Unsere Lage


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von ea am 06. Mai 2001 16:57:54:

1. DAS BILD DER WELT IST NICHT DIE WELT
Wir können "die Welt" nicht sehen "wie sie wirklich ist"
(Der Himmel ist nicht blau, sondern er sendet eine Lichtwelle aus, die wir in unserem Verstand als blau interpretieren..Aber wir TUN so, als ob der Himmel blau wäre.) Und diese Bild der Welt
ist alles was wir haben.

2. WIR WISSEN SEHR WENIG DARÜBER; WIE DIESES BILD DER WELT ZUSTANDEKOMMT. Und wenn wir teilweise Einblicke haben, wenden wir dieses Wissen nicht an
Deswegen ist es wichtig zu verstehen, wie der Verstand arbeitet, der Denkprozess abläuft..
(Die Schwierigkeit dabei ist, dass das einzige Instrument dazu - so scheint es - eben dieser Verstand ist.)
An der Wurzel aller Schwierigkeiten dieser Welt, steht ein falscher oder unwissender Gebrauch unseres Denkvermögens.

3. DAS BILD VON DER WELT IN UNSEREM MIND BESTIMMT UNSER VERHALTEN.
Es bestimmt die Ziele die wir anstreben, was gut oder schlecht ist, was Freude oder Kummer macht.
Ändert man dieses Bild (d.h. Meinungen, Glaubensätze, Überzeugungen die alle auf diesem Bild beruhen) so ändern sich auch die Gefühle.

4.DER MIND (unsere Informationsverabeitende Erkenntnismaschine) IST EINE ART VON SUPER-BIO-COMPUTER:
Diese Vorstellung ist nicht die absolute Wahrheit aber das zur Zeit beste Bild das wir uns machen können.
Der Mind hat das angeborene Ziel zu überleben.
Um zu überleben muss er RECHT HABEN. (Andernfalls wäre er nutzlos und würde untergehen.)
Deswegen verteidigt er seine Ansichten um jeden Preis. Menschen gingen lieber in den Tod anstatt ihre Ansichten aufzugeben.

5.HYPOTHESEN ODER ANNAHMEN SIND NICHT DIE WAHRHEIT:
Wenn wir mit diesem Mind arbeiten wollen, müssen wir von Annahmen oder Hypothesen ausgehen.
Hypothesen sind Denk-Werkzeuge. Nicht mehr und nicht weniger. Die meisten Denkwerkzeuge sind nur für eine bestimmte Klasse von Handlungen nützlich, niemals für alle Klassen. (Mit dem Werkzeug Hammer kann man keine Löcher bohren.) Mit den Denkwerkzeugen der Naturwissenschaften kann man Autos bauen und zum Mond fliegen, aber ich bezweifle ob man damit den Menschen verstehen kann, wenn man nur sein Gehirn untersucht..

6. NÜTZLICHKEIT STATT RICHTIGKEIT:
Eine Hypothese, ein Denkwerkzeug ist in dem Masse nützlich, als es Resultate liefert.
Oder als Grundlage für andere Hypothesen dient, die Resultate erzielen.

7.PRÄMISSEN UND SCHLUSSFOLGERUNGEN
Der Mind enthält Prämissen, Axiome, Überzeugungen einerseits und Schlussfolgerungen andererseits. Schlussfolgerungen entstehen durch Anwendung logischer Denkverfahren indem man von meist unbewussten Annahmen oder evident erscheinenden Sachverhalten ausgeht.
Falsche, keine Ergebnisse (oder nur Ergebnisse auf bestimmten Gebieten) erzielende Lösungen stammen meist aus ungeeigneten Prämissen. Die Prämisse (oder unbewusste Überzeugung oder Evidenz) bestimmt ALLEINE wohin man bei ihrer logischen Anwendung kommen kann.
(So kann man den Menschen nicht verstehen, wenn man von der Prämisse ausgeht seine ganze Welt wäre rein auf physikalisch-chemische Prozesse, so wie sie heute bekannt sind zurückzuführen)
Wenn man von anderen Prämissen ausgeht, kann man ganz andere Ergebnisse erzielen.

8. DER MIND IST EIN SYSTEM DAS SICH SELBST SCHÜTZT UND VERTEIDIGT:.
Was zuerst an Information aufgenommen wird, richtet eine Art von Filter ein, welches spätere Informationen zu passieren haben. Stimmen spätere Informationen nicht mit den früher aufgenommenen überein werden sie zurückgewiesen oder einfach übersehen..
Dies ist ein Grund dafür warum wir die Welt nicht so sehen können wie sie ist. Wir können nur durch den Filter früherer Erfahrungen (die begrenzende Überzeugungen etabliert haben) wahrnehmen.
Da jeder in seiner Jugend verschiedene Erfahrungen gemacht und verschiedene Überzeugungen gewonnen hat, sehen Menschen das gleiche Geschehniss verschieden. (Es sei denn sie sprechen miteinander und übernehmen die Meinung eines anderen)
Dieser Filter ist der Grund dafür, dass es so schwierig ist das Denken eines Menschen (sein Bild der Welt) zu ändern. Denn der Mind MUSS Recht haben um überleben zu können, also können Irrtümer nicht eingestanden werden. Eine dieser Verteidigungsmassnahmen des Minds ist es eigene Fehler auf andere zu projizieren, um sie dann angreifen zu können. So wird Verantwortung auf andere überwälzt, was natürlich ein sicheres Mittel ist, um nichts zum Besseren ändern zu können.






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