Pro und Kontra


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Klaus am 02. April 2005 10:31:09:

Als Antwort auf: Re: efv im Kalei ??? geschrieben von Günter Dantrimont am 01. April 2005 19:12:54:

Hallo zusammen

Naturwissenschaftliche Betrachtungsweise zeichnet sich doch dadurch aus, das sie nicht mehr fragt warum oder wieso Phänomene unserer Erfahrungs-Welt da sind, sondern sich darauf beschränkt, zu untersuchen, wie diese Phänomene da sind, also wie sie funktionieren. Die Betrachtung kann auf zwei Arten geschehen :

Etwas zu beobachten und lediglich die Erscheinungweise zu beschreiben, ohne eine Erklärung darüber abzugeben. Dies ist die beschreibende Betrachtungsweise.
Die zweite Art besteht darin, ein System von Aussagen zu generieren, um die beobachteten Phänomene erklären zu können. Dies ist die synthetische Betrachtungsweise.
Naturwissenschaftliche Arbeitsweise besteht nun darin, die vorliegenden Phänomene und Erfahrungen durch eine abstrakte Konstruktion, einer sogenannten Arbeitshypothese zu erklären.
Diese Hypothese wird dann durch Experimente bzw. durch die Praxis erhärtet, modifiziert oder auch wieder verworfen. Übersteht die Arbeitshypothese diese Überprüfung, so nennen wir sie ein Modell. Wird dieses Modell durch weitere Experimente bzw. andere Wissenschaftler bestätigt, und sind sogar noch Voraussagen möglich, so haben wir eine Theorie vor uns stehen.

Der Gödelsche Unvollständigkeits-Satz besagt ja, das in einem beliebigen formalen System, das widerspruchsfrei ist, Sätze aufgestellt werden können, die innerhalb des Systems weder zu beweisen noch zu widerlegen sind. Da sämtliche Wissenschaften, ja sogar unsere Lebenseinstellungen formale Systeme darstellen, ist die Konsequenz, das wir gar nicht in der Lage sind, ein ALLES umfassendes formales bzw. symbolisches System zu kreieren. Was nach wie vor bedeutet, das zwar alles erfahrbar, aber nicht alles beschreibbar ist.

Innerhalb der letzten Jahre hat sich in der menschlichen Erkenntnislandschaft eine tiefe Kluft aufgetan. Auf der einen Seite stehen die Wissenschaftler, und halten eine Beschäftigung mit gewissen Phänomenen (wie dem Maharischi-Effekt oder morphogenetischen Feldern oder freier Energie) einfach für unseriös. Auf der anderen Seite stehen u.a. die Esoteriker, Erfinder und sogenannte Spinner mit ihren mehr emotional oder auf Erfahrung begründeten Erklärungen.
Dabei ist sich keine Seite so recht bewußt darüber, das jeder von ihnen nur eine Hälfte des Schlüssels in den Händen hält. Den Wissenschaftlern fehlen die ganzheitlichen Bezüge und bei den "Esoterikern" mangelt es oft an den notwendigen wissenschaftlichen Grundlagen bzw. Techniken.

Die Lehre der Relativistik besteht ja in der Erkenntnis, das es (aus heutiger menschlicher Sicht) kein absolutes Koordinatensystem und damit auch keinen absoluten Standpunkt geben kann.
Allein die Existenz der Lorentz-Transformation zeigt jedoch, das ein Verständnis der anderen Positionen möglich ist. Es geht somit nicht darum wer recht hat, sondern darum die Position des Anderen zu verstehen.

Zumal die Lehre der Quantenmechanik auch noch darin besteht, zu zeigen das (wissenschaftliche) Beobachtung von Standpunkt und Sichtwinkel des Beobachters abhängig ist.
Also verbleibt nur die (notwendige) Kommunikation um die verschiedenen Sichtweisen miteinander vergleichen zu können.

Ein Kommunikationsgesetz (von Wazlawik) lautet: Man kann nicht nicht kommunizieren. Allgemein ausgedrückt: Kein System kann Information ignorieren. Und darin liegt der Schlüssel Systeme zu verändern - indem man sie mit Informationen füttert.

In diesem Sinne möge dieses Forum noch lange bestehen. Denn es bedarf noch viel Arbeit bis alle Fäden gesponnen sind um die sogenannten Wissenschaften auf eine ganzheitliche Basis zu stellen.

MfG Klaus




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