Re: "Eine unbequeme Wahrheit"


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Harald Kautz-Vella am 30. Juni 2007 14:18:26:

Als Antwort auf: Re: "Eine unbequeme Wahrheit" geschrieben von Reisender am 25. Juni 2007 13:24:57:

Hallo alle,

auf "Eine unbequeme Wahrheit" folgte "The Great Climate-Swindle" (Die Große Klima-Lüge, über Google-Video downzuloaden), der ist noch interessanter, am interessantesten ist natürlich die Gegenüberstellung der beiden Filme.

Und weils so interssant ist hat mich jemand gebeten was drüber zu schreiben ich denke er hat nichts dagegen wenn Ihr mitlest. Trotzdem bitte ich daruum den copyright Vermerk zu beachten was Print betrifft.


Klimawandel auf Kybernetisch

Einige Dinge sind im Rahmen der Klimadebatte inzwischen bewiesen worden: z.B. dass Menschen gerne über Schuld sinnieren, dass auch Klimaforscher und Umweltjournalisten ohne Rücksicht auf die Wahrheit die ökonomischen Nischen nutzen, die ihnen geboten werden, und dass die besagte Wahrheit, wenn sie denn mal aufblitzt, sich einen Teufel darum schert, ob sie politisch korrekt ist. Inhaltlich hingegen ist trotz der verwendeten Steuermilliarden noch nichts wirklich intelligentes zum Thema gesagt worden, geschweige denn bewiesen. Das liegt daran, dass man einem nichtlinearen System mit linearer Logik und Kausaldenken nicht beikommen kann. Dieser Vorwurf gilt „Klimawandel-Propheten“ wie „-Leugnern“. Mit ein wenig Basiswissen in „Kybernetik“ sollte das Thema aber relativ leicht auf den Punkt zu bringen sein.

Was bisher geschah....
Anfang des 19. Jahrhundert „entdeckte“ der Französische Physiker Jean Baptiste Joseph Fourier den „Glashauseffekt“. Eigentlich müsste unsere Erde nämlich im Vergleich mit anderen Planeten ein ziemlich kaltes Örtchen sein. Fouriers These: Die Sonnenstrahlen passieren die Atmosphäre relativ ungehindert, erwärmen die Erdoberfläche, diese strahlt im Infrarotbereich zurück. Die Wärmestrahlung kommt dann allerdings nicht weit, denn bestimmte Gase absorbieren sie und halten die Wärme so in der Atmosphäre gefangen. Welche das sein könnten ließ sich im Labor leicht bestimmen: Kohlendioxyd und Wasserdampf, fand der Englische Physiker John Tyndall Mitte des 19. Jahrhundert heraus, später kam Methan dazu. Der erste Verdacht, dass die Verbrennung von Fossilen Brennstoffen eine Auswirkung auf das Klima haben könnte, kam 1955 dem österreichischen Chemiker Hans Suess. Seit 1958 wird der CO2-Gehalt der Atmosphäre regelmäßig gemessen, und in der Tat steigt er kontinuierlich an. Populär wurde diese These aber erst in den 70er Jahren, während der Ölkrise, nach ähnlich lautenden Mutmaßungen eines britischen Forschers.
Margeret Tatcher hatte damals an vielen Fronten zu kämpfen, gegen die heimischen Kohlebergbau-Gewerkschaften, gegen das OPEC-Kartell. Ihr Rezept hieß Kernkraft. Und da war ihr jedes Argument recht. Gleichzeitig freute sich die Hippy-Szene über jedes Argument für ihren Ruf „zurück zur Natur“. Gegen die vielen Interessengruppen, die am Öl verdienten und verdienen, hatten aber weder Thatcher noch die Hippies viel ins Feld zu führen, und so dümpelte die Erkenntnis noch ein Viertel Jahrhundert vor sich hin. Den Durchbruch brachte 2006 Al Gore mit seinem jüngsten Film „Eine unbequeme Wahrheit“. Seitdem geht eine wahre Hysterie durch die Medien, in denen jedes Szenario das Vorgängermodell an Schrecken übertreffen muss, und die wissenschaftlichen Institute zelebrieren Forschungsmittelexzesse, bei denen das Ergebnis meist von Vorneherein feststeht: Der Klimawandel ist menschengemacht! All das allerdings zieht noch immer keine wirklich weitreichenden Maßnahmen nach sich. Zum Glück gibt es aber Leute, die immer dagegen sind, und die in jedem Wort der Obrigkeit gleich einen Betrug vermuten. Auf die „Unbequeme Wahrheit“ folgten wirklich sehenswerte Streifen wie „The Great Climate Swingle“ (Die große Klimalüge) mit download-Rekorden auf Google-Video. Kernthese: Die Erderwärmung folgt der Sonnenfleckenaktivität, der CO2-Anstieg folgt 800 Jahre später, als Folge der Erwärmung der Ozeane, die bei erhöhter Wassertemperatur weniger CO2 speichern können.

