Ökonomie: Global Profit Hunter


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Emil am 17. März 2005 11:57:42:


Was ein kanadischer Profit-Investor über die Lage in Deutschland zu sagen hat

von Swen Lorenz(excerpt from Investor's Daily)

Ein kanadischer Investor, der deutsche Schulden aufkauft, wurde vor kurzem in Bloomberg zitiert, dass "niemand wirklich weiß, wie schlecht es um Deutschland steht". Nun, ich weiß es. Sie wissen es vermutlich auch. Und Beobachter aus dem Ausland wissen es mittlerweile auch, wie z. B. die Financial Times. Die Financial Times berichtete diese Woche im Immobilienteil: "Investments stehen still und Mieten kollabieren ... Bürogebäude stehen leer. Doch ein noch größerer Schlag gegen das Vertrauen in den Immobilienmarkt liegt in der Luft." Die Zeitung fährt mit einer Beschreibung der deutschen Finanzhauptstadt fort: "Frankfurt ... Trostlos, überbewertet und mit einem verheerenden Mietmarkt." Deutschland befindet sich einem derart schlechten Zustand, wie es ihn seit den 1930er Jahren nicht mehr gegeben hat. Ohne die Absicht, wie ein Schlaumeier zu klingen, wage ich zu behaupten, dass niemand, der jüngst nicht einige Zeit in Deutschland verbracht hat, eine Vorstellung von der flächendeckenden depressiven Stimmung des Landes hat. Insgesamt sollten dies gute Nachrichten für Sie sein – denn ich gehe davon aus, dass Sie genau wie ich als Investor nach einem guten Geschäft suchen.

Wie man sich mit einem großen Discount in Europas größte Volkswirtschaft einkauft Negative wirtschaftliche Umstände bieten immer enorme Chancen. Deutschland ist mittlerweile an einem Punkt angekommen, ab dem die Dinge wahrscheinlich weiterhin für eine gewisse Zeit schlechter werden. Doch die Preise sind bereits auf einem derart niedrigen Niveau angelangt, dass es sich lohnt, über ein Investment in Deutschland nachzudenken. Einer meiner Bekannten hat im vergangenen Jahr damit begonnen, finanziell angeschlagene Appartements auf Auktionen zu ersteigern. Im Moment werden solche Immobilien reihenweise verkauft. Unter seinen jüngsten Objekten befinden sich Studiowohnungen in Preisregionen zwischen 8.000 und 11.000 Euro. Die Wohnungen liegen in Saarbrücken und damit nicht in einer Lage, die man als erstklassig bezeichnen würde. Doch bei solchen Ausverkaufspreisen kann es sich mein Bekannter leisten, die Wohnungen zu derart lächerlich niedrigen Preisen zu vermieten, dass er ohne Probleme Mieter dafür findet.

Und ob Sie es glauben oder nicht – er erzielt damit eine Rendite von 15 bis 20 %, was nirgendwo sonst in Europa erreichbar ist. Der einzige Haken an der Sache ist, dass er sich selbst um die Wohnungen kümmern muss, da die Mieten in absoluten Zahlen zu gering sind, um für einen Immobilienverwalter interessant zu sein.

Betrachten Sie die Situation aus einem anderen Blickwinkel Dies sind Preise, die Sie kaum für Immobilien in Teilen Osteuropas erwarten würden und schon gar nicht für das frühere wirtschaftliche Zugpferd von Europa. Sie beweisen aber dennoch eindrucksvoll, dass sich Deutschland immer stärker zu einem Schnäppchenmarkt entwickelt. Das Land wird auch weiterhin mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen haben. Über die Bereitschaft der deutschen Politiker, das Land zu reformieren, brauchen wir erst gar nicht zu sprechen. Deutschland ist aber noch immer Europas größte Volkswirtschaft mit 80 Mio. Einwohnern, die alle ernährt werden, unterhalten werden und ein Dach über dem Kopf haben müssen. Noch immer lassen sich gute Geschäfte machen, für gewöhnlich mit Unternehmen, die langsam wachsen aber einen hohen Cashflow besitzen.

Diese Art von Unternehmen hat jüngst zahlreiche ausländische Käufer angezogen, darunter viele britische und amerikanische Private-Equity-Häuser. Da nun sogar die Chinesen auf den deutschen Markt aufmerksam geworden sind, ist ein zunehmend heißerer Übernahmemarkt zu erwarten. Die Chinesen haben damit begonnen, Firmen mit hohem intellektuellem Wissensbestand aufzukaufen und einige der deutschen Mittelstandsunternehmen besetzen noch immer ihre entsprechenden Marktnischen. Berücksichtigen Sie zudem, dass sich deutsche Banken gerade von ihren riesigen Investmentholdings trennen und Sie erhalten einen Mix, der optimaler Nährboden für Gewinne mit Firmenübernahmen ist.






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