Re: Energieträger Silizium das Ei des Kolumbus (an VDX)


[ Zauberspiegel Wissenschaft Ideenfabrik ]


Geschrieben von Softifex am 21. Februar 2005 21:54:50:

Als Antwort auf: Re: Energieträger Silizium das Ei des Kolumbus (an VDX) geschrieben von Rainer am 21. Februar 2005 17:25:33:

Hallo Rainer

>Hallo Helmut,
>wie teuer war der Spaß denn ?

für 1 m2 Solarfläche im Selbstbausatz muss man ca. 100 Euro rechnen. Das beinhaltet anteilmässig Konstruktitonsholz, Aluprofile, Dichtgummi, Absorberstreifen, Steinwolleisolierung, vorgefertigte Sammlerrohre und das bruchfeste prismierte Deckglas)
Bei Dachsanierung und Montage auf dasselbe fallen aber die Ziegelkosten für diese Fläche weg.
Pumpe, Steuerung, Verbindungsrohre und die Isolation derselben kommen noch hinzu.
Der Tank ist natürlich ein schöner Brocken an Investition. Wie gesagt, in unserem Fall vom Schrottplatz, aber in V4A-Qualität (500 Euro). Der hält ewig.

>Ich habe ungefähr doppelte Wohnfläche zu beheizen, Haus wurde nachträglich gedämmt, allerdings nicht nach heutigem Standard (Fassade ist hinterlüftet).
>Heizkosten jährlich ca. 1.500 - 2.000 Euro, da mit Strom. (Kein Öl, kein Gas)
>Deswegen auch derzeit mit Holz, das kostet nur einige hundert Euro, macht aber
>Arbeit.
Mit Holz wird aber sicher nur punktuell geheizt, nemm ich an.
Eine hinterlüftete Fasssade ist bloss ein Wetterschutz und Windschutz fürs Mauerwerk. Die einzige Isolierung drinnen sind die Spinnweben.
Das Einblasen von Isoliermaterial wäre mit einem Fachmann abzuklären.

>Die von Dir vorgestellte Anlage schätze ich bei Selbstbau auf 20.000,- Euro.
>Für die Hälfte könnte ich mir den Wald kaufen, der meinen Holzverbrauch
>produziert.

Die Verwertung von Bruchholz als Hackschnitzel ist auch eine interessante Alternative, allerdings nur für kleinere Kommunen, da höhere Gesamtinvestition.
(Stichwort: Holzvergasung Kraftwärmekupplung liefert Wärme und Strom)

>Aber ein interessanter Ansatz ist der eher sehr große Wärmespeicher deines
>Freundes.

Je grösser desto länger kommt man aus. Der Sommer ist lang.

>Wie weit käme man damit, wenn im Winter der Speicher gar nicht nachgeheizt wird,
weiss ich nicht, die Frage ist hypothetisch, kann man aber sicher ausrechnen
delta Temperatur mal Liter ist die gespeicherte Energie.

>wenn z.B. mit einem Solarspiegel das Wasser auf 99 Grad erhitzt würde.

Es ist weitgehend egal, ob ich das Wasser kleinweise mit 99 grad erhitzt wird oder im grösseren Druchfluss mit delta T von 20 oder mehr Grad über das FlächenSolar. Wenn die Anlage wegen Energieüberschuss steht, hat man fast 140 Grad oben (daher nur Steinwolleisolierung der Leitungen, Kunststoffisolierungen schmelzen weg)

>Das wäre wesentlich billiger, geht aber nur bei direkter Sonnenstrahlung,
>nicht bei diffusem Licht?

eben

>Platz genug ist für 50.000 liter vorhanden, dabei könnte ich auch den
>leicht am Hang liegenden Garten begradigen. Weiterhin käme ich vielleicht
>umsonst oder sehr günstig an Tanks und Isomaterial.

Das wird leider nicht gehen. Wegen der besseren Thermoschichtung des Pufferwassers sollte der Tank stehen, sonst ist die Gefahr der Durchmischung grösser.

>Falls das nicht reicht kann man mit Holz nachheizen, wenn man Lust und Zeit hat.

genau. Ein Heizungspuffer hat auch den Vorteil, dass er mit beliebiger Energie aufgeladen werden kann (stürmische Gegend : Windrad heizt das Wasser,
AbfallHolzofen : mit optimalen 80 Grad in den Puffer (wenn er schon darunter ist im Winter, Fitnessstudio : Generator an jede Martermaschine und rein in den Puffer)

>Speichern die Tanks im Erdreich wirklich über Monate so gut ?

Ist ja gut isoliert. Zuerst wurden riesige Betonringe (2,5m Durchmesser, gesamt 500 Eur) in das Loch versenkt, unten natürlich mit Boden. Diese Rundkammer ist wasserdicht.
Dann den Tank rein und den Zwischenraum mit verwitterungsfestem Perlite ausgefüllt. Oben auch noch eine Isolierung und ein Deckel drauf. Ist im Sommer die Liegefläche beim Baden.
Sein Vater hat bei seinem jetzigen Haus den 10000l Tank einfach ans Haus rangestellt und verkleidet.
Optimal (bei Neubau) wird das Haus um den Tank herumgebaut. Da bleiben die Isolierverluste auch noch im Haus.

Am Besten du informierst dich im Internet. Über Solaranlagen gibts jede Menge Infos und Anlagenbeschreibungen.







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