wer sich das mal selbst vorführen will sollte das
Oszilloskop mal nicht an pin 3 halten sondern an die Elektroden während man sie in der Hand hat.
Da fällt dann auf, was von dem sogenannten Rechteck noch übrig bleibt, und vielleicht auch warum.

Der eigentliche Verdienst von Frau Clark ist, dass sie das Thema popularisiert hat und erhebliche
empirische Daten ermitteln konnte. Leider war niemand in ihrer Nähe, der Kenntnisse in Elektronik
beisteuern konnte. So kam es dann zu einer geradezu abenteuerlichen Mythenbildung in Sachen Zapper.
Die wirklich relevanten Forschungen zu diesem Thema sind von Robert Beck unternommen und auch
publiziert worden. Und dem ging es nicht um Fußpilz sondern um HIV. Und das ganze hat auch nichts
mit Skalarwellen zu tun (es geht nämlich auch mit Gleichstrom, nur eben schlechter) sondern mit der
Modifizierung der Proteinhülle von Viren u.a. Mikroorganismen, die damit nicht 'abgeschossen'
sondern schlicht deaktiviert werden konnten. Sie können sich nicht mehr replizieren und werden
ganz normal abgebaut und ausgeschieden. Nur war das Verfahren viel zu billig und viel zu wirksam
und damit überhaupt nicht 'Pharma-kompatibel'. Vielleicht liegt darin das eigentliche Problem.

Jedenfalls bin ich all jenen dankbar, die die vielen technischen Fehler gemacht haben, die ich
nicht wiederholen musste, und ganz besonders dafür, dass sie alle ihre Schaltungstechnik im Internet
publiziert haben. Sobald ich in Sachen Frequenzwahl etwas festeren Boden unter den Füßen habe
werde ich diesem Beispiel ebenfalls folgen. Das ist das schöne am 'open source' Konzept.

Und was die 'Schrotflinte' angeht, so müsste man bei Antibiotika dann doch wohl mindestens von
'Panzergranaten' sprechen, um mal in diesem dummen Bild zu bleiben. Es geht darum, das Immunsystem
zu unterstützen und nicht darum, irgendwas 'abzuschießen'. Eigentlich geht es darum, sich erst
mal zu informieren und dann Einschätzungen zu entwickeln, die experimentell umsetzbar sind.

Echinacea statt Penicillin oder: Information statt biochemischer Keule.




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