Also was denn nun?
Kybernetik ist die Wissenschaft von komplexen, rückgekoppelten nichtlinearen Systemen und ihren Regelkreisen. Wie geschaffen dafür, das Klima zu verstehen.
Das Klima unterliegt äußeren Einflüssen und inneren Regelkreisen. Der wesentliche äußere Einfluss ist die Sonne, ansonsten ist da draußen nämlich nichts vergleichbares. Alle anderen Faktoren sind innere Regelkreise. Derer gibt es viele. Man kann diese Regelkreise in zwei Kategorien aufteilen. Stabilisierende und destabilisierende Regelkreise. Hier eine Liste der wichtigsten Mechanismen:
Steigt die Temperatur, verdunstet mehr Wasser in den Meeren, bilden sich mehr Wolken, wird mehr Sonne von den Wolken reflektiert, sinkt die Temperatur. Mit einem Subregelkreis auf dem Festland: Steigt die Temperatur, verdunstet mehr Wasser im Meer, fällt mehr Regen aufs Festland, Verdunstet mehr Wasser auf dem Festland, sinkt dort insbesondere die Oberflächentemperatur. Die Abkühlung erfolgt wie man sieht auf zweierlei Wegen, direkt durch die Verdunstungswärme vom Wasser, und durch die Reflexion des Sonnenlichts an den Wolken. Das ist der erste und wichtigste stabilisierende Regelkreis.
Der zweite wichtige Regelkreis betrifft die Vegetation. Erwärmt sich das Klima, begünstigt die Natur hellgrüne Pflanzen, wird mehr Licht von der Pflanzendecke reflektiert, wird es kühler. Wird es kühler, dominieren dunkelgrüne Pflanzenarten, wird mehr Licht absorbiert, erwärmt sich die Oberfläche. Dieser Regelkreis funktioniert bei geschlossener Pflanzendecke. Wird er Richtung „zu warm“ überreizt, kommt es zur Wüstenbildung mit einem schlagartigen Anstieg der Oberflächentemperaturen von bis zu 60 Grad.
Diese beiden Regelkreise stabilisieren das Klima. Der erste tut dies global, der zweite oberflächennah und regional – und erst in der Summe der Regionen global.
Andere Regelkreise sind destabilisierend: Wird es wärmer, schmilzt das Eis an den Polkappen, wird mehr dunkles Gestein und Meeresoberfläche der Sonne ausgesetzt, wird es noch wärmer. Wird es wärmer, erwärmen sich auch die Meere (wenn auch erst mit 800 Jahren Verzögerung), sinkt die Löslichkeit von CO2 im Meerwasser, steigt die Konzentration in der Atmosphäre, erhöht sich die Absorption der Infrarotstrahlen (Treibhauseffekt), wird es noch wärmer.
Zunächst einmal steht fest, dass die stabilisierenden Regelkreise das Geschehen in der Vergangenheit dominiert haben, sonst hätte sich das Klima schon längst auf die Reise gemacht um irgendwo auf der Temperaturskala einen anderen stabilen Punkt zu finden. Das braucht man nicht anhand von Modellen zu beweisen, oder messtechnisch zu erfassen. Das liegt in der Natur eines jeden Systems.
Trotzdem gibt es natürlich unendlich viele Möglichkeiten, an dem oben geschilderten festen Gefüge zu rütteln und den Gleichgewichtspunkt ein wenig zu verschieben. Man kann den CO2-Gehalt durch Verbrennung fossiler Brennstoffe erhöhen und verstärkt den Treibhauseffekt, das wärmt. Man kann Abgase und vor allem Ruß in die Luft blasen und die Erde verdunkeln, das kühlt. Aber immer geht es nur um eine Verschiebung des Gleichgewichtspunktes, die im Vergleich zur Auswirkung der Sonnenaktivität eher gering ist.
Wir können aber auch die stabilisierenden Regelkreise insgesamt schwächen, indem wir die zugrundeliegenden Effekte aushebeln. Hier liegt eine echte Gefahr. Wir können in warmen Gegenden Monokulturen mit dunklen Blättern anlegen. Wir können den Humusgehalt im Boden reduzieren, wie es die industrielle Landwirtschaft tut, dann versickert das Regenwasser und fließt als Grundwasser zurück ins Meer, statt zu verdunsten. Das heizt dann unter Umständen ganz gewaltig, weil wir den stabilisierenden Regelmechanismus unterbrochen haben, und damit den destabilisierenden Regelkreisen die Möglichkeit einräumen, überhand zu nehmen und das Geschehen zu dominieren. Wir können natürlich auch so dumm sein und ganze Regionen in den Wüstenstatus entlassen.
Um das ganze noch mal in Zahlen auszudrücken: In einem Regenwald verdunstet nahezu 100% des Niederschlags, ein Teil schon auf den Blättern, der Rest wird vom Boden aufgesaugt, gespeichert und über die Wurzeln wieder nach oben geschickt. In der Wüste wie auf einem Acker nach 40 Jahren industrieller Landwirtschaft ist der Humusanteil im Boden so weit reduziert, das bis zu 90% des Wassers versickern oder abfließen.
Die gemessene Erderwärmung, und die Erderwärmung die uns betrifft - das sind in erster Linie die Oberflächentemperaturen auf den Kontinenten. Der wichtigste Faktor ist hier der Wasserhaushalt. Wenn wir uns um etwas kümmern sollten, das ist das also der Boden und die Vegetation.

