Tiefgründige Anal yse


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Gabi am 09. Mai 2005 12:31:50:

Gefunden im Netz:

Ich und mein Anus
oder
Juckreiz, die Warnblinkanlage des Körpers

Tiere machen es richtig. Sie tun das, was ihr Körper braucht. Zum Beispiel Katzen: Wenn es juckt, wird gekratzt, wird gebissen, ganz gleich wohin. Wenn das Fell schmutzig ist, wird es gesäubert. So richtig in Ruhe. Millimeter für Millimeter. Pedantisch, ausgiebig, stundenlang.
Was machen wir, wenn es juckt an einer ungebührlichen Stelle ? Erstmal waschen und desinfizieren. Wenn das nicht hilft ? Dann holen wir uns eine Betäubungssalbe. Oder eine Betäubungspille. Oder eine Betäubungsspritze.
Dann juckt es dort nicht mehr. Doch plötzlich ganz woanders. Und dann ? Salbe drauf ! Und flupp, springt das Jucken wieder davon.
Doch auch der größte Cortisontopf ist einmal leer. Dann haben wir die Hölle. Es juckt schlimmer als je zuvor. Überall.
Der Hautarzt ist ratlos und verschreibt den Psychiater. Dieser holt die Leichen aus dem Keller. Die malträtierte Haut explodiert vollends.

Dabei wollte doch nur ein klitzekleines Meridianendpünktchen am Rand des analen Schleimhautbereiches, wo viele Meridiane des Körpers gebündelt vorbeiführen, darum bitten, etwas gerieben zu werden, weil mal eben die Energie unter Normalnull ging. Dann wäre der Meridian ruckzuck gefüllt gewesen, ohne teuren Akupunkteur, ohne Ganzkörpermassagerezept. Ohne Überlauf der Störung ins nächste Umlaufnetz, denn das zweite Jucken geschah genau am anderen Ende der Leitung - der Ohrmuschel des rechten Ohres. Wurde dort der Quälgeist stillgelegt, stand das Problem schon auf die Stirn geschrieben. Dort darf man zwar kratzen, doch wie sieht man dann aus ?

Warum hat man sich die Kleinigkeit nicht gegönnt, abends im Bett, wenn die Ruhe kommt und die Wärme ? Mal so richtig Millimeter für Millimeter. Pedantisch, ausgiebig, minutenlang. Es ist nicht für die Katz. Es ist der Weg in die Mitte.
Ist die Haut zu dünnstem Papier geworden, von den Salben, dann kratzt man sich Wunden. Sie heilen juckend und schreien überlaut nach mehr. Man ist in Bedrängnis und das Ende ist weit. Man verzichte auf Salben und sitze im Wasser, so oft es geht. Irgendwann ist die Haut wieder fest und gesund und sie wagt es immernoch, leise im warmen Bett darum zu bitten, mal etwas gerieben zu werden, weil mal eben die Energie unter Normalnull ging ...
Dann stelle man sich einfach vor, man sei eine Katze. Nicht nur dem eigenen Gesicht zuliebe.

Else-Marie Liebschloss




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