Re: Rettich - divergentes Feld


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Geschrieben von Gabi am 16. April 2007 14:19:27:

Als Antwort auf: Re: Rettich - 3D-Spirale geschrieben von VDX am 16. April 2007 11:16:58:

Hallo VDX,

>>... zu 99,9999...% ist's die Anordnung der Zellen, die wie's aussieht, in einer spiraligen Anordnung nach Außen gewachsen sind, was auch dem Prinzip des geringsten Platzbedarfs entspricht ...

Eine Möhre macht so was nicht. Sie hat wohl mehr Skelett/weniger Wasser als der Rettich.

Hier beim Rettich ist der Krümmungsgradient stärker. Die Spitze war von anfang an sehr spitz.
... gekrümmte Feldlinien, eingeklemmt Pole ... (Prof. K. Meyl)
ich setze mal fort:
...Kräfte systematisch axial UND radial --> Spiralenbildung ...

Ich hätte mal einen Schnitt machen sollen, wie gleichmäßig die Trocknung von innen aussieht. Mal sehen ...

Habe ihn gerade exhumiert, gewaschen und zerschnitten. Er lag ein paar Tage im Garten vergraben, drei Nacktschnecken klebten an ihm. Hier mein Obduktionsbild.

Ich hatte angenommen, die Mittelachse trocknet schneller, habe auch schon mal einen hohlen Rettich gesehen.

Das gesamte Gewebe hatte vorher einen größeren Radius als im Schrumpfzustand. Per Spirale werden die Reste natürlich gut untergebracht. Der Wasserverlust kam systematisch vom spitzen Ende her und radial von außen nach innen. Da ist so eine Lederhaut, sie sollte das Vertrocknen dämpfen. Aus ihr wurden die sichtbaren Falten.

>Daß Pflanzen ohne Richtugsdefinition in Spiralen wachsen, ist auch bekannt - bestes Beispiel die 'Spiralgalaxien' von in Schwerelosigkeit wachsenden Moosen ...

Ich weiß. Genau deshalb ist mir das Rettichbeispiel so wichtig.
Der Rettich hat sich beim Sterben 'nachträglich' von der Gravitation verabschiedet. Hat nicht etwa eine Unterseite gebildet, die länger feucht war. Der Wasser-Rückzug ging geordnet, er lebte eben noch.

Die Spiralisierung in den Pflanzen (und Kristallen - Kosyrev) ist vermutlich nur eine Graduierungsfrage. Je mehr Gravitation, desto weniger erkennt man noch. Wahrscheinlich gibt es in der Natur keine Kartesischen Koordinatensysteme, die Achsen werden sich immer mehr oder weniger um die Nullpunkte (Spitzen als Kraftzentren) herumdrehen.

>Wenn ich vom Minimal-Prinzip ausgehe, dann ist hier die günstigste Anordnung eine räumliche Struktur der 'dichtesten Kugelpackung', was in jeder Ebene zu einer hexagonalen Struktur oder eben zu einer 3D-Spirale führt ...

Siehe neues Bild, man kann es sich immerhin einbilden.

MfG
Gabi




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