Was passiert den nun mit unserem Klima?
Die Sonnenfleckenaktivität nimmt zu, es wird wärmer. Der Zyklus erreicht sein Maximum 2012, es ist also noch mit einer drastischen Verschärfung der Lage zu rechnen. An dieser stelle liefert „Der große Klimaschwindel“ einen konstruktiven Beitrag. Allein im kommenden Jahr wird sich die Sonnenfleckenaktivität verdoppeln. Die Wüstenbildung durch Abholzung und die industrielle Landwirtschaft schreitet rasant fort, die Böden haben weniger und weniger Speicherkapazität für das Regenwasser. Dazu kommt, das der Regen bei steigender Temperatur punktueller fällt, das heißt noch mehr Wasser in die Meere abfließt – noch ein Regelkreis, der destabilisierend wirkt. Das CO2 verstärkt den Treibhauseffekt, wie viel Promille des Gesamteffektes das ausmacht, mag jemand anders ausrechnen – dafür hilft es, die Humusschicht zu regenerieren.

Was können wir tun?
Baut Gewächshäuser, um über die kritischen Jahre zu kommen. Vor allem um in den langen Trockenperioden das Wasser zu halten. Nach 2012 wird’s sonnenseitig wieder kühler, aber wie viele von uns diese Jahre überleben werden ist fraglich. Baut Gewächshäuser und fangt an, die Humusschicht zu regenerieren. Mit oder ohne Klimaeffekt macht das Sinn, denn in 30 Jahre sind weltweit sämtliche Phosphatlager aufgebraucht. Phosphat lässt sich zu keinem realistischen Preis recyceln oder synthetisieren. Und ohne Phosphat wird ohnehin nichts mehr auf den toten Böden wachsen.

Bleibt die Frage, warum das Establishment sich so große Mühe gibt, die Klimakatastrophe in aller Munde zu bringen. Aus Dummheit und Herdentrieb? Vielleicht weil sie die Angst der Menschen von einem anderen Thema ablenken möchte? Oder um von den wahren Gründen und damit von den eigentlich notwendigen Gegenmaßnahmen abzulenken? (Denn Subsistenzwirtschaft, wie sie mit dem arbeitsintensiven Ökolandbau einhergeht, gefährdet die Handelsmonopole auf das Gut Nahrung.) Oder um das Öl mit noch mehr Abgaben belegen zu können. (Die weltweite Erhöhung der Benzinsteuern um 10% soll in Istanbul grade hinter verschlossener Tür abgesprochen worden sein.) Oder als Argument für die immer repressiver werdenden Gesetzesnovellen? (Öl soll EU-weit ab 2008 rationalisiert werden.)

Wie auch immer. Bauen Sie ein Gewächshaus, machen Sie Humus. Überleben Sie 2012.

Copyright: Harald Kautz-Vella
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