Re: hirn auf festplatte


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Geschrieben von Gandalf am 20. Januar 2002 15:28:27:

Als Antwort auf: Re: hirn auf festplatte geschrieben von Hassan i Sabbah X am 19. Januar 2002 20:19:36:

>Was ich damit gemeint habe ist, du lernst besser deine "Scheinrealität" kennen wenn es das einzige ist womit du jeden Tag konfrontiert wirst; sprich es ist sinnvoll "primitive" Wissenschaften zu erlernen wenn es die einzig verfügbaren sind.
>Was ich damit gemeint habe ist, du lernst besser deine "Scheinrealität" kennen wenn es das einzige ist womit du jeden Tag konfrontiert wirst; sprich es ist sinnvoll "primitive" Wissenschaften zu erlernen wenn es die einzig verfügbaren sind.

Richtig, - hier kann ich dich nur bestätigen. Man kennt Schwächen seiner "Gegner" erst, wenn man sich mit ihnen auseinandersetzt.

"Wissenschaft erlernen" und "einzig verfügbar", führt auf eine falsche Spur. Wissen, das ich "erlerne", (z.B. Schulwissen) ist mit "glauben" gleichzusetzen. (Nur direkt erfahrenes Wissen, kann "Wissen" sein) Da wir regelmäßig darauf angewiesen sind, neue wissenschaftliche Erkenntnisse "zu glauben", tun sich hier Schwachpunkte auf. Beispiel: So lange die Radioaktivität nicht entdeckt war, war wissenschaftlich erwiesen, daß die Sonne ihre Energie aus der Massenkontraktion bezieht. (Vor Newton war klar: dort lodern Kohlefeuer).

D.h. nichts anderes: Wissenschaft ist stets in ein herrschendes Weltbild (=Glaubenssystem) eigebettet und wirkt auf selbiges zurück. Auch wenn man davon ausgeht, daß wissenschaftliche Erkenntnisse nur als "vorläufig" (kritischer Rationalismus) zu betrachten sind (auch bei den heutigen Erklärungsmodellen zur Kernfusion auf der Sonne, gibt es "Lücken"), heißt es noch lange nicht, daß die Grundannahmen richtig sind. Eine solche (falsche) Grundannahme, ist die Kausalität (genauer: causa efficiens).

Setzt man also andere Grundannahmen, - kommt man zu anderen Wissenschaften. Ob diese in jedem Fall "besser" sind - weiß ich nicht. Schlechter können Sie wahrscheinlich jedoch nicht sein; - denn noch nie war die Welt, "auf-Grund" ihres herrschenden Weltbildes so nah an einer Katastrophe, wie heute.

GG






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